Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 62 - Karna legt seine Waffen nieder

Vaisampayana fuhr fort:
Doch ohne sich viel um König Dhritarashtra, den Sohn von Vichitravirya, zu kümmern, der gerade noch mehr über Arjuna erfahren wollte, sprach Karna zum Sohn von Dhritarashtra die folgenden Worte, um den Geist der versammelten Kurus aufzumuntern:

Als mein Lehrer Rama (mit der Axt) den falschen Anspruch bemerkte, unter dem ich die Brahma Waffe damals von ihm erhielt, da sprach er zu mir: „Wenn deine Stunde kommt, dann wird dein Gedächtnis bezüglich dieser Waffe scheitern.“ Sogar für ein so gewichtiges Vergehen wurde ich durch diesen großen Rishi, meinen Lehrer, nur so harmlos verflucht. Denn dieser große Rishi mit der gewaltigen Energie könnte die komplette Erde mit ihren Meeren verbrennen. Doch durch Aufmerksamkeit und persönlichen Mut beruhigte ich sein Herz. Ich habe diese Waffe immer noch, und damit ist auch meine Zeit noch nicht abgelaufen. So bin ich vollkommen fähig diesen Sieg zu erringen. Mögest du darauf vertrauen.

Durch die Gunst dieses großen Rishis werde ich innerhalb eines Augenzwinkerns die Panchalas, Karushas, Matsyas und die Söhne der Pritha mit ihren Söhnen und Enkeln töten, und dir die zahlreichen, durch meine Waffen gewonnenen Bereiche gewähren. Laß den Großvater und Drona, sowie die vielen Könige in deiner Nähe bleiben. Ich werde die Söhne der Pritha besiegen, indem ich mit den Hauptkriegern meiner Armee voranstürme. Laß diese Aufgabe die meinige sein!

Darauf sprach Bhishma zu ihm:
Was spricht du da, oh Karna? Dein Verstand umwölkt sich in Anbetracht deiner nahenden Stunde. Weißt du nicht, oh Karna, daß, wenn die Führer geschlagen sind, die Söhne von Dhritarashtra alle verloren sein werden? Nachdem du von der großen Tat gehört hast, die durch Arjuna, nur mit Krishna als Verbündeten, beim Abbrennen des Khandava Waldes vollbracht wurde, solltest du mit deinen Freunden und Verwandten deinen wilden Geist zügeln. Den Pfeil, den der berühmte und verehrungswürdige Führer der Himmlischen, der große Indra, dir gab, wirst du gebrochen und zu Asche verbrannt sehen, wenn Kesava seinen Diskus dagegen wirft. Auch der andere Pfeil mit dem schlangenförmigen Mund, der in deinem Köcher strahlt und den du, oh Karna, mit Blumengirlanden respektvoll anbetest, wird durch den Sohn des Pandu mit seinen Pfeilen geschlagen werden und mit dir zugrunde gehen. Oh Karna, der Sieger über Vana und den Sohn von Bhumi (Naraka), Vasudeva selbst, der im dicksten Kampfesgewimmel die Feinde mächtiger schlägt, als du es kannst, der beschützt den diademgeschmückten Arjuna.

Darauf sprach Karna verärgert:
Zweifellos ist der Führer der Vrishnis so. Ich gebe auch zu, daß dieser Hochbeseelte sogar noch mehr ist. Doch möge der Großvater die Wirkung seiner harten Schläge dieser gesprochenen Worte gegen mich vernehmen. Ich legte hiermit meine Waffen nieder! Der Großvater wird mich zukünftig nur noch am Hofe, und nicht im Kampf erblicken. Erst wenn er besiegt ist, werden die Herrscher der Erde meine Heldenkraft in dieser Welt erfahren.

Vaisampayana fuhr fort:
So sprach der große Bogenschütze Karna und verließ den Hof, um seine Wohnstätte aufzusuchen. Bhishma jedoch, oh König, sprach zu Duryodhana in der Mitte der Kurus mit einem lauten Lachen:

So aufrichtig hält der Sohn des Suta seine Versprechen! Warum hat er sein Wort wiederholt gegeben und gesagt: „Die Könige von Avanti, Kalinga, Jayadratha, Chedidhaja und Valhika mögen als Zuschauer dabeistehen, wenn ich die feindlichen Krieger zu Tausenden und Abertausenden besiegen werde!“ Wie will er nun diesen Anspruch erfüllen? Er wird mit ansehen müssen, wie seine Armeen zu Tausenden ihre Köpfe verlieren, wenn sie von Bhimasena verwüstet werden. Wahrlich, in jenem Moment, als sich dieser Sohn des Vikartana dem heiligen und schuldlosen Rama als Brahmane näherte, und diese Waffe erhielt, da verlor dieser gemeine Schuft sowohl seine Tugend als auch seine Askese.

Vaisampayana fuhr fort:
Oh König der Könige, als Bhishma diese Worte sprach, nachdem Karna seine Waffen niedergelegt hatte und davongegangen war, da antwortete Duryodhana, dieser unwissende Enkelsohn von Vichitravirya, dem Sohn von Shantanu (Bhishma).


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter