Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 98 - Matali begegnet Narada auf dem Weg zu Varuna

Kanwa fuhr fort:
Als Matali seines Weges ging, begegnete ihm der große Rishi Narada, der in seiner Freude den Gott des Wassers Varuna besuchen wollte. Und als er Matali erblickte, da fragte ihn Narada: „Wohin gehst du, oh Wagenlenker? Bist du in eigener Sache unterwegs, oder unternimmst du diese Reise auf Geheiß von Indra?“ So von Narada angesprochen, der ebenfalls seinem Ziel entgegenging, berichtete Matali alles über seine Absicht. Und als der Rishi informiert war, da sprach er zu Matali: „Wir sollten zusammen gehen. Ich selbst bin unterwegs, um den Herrn des Wassers zu besuchen. So habe ich den Himmel verlassen, um in die unteren Bereiche zu reisen, über die ich dir alles erzählen werde. Und nachdem wir sie gut erkundet haben, oh Matali, sollten wir einen Bräutigam auswählen!“

Und so betrat dieses berühmte Paar, Matali und Narada, die tieferen Bereiche und erblickten den Herrscher jener Welt, den Herrn des Wassers. Hier empfing Narada die Verehrung als himmlischer Rishi, und Matali das gleiche, was dem großen Indra gebührt. Dann unterrichteten sie beide Varuna über ihre Absicht und mit seiner Erlaubnis begannen sie, in jenem Bereich der Nagas zu wandern. Und Narada, der alle Bewohner der Unterwelt kannte, begann seinem Begleiter alle Besonderheiten jener Naga Welt zu beschreiben.

Narada sprach:
Du hast, oh Wagenlenker, Varuna erblickt, von seinen Söhnen und Enkeln umgeben. Betrachte gut dieses Reich vom Herrn des Wassers. Es ist überall entzückend und voller Reichtümer. Jener dort, ist der mit großer Weisheit begabte Sohn von Varuna, der Herr des Ozeans, welcher für sein Verhalten, seine Gesinnung und seine Göttlichkeit weithin berühmt ist. Mit seinen Lotusaugen ist dieser Pushkara wahrlich der vielgeliebte Sohn von Varuna, der mit großer Schönheit begabt und bezaubernd anzuschauen ist. Von Somas Tochter wurde er zum Ehemann erwählt. Diese Tochter von Soma gleicht in ihrer Schönheit einer zweiten Shri (Lakshmi) und ist unter den Namen Jyotsnakali bekannt. Tatsächlich sagt man, daß sie schon vor langer Zeit den ältesten und ersten Sohn von Aditi als ihren Herrn gewählt hatte. Doch betrachte jetzt, oh Begleiter des Herrn der Himmlischen, jene Wohnstätte, die völlig aus Gold gemacht wurde und wo der Wein Varuni aufbewahrt wird. Wahrlich, durch diesen Wein erwarben die Götter ihre Göttlichkeit. Und jene flammenden Waffen der unterschiedlichsten Arten, welche du dort siehst, oh Matali, gehörten einst den Daityas, bevor sie ihre Vorherrschaft verloren. Diese Waffen sind unzerstörbar, und wenn sie gegen den Feind geschleudert werden, kehren sie immer in die Hand des Werfers zurück. Sie wurden als Kriegsbeute von den Göttern errungen und verlangen eine enorme geistige Kraft, um sie gegen den Feind zu gebrauchen. Vor langer Zeit wohnten hier viele Stämme von Rakshasas und Daityas, welche vielfältige himmlische Waffen besaßen. Aber sie wurden alle von den Göttern besiegt.

Schau auch dort, im Wasser von Varuna, das Feuer mit den lodernden Flammen, und den Diskus von Vishnu, der von prächtiger Herrlichkeit und mächtiger Hitze umgeben ist. Sieh auch den knorrigen Bogen liegen, der für den Untergang der Welt geschaffen wurde. Er wird stets mit großer Wachsamkeit von den Göttern beschützt, und der Bogen von Arjuna hat seinen Namen von ihm erhalten. Er hat die Kraft von hunderttausend Bögen, und die Macht, welcher er zur Stunde des Kampfes entfaltet, ist unbeschreiblich groß. Er straft alle ungerechten und übelgesinnten Könige, welche das Wesen von Rakshasas haben. Diese kraftvolle Waffe wurde einst von Brahman, dem Verkünder der Veda, geschaffen. Auch der große Lehrer Sukra verkündete, daß diese Waffe eine höchst schreckliche für alle Könige ist. Mit größter Macht begabt, wird sie von den Söhnen des Herrn des Wassers getragen.

Schau auch dort, im Raum der Schirme, den Schirm vom Herrn des Wassers. Er läßt, wie die Wolken, erfrischende Schauer herabrieseln. Doch obwohl das Wasser von diesem Schirm so rein wie der Mond ist, ist es dennoch von solcher Dunkelheit verhüllt, daß es von niemandem gesehen werden kann. Oh Matali, in diesen Bereichen sind unzählige Wunder zu sehen. Dein Ziel wird jedoch nie erreicht, wenn wir noch länger hier verweilen. Deshalb werden wir diesen Bereich schnell verlassen.


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