Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 104 - Sumukha wird als Bräutigam gewonnen

Narada sprach:
Dies ist der Wagenlenker mit Namen Matali. Er ist außerdem ein lieber Freund von Indra. Rein im Verhalten, hat er eine ausgezeichnete Gesinnung und besitzt zahlreiche Tugenden. Begabt mit der Kraft des Geistes, hat er große Energie und Macht. Er ist der Freund, Berater und Wagenlenker von Indra. Man hat in manchem Kampf gesehen, daß der Unterschied hinsichtlich Mut und Heldenkraft zwischen ihm und Indra sehr gering ist. In allen Kämpfen zwischen den Göttern und Asuras war es dieser Matali, der mit seinem Geist allein jenen Wagen lenkte, der immer siegreich und der Beste aller Wagen von Indra ist, und der von tausend Rossen gezogen wird. Besiegt durch seinen Pferdekunst, wurden die Feinde der Götter durch Indra mit der Hilfe seiner Hände unterjocht. So waren die Asuras bereits durch Matali besiegt, als sie später durch Indra geschlagen wurden. Matali hat eine ausgezeichnete Tochter, die in ihrer Schönheit konkurrenzlos in der Welt ist. Ehrlich und mit jeder Vorzüglichkeit begabt, ist sie unter dem Namen Gunakesi bekannt. Für sie durchsuchte Matali die drei Welten nach einem würdigen Bräutigam.

Oh du mit der Herrlichkeit eines Himmlischen, dein Enkel Sumukha wurde von ihm als würdiger Ehemann für seine Tochter ausgewählt. Wenn du, oh Beste der Schlangen, seinen Vorschlag als annehmbar betrachtest, dann fasse schnell den Entschluß, oh Aryaka, seine Tochter als Geschenk für deinen Enkel anzunehmen. Wie Lakshmi im Haus von Vishnu, oder Swaha im Haus von Agni, so laß die schlanke Gunakesi eine Ehefrau in deinem Stamme sein. Möge Gunakesi von dir für deinen Enkel angenommen werden, wie Indra seine Sachi verdiente. Obwohl dieser Junge seinen Vater verloren hat, wählten wir ihn dennoch wegen seiner Tugenden sowie seiner würdigen Abstammung von Airavata und von dir. Wahrlich, es geschah infolge der Verdienste von Sumukha, seiner Gesinnung, Reinheit, Selbstdisziplin und anderen Qualitäten, daß Matali geneigt war, seine Tochter an ihn zu geben. Mögest du Matali dafür anerkennen.

Kanwa fuhr fort:
So angesprochen durch Narada, erfuhr Aryaka, daß sein Enkel als Bräutigam erwählt wurde, und erinnerte sich an den Tod seines Sohnes. So wurde er gleichzeitig mit Entzücken und Sorge erfüllt. Und er sprach zu Narada:

Oh himmlischer Rishi, wie könnte ich Gunakesi nicht als Schwiegertochter wünschen! Niemals, oh großer Rishi, würde ich deine Worte mißachten. Und wer würde nicht eine Verbindung mit dem Freund von Indra wünschen? Dennoch zögere ich, oh großer Muni, aufgrund der Ungewißheit der gegenwärtigen Situation, welche diese Verbindung beeinträchtigen könnte. Oh Strahlender, der Vater dieses Jungen, der mein Sohn war, wurde durch Garuda verschlungen. Dieser Vorfall quält uns mit Sorgen. Aber noch schlimmer waren die Worte, oh Herr, welche Garuda sprach, als er diese Bereiche wieder verließ: „In einem Monat werde ich auch Sumukha verschlingen.“ Sicher wird es geschehen, wie er gesprochen hat, denn wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Deshalb haben uns diese Worte von Garuda alle Freude genommen!

Und Kanwa fuhr fort:
Daraufhin sprach Matali zu Aryaka: „Höre meinen Plan, den ich gefaßt habe. Dein Enkel wurde von mir als Schwiegersohn erwählt. So laß Sumukha mit mir und Narada zum Herrn des Himmels und Führer der Himmlischen zurückkehren, oh Bester der Nagas. Dann werde ich bestrebt sein, Hindernisse in den Weg von Garuda zu stellen, und als letzten Ausweg werden wir die Lebenszeit bestimmen, welche Sumukha gewährt wird. Sei gesegnet, oh Naga, und laß Sumukha mit mir zum Herrn der Himmlischen gehen.“

Nach diesen Worten nahmen sie Sumukha mit sich, und alle vier, die mit großer Herrlichkeit begabt waren, kamen in den Himmel und schauten dort Indra, den Führer der Götter in seinem ganzen Ruhm. Und der Zufall wollte es, daß der berühmte Vishnu mit den vier Armen ebenfalls dort saß. Dann erzählte Narada die ganze Geschichte über Matali und seine Wahl.

Kanwa fuhr fort:
Und als Vishnu die Worte von Narada gehört hatte, da sprach der Herr des Universums zu Indra: „Laß diesem Jungen Amrit geben, damit er unsterblich wie die Götter selbst werde. Oh Indra, so können Matali, Narada und Sumukha ihren gehegten Wunsch durch deine Gnade erreichen.“ Doch Indra bedachte die Heldenkraft des Sohnes der Vinata und sprach zu Vishnu: „Mögest du ihm selbst das Amrit geben.“ Und so angesprochen antwortete Vishnu: „Du bist der Herrscher über alle belebten und unbelebten Geschöpfe. Wer würde ein Geschenk mißachten, das durch dich, oh Herr, gegeben wurde?“ Auf diese Worte hin, segnete Indra die Naga mit einem langen Leben. Aber der Besieger von Vala und Vritra machte ihn nicht zum Amrit Trinker. Und Sumukha, der diesen Segen erhalten hatte, wurde ein wirklicher Sumukha (der Heitere), weil sein Gesicht mit den Zeichen der Heiterkeit erfüllt war. Und nachdem er die Tochter von Matali geheiratet hatte, kehrte er fröhlich nach Hause zurück. Auch Narada und Aryaka, die mit Freude über ihren Erfolg erfüllt waren, gingen ihrer Wege, nachdem sie den ruhmreichen Führer der Himmlischen verehrt hatten.


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