Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 88 - Duryodhana bekundet seinen Geiz

Duryodhana sprach:
Alles was Vidura über Krishna gesagt hat, ist wirklich so. Denn Janardana ist den Pandavas besonders gewidmet und kann von ihnen nie getrennt werden. Deshalb sollte all dieser vielfältige Reichtum, oh Bester der Könige, der als Geschenk an Janardana vorgeschlagen wurde, ihm niemals gegeben werden. Natürlich ist Krishna unserer Verehrung nicht unwürdig, aber Ort und Zeit sind dafür ungeeignet, oh König, weil er durch unsere Verehrung denken könnte, daß wir Angst vor ihm haben. Das ist meine feste Überzeugung, oh König, weil ein intelligenter Kshatriya nichts tun sollte, was Schande auf ihn bringen könnte. Es ist mir wohlbekannt, daß der großäugige Krishna die ehrfürchtigste Anbetung in den drei Welten verdient. Dennoch, oh berühmter König, ist es ziemlich fehl am Platz, ihm jetzt irgendetwas zu geben. Denn die Entscheidung für den Krieg, sollte wegen der Gastfreundschaft nie beiseite geschoben werden.

Vaisampayana fuhr fort:
Als der Großvater der Kurus diese Worte hörte, da sprach er zum königlichen Sohn von Vichitravirya: „Verehrt oder nicht verehrt, Janardana wird nie ärgerlich werden. Niemand kann ihn jemals mit Verachtung behandeln, weil Kesava nicht verletzlich ist. Und was auch immer er gedenkt zu tun, oh Mächtiger, kann durch niemanden, durch keine Macht und kein Mittel, verhindert werden. Handle ohne zu zögern so, wie es der starkarmige Krishna vorschlägt, und schaffe mit Hilfe von Vasudeva Frieden mit den Pandavas. Wahrlich, Janardana mit der tugendhaften Seele wird vorschlagen, was mit der Religion und dem Gewinn im Einklang steht. Es ziemt sich deshalb für dich mit all deinen Freunden, ihm das zu antworten, was er wünscht.“

Doch Duryodhana antwortete:
Oh Großvater, ich könnte unter keinen Umständen leben, wenn ich meinen wachsenden Wohlstand mit den Pandavas teilen müßte. Höre nun, welchen festen Entschluß ich gefaßt habe: Ich werde Janardana, der die Zuflucht der Pandavas ist, gefangennehmen. Er wird morgen früh hier ankommen. Und wenn er eingesperrt ist, dann werden die Vrishnis und die Pandavas, ja, die ganze Erde, mir untertänig sein. Aber mit welchen Mitteln dies vollbracht werden kann, ohne daß Janardana unser Ziel erraten kann und uns Gefahr droht, das mögest du uns pflichtgetreu verkünden.

Vaisampayana fuhr fort:
Als Dhritarashtra mit all seinen Beratern diese schrecklichen Worte seines Sohns über das Einsperren von Krishna hörte, war er höchst betroffen und tief gequält. Und so sprach König Dhritarashtra zu Duryodhana: „Oh Herrscher der Menschen, sprich nie wieder solche Worte, denn das ist gegen alle Traditionen. Hrishikesha kommt als Botschafter zu uns. Er ist uns lieb und außerdem verwandt mit uns. Er hat uns keinerlei Unrecht getan. Weshalb sollte er das Gefängnis verdienen?“

Und Bhishma sprach:
Oh Dhritarashtra, ich glaube für deinen übelgesinnten Sohn ist die letzte Stunde gekommen. Er wählt das Unheilsame und nicht das Gute, obwohl er von seinen wohlwollenden Beratern angefleht wird. Und du folgst ebenfalls dem Sog dieses Übelgesinnten mit seinen sündigen Freunden, die einen dornigen Pfad beschreiten und die Worte der Wohlgesinnten im Nichts untergehen lassen. Dieser äußerst unwissende Sohn von dir wird mit all seinen Beratern im gleichen Moment untergehen, wie sie Krishna in seiner Reinheit berühren. Ich wage nicht mehr, den Worten dieses sündigen und übelgesinnten Schuftes zuzuhören, der jegliche Tugend aufgegeben hat.

So sprach Bhishma, der altehrwürdige Führer der Bharatas mit der unüberwindbaren Heldenkraft, erhob sich voller Zorn und verließ die Versammlung.


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