Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 119 - Galava geht mit Garuda und Madhavi zu Vishvamitra

Narada fuhr fort:
Und als der Sohn von Vinata ihn erblickte, da sprach er lächelnd zu Galava: „Ein Glück ist es, oh Brahmane, daß ich dich so erfolgreich sehe.“ Doch Galava, der diese Worte von Garuda hörte, berichtete ihm, daß noch ein Viertel der Aufgabe fehle. Darauf sprach Garuda, der Beste aller Redner:

Oh Galava, unternimm keinen weiteren Versuch (um die verbleibenden zweihundert Rosse zu erhalten), denn er wird nicht erfolgreich sein. Vor einiger Zeit versuchte Richika in der Stadt Kanyakuvja die Tochter von Gadhi, Satyavati, als Ehefrau zu gewinnen. Oh Galava, da sprach der König Gadhi zum Rishi: „Oh Heiliger, gib mir als Mitgift tausend mondgleiche Rosse, jedes mit einem schwarzen Ohr.“ So gebeten sprach Richika: „So sei es!“ Er begab sich zum großen Roßmarkt (Aswatirtha) in der Wohnstatt von Varuna. Dort erhielt der Rishi, was er suchte und gab es dem König. Und der Monarch vollführte das Opfer Pundarika und gab jene Rosse (als Dakshina) an die Brahmanen. Und die drei Könige, an die du dich gewandt hattest, kauften jene Pferde von den Brahmanen, jeder zweihundert Stück. Die restlichen vierhundert, oh Bester der Brahmanen, wurden von Vitasta (einer von den fünf Flüssen in Punjab) verschluckt, als sie über diesen Fluß transportiert wurden. Deshalb, oh Galava, kannst du niemals das erreichen, was unerreichbar ist. Oh Tugendhafter, übergib Vishvamitra diese Jungfrau als Ersatz für die zweihundert fehlenden Rosse zusammen mit den sechshundert, die du bereits erhalten hast. Dann wirst du, oh bester Brahmane, von deinem Kummer befreit und von Erfolg gekrönt sein.

Narada fuhr fort:
Darauf sprach Galava „So sei es!“, und begab sich mit der Jungfrau und den Rossen in Gesellschaft von Garuda zu seinem Lehrer Vishvamitra. Dort angekommen sprach Galava: „Hier sind sechshundert Rosse der gewünschten Art, und diese Jungfrau sei als Ausgleich für die restlichen zweihundert angeboten. Akzeptiere alle diese Gaben. Mit dieser Jungfrau wurden drei tugendhafte Söhne von drei königlichen Weisen gezeugt. Nun möge der Vierte, der Beste von Allen, von dir gezeugt werden. Damit laß die Zahl der Rosse achthundert werden. So betrachte sie als vollzählig und laß mich von meiner Schuld befreit dahingehen, um jene asketische Entsagung zu üben, nach der ich mich sehne.“

Als daraufhin Vishvamitra Galava in Begleitung des Vogels und der wunderschönen Jungfrau erblickte, da sprach er: „Warum, oh Galava gabst du mir diese Jungfrau nicht schon vorher? So wären die vier Söhne als Segen meines Geschlechtes mir allein gewesen. Doch ich akzeptiere nun diese Jungfrau von dir, um mit ihr einen Sohn zu zeugen. Und die Rosse mögen in meiner Einsiedelei frei laufen.“

Nach diesen Worten begann der höchst strahlende Vishvamitra seine Zeit glücklich mit ihr zu verbringen. Und Madhavi gebar ihm einen Sohn mit Namen Ashtaka. Diesen Sohn belehrte der große Muni Vishvamitra hinsichtlich der Tugend als auch des Gewinns und übergab ihm jene sechshundert Rosse. Dann begab sich Ashtaka in eine Stadt, die strahlender war, als die Stadt von Soma. Und die junge Dame gab Vishvamitra, dem Sohn von Kushika, seinen Sohn und Schüler zurück und begab sich zu Galava in den Wald. Galava, der auf diese Weise mit seinem Freund Garuda das geforderte Dakshina seinem Lehrer dargebracht hatte, sprach mit heiterem Herzen zur Jungfrau: „Du hast vier Söhne geboren, einen besonders Wohltätigen, einen höchst Tapferen, einen Wahrhaften und Gerechten, und einen, der große Opfer vollbringt. Oh schöne Jungfrau, du hast durch diese Söhne nicht nur deinen Vater, sondern auch vier Könige und mich selbst gerettet. Gehe nun deiner Wege, oh Schlankhüftige.“ So sprach Galava, verabschiedete sich von Garuda, dem Schlangenfresser, brachte die Jungfrau ihrem Vater zurück, und ging ebenfalls in die Wälder.


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