Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 74 - Die Rede von Bhima

Bhima sprach:
Oh Madhu Vernichter, verhandle auf solche Weise, daß es Frieden mit den Kurus geben kann. Drohe ihnen nicht mit Krieg. Alles übelnehmend, immer zornig, sich selbst feindlich gesinnt und arrogant, sollte Duryodhana nicht grob angeredet werden. Behandle ihn mit Milde. Duryodhana ist von Natur aus sündig im Herzen, wie ein Räuber, vom Stolz über seinen Reichtum berauscht, den Pandavas feindlich gesinnt, ohne Voraussicht, stets grausam in seiner Rede, immer geneigt, andere zu tadeln, mit übelgesinnter Kraft, mit schwer zu beruhigendem Zorn, für keine Belehrung bereit, mit dunkler Seele, und betrügerisch im Verhalten. Er würde eher sein Leben aufgeben, aber niemals seine eigenen Ansichten. Mit so einem Frieden zu halten, oh Krishna, sehe ich als äußerst schwierig an. Unabhängig von allen gutgemeinten Worten verwirft er die Tugend, liebt die Lüge, handelt stets gegen seine wohlwollenden Berater und verwundet ihre Herzen. Wie sich eine Schlange von Natur aus im Unterholz verkriecht, so begeht er aufgrund seiner übelgesinnten Veranlagung sündige Taten und gehorcht den Impulsen des Zorns.

Welche Armee Duryodhana hat, wie sein Verhalten, seine Natur, seine Kraft und sein Heldenmut sind, ist dir alles wohlbekannt. Einst verbrachten die Kauravas mit ihren Söhnen ihre Tage in Fröhlichkeit, und auch wir lebten mit unseren Freunden wie die jüngeren Brüder von Indra selbst. Ach, durch den Zorn von Duryodhana, oh Madhu Vernichter, werden die Bharatas alle vergehen, wie ein Wald durch das Feuer am Ende der freundlichen Jahreszeit. Wohlbekannt sind jene achtzehn Könige, die ihre Angehörigen, Freunde und Verwandte vernichteten. So wie Dharma am Ende der Zeit erlosch, und Kali unter den Asuras geboren wurde, wo er im grenzenlosen Reichtum wuchs und in seiner Energie aufflammte, so wurde Udavarta unter den Haihayas geboren, Janamejaya unter den Nepas, Vahula unter den Talajanghas, der stolze Vasu unter den Krimis, Ajavindu unter den Suviras, Rushardhik unter den Surashtras, Arkaja unter den Valihas, Dhautamulaka unter den Chinas, Hayagriva unter den Videhas, Varayu unter den Mahaujasas, Vahu unter den Sundaras, Pururavas unter den Diptakshas, Sahaja unter den Chedis und Matsyas, Vrishaddhaja unter den Praviras, Dharana unter den Chandrabatsyas, Bigahana unter den Mukutas und Sama unter den Nandivegas. Solche bösartigen Wesen, oh Krishna, erscheinen stets am Ende jedes Yuga in ihren jeweiligen Stämmen für den Untergang ihrer Angehörigen. So wurde auch Duryodhana als Verkörperung der Sünde und Schande seines Stammes und am Ende dieses Zeitalters unter uns Kurus geboren. Deshalb, oh Mächtiger, solltest du ihn vorsichtig, sanft und mit süßen Worten voller Tugend und Gewinn ansprechen, und nur über Dinge reden, die sein Herz erfreuen.

Oh Krishna, laß die Bharatas nicht untergehen! Lieber würden wir in Erniedrigung Duryodhana gehorsam folgen. Oh Vasudeva, handle auf solche Weise, daß wir keine Sünde hervorbringen und zur Ursache für den Untergang des ganzen Stammes werden. Lieber wollen wir als Fremde unter den Kurus leben. Oh Krishna, bitte den altehrwürdigen Großvater und die anderen Berater der Kurus, daß sie brüderliche Gefühle zwischen uns Brüdern hervorbringen mögen und den Sohn von Dhritarashtra beruhigen. Das ist es, was ich wünsche. Auch König Yudhishthira stimmt dem zu, und Arjuna ist ebenfalls dem Krieg abgeneigt, weil er großes Mitgefühl in sich hat.


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