Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 131 - Krishna offenbart seine universale Form am Kuru Hof

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem Vidura gesprochen hatte, wandte sich der energetische Kesava, der Vernichter feindlicher Armeen an Duryodhana, den Sohn von Dhritarashtra, und sprach:

„Aufgrund deiner Wahnvorstellung, oh Duryodhana, betrachtest du mich als allein, und so wolltest du mich, oh Unwissender, mit Gewalt besiegen und zu deinem Gefangenen machen. Doch hier stehen alle Pandavas, alle Vrishnis und Andhakas. Hier sind alle Adityas, Rudras, und Vasus mit all den großen Rishis.“

So sprach Kesava, der Feindevernichter, und erfüllte den Raum mit schallendem Lachen. Und wie dieser hochbeseelte Krishna lachte, da entsprangen von seinem Körper, der wie ein Feuer loderte, Myriaden von Göttern, jeder hell strahlend und nicht größer als ein Daumen. Auf seiner Stirn erschien Brahman und auf seiner Brust Rudra. Auf seinen Armen erschienen die Regenten der Welt und aus seinem Mund Agni, die Adityas, Sadhyas, Vasus, Aswins und Maruts, mit Indra und den Viswadevas. Und immer weiter entsprangen Myriaden von Yakshas, Gandharvas und auch Rakshasas, in gleicher Form und Größe. Und an seinen zwei Armen erschienen Dhananjaya und Sankarshana (Balarama). Arjuna stand an seiner rechten Seite, mit dem Bogen in der Hand, und Balarama an seiner linken, mit dem Pflug bewaffnet. Und hinter ihm standen Bhima, Yudhishthira und die zwei Söhne von Madri. Vor ihm erschienen alle Andhakas und Vrishnis mit Pradyumna und anderen Führern, die mächtige, kampfbereite Waffen trugen. Und auf seinen weiteren Armen sah man das Muschelhorn, den Diskus, die Keule, den Bogen Sarnga, den Pflug, den Speer, das Schwert Nandaka und all seine anderen Waffen, die in ihrem Glanz erstrahlten und zum Schlag erhoben waren. Aus Augen, Nase, Ohren und anderen Körperteilen sprühten wilde Feuerfunken von dichtem Rauch begleitet. Aus allen Poren seines Körpers sprühten Blitze und glichen den Strahlen der Sonne. Als die anwesenden Könige diese furchterregende Form des hochbeseelten Kesava erblickten, da schlossen sie alle mit erschrockenem Herzen ihre Augen, außer Drona, Bhishma, der kluge Vidura, der höchst gesegnete Sanjaya und die Rishis, deren Reichtum die Askese ist, weil ihnen der göttliche Janardana zu diesem Anlaß diese heilige Sicht gewährte. Und zu diesem höchst wunderbaren Anblick am Hofe der Kurus, erklangen die himmlischen Trommeln und Blüten regneten herab.

(Die folgenden 5 Slokas fehlen in manchen Versionen)
Da sprach Dhritarashtra:
„Du bist das Wohl der ganzen Welt, oh Lotusäugiger, deshalb mögest du mich segnen, oh Bester der Yadavas. Ich bete erneut für das Licht meiner Augen, denn ich wünsche dich, oh Herr, zu sehen und nichts anderes.“ Darauf sprach der langarmige Janardana zu Dhritarashtra: „Oh Licht der Kurus, mögen deine blinden Augen diese Sicht erhalten.“ Und das Wunder geschah, oh großer König, daß Dhritarashtra gemäß seines Wunsches die universale Form von Vasudeva erblickte. Die Herrscher der Menschen waren höchst erstaunt, als dem sitzenden, mit Madhava versöhnten Dhritarashtra die Augen geöffnet wurden. Und die ganze Erde bebte und die Ozeane wurden aufgewühlt. Alle irdischen Bewohner, oh Stier der Bharatas, waren mit größter Verwunderung erfüllt.

Dann zog der Tiger unter den Menschen und Feindevernichter diese göttliche, höchst wunderbare, äußerst vielgestaltige und verheißungsvolle Form wieder zurück. Und Arm in Arm mit Satyaki auf der einen Seite und dem Sohn von Hridika (Kritavarman) auf der anderen, verließ der Bezwinger von Madhu mit Erlaubnis der Rishis die Versammlung. Und während des Krawalls, der sich sogleich erhob, verschwanden die himmlischen Rishis zusammen mit Narada zu ihren jeweiligen Wohnstätten. Dies war ein weiteres wunderbares Ereignis, das hier geschah. Und als der Tiger unter den Menschen den Hof verließ, da folgten ihm die großen Kurus mit allen Königen, wie die Götter Indra folgen. Krishna mit der unermeßlichen Seele verließ jedoch den Hof wie ein loderndes, mit Rauch vermischtes Feuer und verlor keine weiteren Gedanken an jene, die ihm folgten. Am Tor erblickte er seinen Wagenlenker Daruka, der mit dem großen weißen Wagen bereits wartete, welcher mit Reihen von klingelnden Glöckchen und goldenen Ornamenten geschmückt war, der mit größter Geschwindigkeit fahren konnte, dessen Rädergeratter wie das Grollen der Gewitterwolken erschallte, der überall mit weißen Tigerhäuten bedeckt war und vor dem seine Rosse, Saivya und die anderen, angespannt waren. Und diesen Wagen bestieg der Beste der Vrishni Helden zusammen mit dem mächtigen Wagenkrieger Kritavarman, dem Sohn von Hridika. Und als Krishna, der Feindevernichter, bereits abfahren wollte, da sprach ihn König Dhritarashtra noch einmal an:

„Oh Feindebezwinger, du hast die Macht erfahren, oh Janardana, die ich noch über meine Söhne habe! Du hast alles mit deinen eigenen Augen bezeugt. Nichts ist dir jetzt noch unbekannt. Du siehst, wie ich bestrebt bin, Frieden zwischen den Kurus und Pandavas zu stiften. Und weil du nun meine Situation kennst, solltest du jeden Verdacht mir gegenüber aufgeben. Oh Kesava, ich hege keine sündigen Gefühle gegen die Pandavas. Du weißt, welche Worte ich an Duryodhana gesprochen habe. Auch die Kauravas und alle Könige der Erde wissen jetzt, oh Madhava, daß ich jeden Versuch unternommen habe, Frieden hervorzubringen.“

Und Vaisampayana fuhr fort:
Darauf antwortete der starkarmige Janardana an Dhritarashtra, Drona, Bhishma, Vidura, Valhika und Kripa gewandt:

„Ihr alle seid Zeugen für das, was in der Versammlung der Kurus geschehen ist, wie der übelgesinnte Duryodhana, einem Ungebildeten gleich, den Hof wütend verließ, und wie König Dhritarashtra sich selbst als machtlos beschreibt. Mit der Erlaubnis von euch allen, werde ich jetzt zu Yudhishthira zurückkehren.“

Darauf grüßen sie Krishna, diesen Stier unter den Menschen, der seinen Wagen bestieg und aufbrach. Und jene heroischen Bullen der Bharatas, die mächtigen Bogenschützen Bhishma, Drona und Kripa, sowie Vidura, Aswatthaman, Vikarna und auch der mächtige Wagenkrieger Yuyutsu begannen alle, ihm zu folgen. So begab sich Kesava, auf seinem großen weißen Wagen mit den Reihen von klingelnden Glöckchen vor den Augen der Kurus zur Wohnstätte seiner Tante väterlicherseits (Kunti).


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