Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 84 - Die Reise von Krishna nach Hastinapura

Vaisampayana sprach:
Oh Feindebedränger, als der starkarmige Sohn von Devaki nach Hastinapura aufbrach, da folgten ihm zehn mächtige Wagenkrieger, die vollständig bewaffnet waren und jeden feindliche Helden besiegen konnten. Und außerdem bildeten noch tausend Fußsoldaten, tausend Reiter und hunderte Begleiter seinen Zug, oh König, und trugen Vorräte in Hülle und Fülle mit sich.

Da fragte Janamejaya:
Wie verbrachte der berühmte Vernichter von Madhu aus dem Dasarha Geschlecht diese Reise? Und welche Omen wurden sichtbar, als dieser Held aufbrach?

Vaisampayana sprach:
Höre, wie ich all jene natürlichen und übernatürlichen Omen verkünde, die damals bemerkt wurden, als der berühmte Krishna nach Hastinapura fuhr. Obwohl es keine Wolken am Himmel gab, wurde dennoch das Rollen des von Blitzen begleiteten Donners gehört. Und im Hintergrund sah man am klaren Himmel kleine Wolken unaufhörlich regnen. Die sieben großen Flüsse, einschließlich des Sindhu (Indus), wechselten plötzlich ihre Richtungen. Auch die Himmelsrichtungen erschienen entgegengesetzt, und nichts konnte mehr bestimmt werden. Überall flammten Feuer auf, oh Monarch, und die Erde bebte wiederholt. Die Quellen und Wasserbehälter schwollen zu hunderten über und liefen aus. Das ganze Weltall wurde in Dunkelheit gehüllt. Die Atmosphäre war so mit Staub erfüllt, oh König, daß weder die Haupt- noch die Zwischenrichtungen des Horizontes erkannt werden konnten. Am Himmel hörte man ein lautes Gebrüll, ohne daß jemand als Ursache dafür sichtbar gewesen wäre. Dieses sonderbare Phänomen, oh König, wurde im ganzen Land bemerkt. Und ein südwestlicher Wind mit dem harten Grollen des Donners riß zu tausenden die Bäume aus und bedrückte die Stadt von Hastinapura.

Nur an jenen Orten, oh Bharata, durch die der Vrishni Held reiste, blies eine köstliche Brise und alles erschien glücksverheißend. Dort fielen Schauer von Lotusblüten und duftenden Blumen herab. Die Straße wurde strahlend und war von stacheligen Gras und Dornen befreit. An den Orten wo Krishna war, da verherrlichten tausende Brahmanen diesen Quell des Wohlstandes mit Lobgesängen und mit Schüsseln voller Quark, Ghee, Honig und reichen Geschenken. Die Frauen kamen auf die Straße heraus und streuten wilde Blumen mit herrlichen Düften auf diesen berühmten Helden, der stets dem Wohl aller Wesen gewidmet ist. So kam er auch an jenen entzückenden Ort der Salibhavana (heute Salaheri an der Grenze Rajasthan-Hariyana) genannt wurde (an der Grenze zum Kuru Reich), wo jegliche Getreideart wuchs. Ein Ort, der vorzüglich und heilig war, nachdem er, oh Stier der Bharatas, die verschiedensten Dörfer gesehen hatte, von Bienen umsummt, malerisch dem Auge und entzückend dem Herzen, und nachdem er verschiedene Städte der Königreiche durchquert hatte. Stets fröhlich und mit gutem Herzen, wohlbeschützt durch die Bharatas und deshalb von allen Ängsten vor Eindringlingen frei, und ungestört durch Katastrophen jeglicher Art, kamen viele Bürger und standen zusammen am Weg, um Krishna auf seiner Reise von Upaplavya in die Hauptstadt der Kurus zu schauen. Und als sie diesen Berühmten wie ein aufflammendes Feuer erblickten, da verehrten sie ihn, der ihre Verehrung verdiente, wie einen Gast in ihrem Hause.

Und als schließlich Kesava, dieser Feindevernichter, nach Vrikasthala (heute Gurgaon im District Hariyana) kam, begann sich die Sonne bereits am Horizont rot zu färben. Und so stieg er von seinem Wagen, um die üblichen Riten zur Reinigung durchzuführen. Er gab Befehl, die Rosse abzuspannen und setzte sich selbst nieder, um seine Abendgebete zu sprechen. Und Daruka spannte die Rosse ab, befreite sie entsprechend den Regeln von Joch und Zugriemen, und ließ sie frei laufen. Danach sprach Krishna: „Hier wollen wir die Nacht verbringen, um die Mission von Yudhishthira zu erfüllen.“ Und als die Begleiter seine Absicht erkannten, war schnell eine provisorische Wohnstätte errichtet und im Nu ausgezeichnetes Essen mit Getränken bereitet. Und jene Brahmanen des Dorfes, oh König, die von edler und hoher Abstammung waren, bescheiden und den Veden verbunden, sie näherten sich dem berühmten Feindevernichter, Hrishikesha, um ihn mit Segenssprüchen und verheißungsvollen Reden zu ehren. Und nachdem sie den Nachkommen der Dasarhas geehrt hatten, der von jedem Lob verdient, luden sie diesen Berühmten in ihre mit Wohlstand gefüllten Häuser ein. Darauf sprach Krishna „Genug der Verehrung“, erwiderte die Huldigung dem Rang entsprechend, und begab sich mit ihnen zu ihren Wohnstätten. Danach kehrte er in ihrer Gesellschaft zu seinem Zelt zurück. Dort bewirtete er alle Brahmanen mit süßen Speisen, und nahm seine Mahlzeit mit ihnen zusammen ein. So verbrachte Kesava die Nacht glücklich an diesem Ort.


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