Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 139 - Bhishma und Drona sprechen weiter zu Duryodhana

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen von ihnen, zog Duryodhana seine Augenbrauen zusammen, wurde betrübt und begann, mit gesenktem Haupt verstohlene Blicke um sich zu werfen. Doch er antwortete nicht eine Silbe. Als jene Stiere unter den Männern, Bhishma und Drona, ihn so betrübt sahen, da blickten sie einander an, und sprachen noch einmal zu ihm.

Bhishma sprach:
Was könnte uns ein größerer Kummer sein, als daß wir gegen Yudhishthira kämpfen müssen, der stets dem Dienst seiner Höhergestellten gewidmet, ohne Neid, wahrhaftig in seiner Rede und mit dem Brahma Wissen begabt ist!

Und Drona sprach:
Meine Zuneigung zu Dhananjaya ist noch größer als die für meinen Sohn Aswatthaman. Auch hat er größere Verehrung und Demut zu mir als Aswatthaman. Ach, aufgrund der Kshatriya Gelübde werde ich sogar gegen Dhananjaya kämpfen müssen, der mir lieber als mein Sohn ist. Schande auf den Kshatriya Beruf! Dieser Arjuna, dem kein anderer Bogenschütze in der Welt gleicht, hat durch meine Gnade diese Überlegenheit über alle Bogenschützen gewonnen. Wer seine Mitmenschen haßt, wer übelgesinnte Gedanken hegt, wer die Gottheit bestreitet und wer verlogen und betrügerisch ist erreicht niemals die Verehrung der Rechtschaffenen, wie ein Unkundiger beim Opfer. Ein sündhafter Mensch wird weiterhin sündige Handlungen begehren, auch wenn ihm davon abgeraten wird. Dagegen wird der Wohlwollende nie der Gerechtigkeit entsagen, selbst wenn er von der Sünde verführt wird. Obwohl du ihnen mit Lüge und Betrug begegnet bist, wünschen die Pandavas immer noch dein Wohlergehen. Doch für dich, oh Erster der Bharatas, sammeln sich alle deine Schulden an, um dir großes Leiden zu verursachen. Du wurdest durch die Altehrwürdigen der Kurus, von mir, Vidura und auch von Vasudeva belehrt, und dennoch verstehst du immer noch nicht, was für dich gut und nützlich ist. Mit der Überzeugung „Ich habe große Kraft“ wünschst du die Pandava Heerschar zu überwinden, die voller Helden ist, wie das Wasser der Ganga während der Regenzeit den Ozean, der voller Haie, Schlangen und anderer mächtiger Wesen ist.

Du hast den Reichtum von Yudhishthira erhalten, wie die abgeworfenen Roben oder Girlanden von anderen, und betrachtest ihn nun als dein Eigentum. Wenn der Sohn von Pritha und Pandu sogar mit Draupadi in den Wäldern leben kann, welcher Reichtumsverwöhnte wäre fähig, ihn umgeben von seinen bewaffneten Brüdern zu besiegen? Sogar Kuvera, den Gott des Reichtums, unter dessen Befehl alle Yakshas als Diener leben, könnte Yudhishthira der Gerechte in seiner Herrlichkeit überstrahlen. Nachdem sie zur Wohnstätte von Kuvera gegangen sind und von dort Reichtum erhalten haben, sind die Pandavas nun bereit, dein riesiges Königreich anzugreifen und die Souveränität für sich zu gewinnen.

Wir zwei haben Geschenke verteilt, Opfer ins Feuer gegossen, studiert und die Brahmanen mit reichlichen Gaben zufriedengestellt. Die uns zugeteilte Lebenszeit ist bald abgelaufen. Wisse, daß wir unser Werk vollbracht haben. Aber du wirst dein ganzes Glück verlieren, sowie Königreich, Freunde und Reichtum. Und groß wird die Katastrophe sein, wenn du den Krieg mit den Pandavas begehrst. Wie könntest du den Pandu Sohn besiegen, wenn Draupadi, die wahrhaftig und beständig in ihren Gelübden und der Entsagung ist, um seinen Erfolg betet? Wie könntest du diesen Pandu Sohn besiegen, der Krishna als Berater und Arjuna als Bruder hat, diesen Ersten aller Waffenträger? Wie könntest du diesen Pandu Sohn mit der strengen Entsagung besiegen, der als Verbündeten so viele Brahmanen hat, die voller Weisheit und Selbstbeherrschung sind? Als wohlwollender Freund, der seinen Freund im Ozean der Qual versinken sieht, sage ich es dir noch einmal: Es gibt keine Notwendigkeit für diesen Krieg! Schließe Frieden mit diesen Helden zum Wohle aller Kurus. Fordere nicht deinen Untergang mit all deinen Söhnen, Beratern und der ganzen Armee heraus!


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