Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 102 - Die Beschreibung von Rasatala

Narada sprach:
Der Bereich, in dem wir jetzt sind, wird Rasatala genannt und ist die siebente Schicht unter der Erde. Hier wohnt Surabhi, die Mutter aller Kühe, die aus Amrit geboren wurde. Sie gibt beständig jene Milch, welche die Essenz vom Besten der Erde ist. Vorzüglich und einzigartig im Geschmack, entsteht diese Milch aus dem Wesen der bekannten sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen. Die makellose Surabhi entsprang einst aus dem Mund des großen Vaters, wurde durch den Trank des Amrit befriedet und kann so das Beste von allem hervorbringen. Nur ein einzelner Strahl ihrer Milch, der auf die Erde fiel, schuf das, was als heiliger und ausgezeichneter „Milchiger Ozean“ bekannt ist. Das Ufer dieses Ozeans ist immer und überall mit weißem Schaum bedeckt, wie ein Gürtel aus Blumen. Jene Besten der Asketen, die unter dem Namen „Schaumtrinker“ bekannt sind, wohnen um diesen Ozean herum und leben nur von diesem Schaum. Sie heißen auch deshalb Schaumtrinker, oh Matali, weil sie außer diesem Schaum keine andere Nahrung haben. Sie üben strengste Entsagung, und selbst die großen Götter wissen sie zu fürchten.

Oh Matali, von Surabhi wurden vier weitere Kühe geboren, welche die vier Himmelsrichtungen ernähren. Deshalb werden sie auch die Ernährer der vier Richtungen (Dikpali) genannt. So wurde von ihr Surupa geboren, welche das Ostviertel ernährt. Und jene, die das südliche Viertel ernährt, wird Hansika genannt. Oh Matali, das durch Varuna beherrschte Westviertel ernährt die berühmte Kuh mit der universalen Form, welche als Subhadra bekannt ist. Und das nördliche Viertel, das den Bereich der Tugend umfaßt, und nach Kuvera, dem Herrn des Reichtums benannt ist, wird von der Kuh Sarvakamadugha ernährt.

Als die Götter sich mit den Asuras vereinigten und mit dem Mandara Berg als Quirl das Wasser des Ozeans quirlten (butterten), da erhielten sie den Wein Varuni, Lakshmi (die Göttin des Wohlstandes und der Anmut), das Amrit, Uchchhaisrava, den König aller Rosse, und Kaustubha, das Beste der Juwelen. Dieses Wasser, oh Matali, welches diese wertvollen Dinge hervorbrachte, war von der Milch jener vier Kühe ganz durchdrungen. So wird die Milch, welche Surabhi gibt, zum Sudha für jene, die vom Sudha (die Nahrung der Nagas) leben, zum Swadha für jene, die vom Swadha (die Nahrung der Ahnen) leben, und zum Amrit für jene, die vom Amrit (die Nahrung der Götter) leben. Noch heute rezitiert man in der Welt der Gelehrten den Reim, welcher einst von den Bewohnern von Rasatala gesungen wurde:

Weder im Bereich der Nagas, noch in (den himmlischen Bereichen von) Swarga, Vimana oder Tripishtapa ist das Wohnen so glücklich wie in Rasatala!


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