Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 31 - Yudhishthira verabschiedet Sanjaya

Yudhishthira sprach:
Oh Sanjaya, die Gerechten und die Ungerechten, die Jungen und die Alten, die Schwachen und die Starken, sie alle sind unter der Kontrolle des Schöpfers. Er ist der Höchste Herr, der den Kindern das Wissen gibt, oder die Kinderei den Gelehrten, ganz nach seinem Willen. Wenn Dhritarashtra dich über unsere Kräfte befragt, dann sag ihm alles aufrichtig, wie du dich hier mit jedem freundlich beraten und die Wahrheit erfahren hast.

Oh Sohn von Gavalgana, kehre nun zu den Kurus zurück und grüße den mächtigen Dhritarashtra, berühre seine Füße und frage in unserem Namen nach seinem Wohl. Und wenn du in der Mitte der Kurus Platz genommen hast, dann erzähle ihnen von uns: „Oh König, die Söhne des Pandu leben glücklich unter deiner Herrschaft. Es geschah durch deine Gnade, oh Feindebezwinger, daß diese jungen Männer ein Königreich erhalten hatten. Nachdem du ihnen damals ein Königreich geschenkt hast, solltest du heute nicht gleichgültig gegen sie sein, weil sie dann auf ihren Untergang treffen würden.“

Oh Sanjaya, dieses ganze große Königreich sollte nicht im Besitz einer einzelnen Person sein. So sprich zu ihnen: „Oh Vater, wir möchten vereint zusammen leben. Mögest du es nie ertragen müssen, von Feinden besiegt zu werden.“

Oh Sanjaya, dann neige dein Haupt, und grüße in meinem Namen den Großvater der Bharatas, Bhishma, den Sohn von Shantanu. Und nach dem Gruß sprich zum Großvater: „Durch dich wurde die Rasse von Shantanu wiederbelebt, als sie am Erlöschen war. Deshalb, oh Vater, handle gemäß deiner Überzeugung so, daß deine Enkel alle in Freundschaft miteinander leben können.“

Danach sprich zu Vidura, dem Berater der Kurus: „Oh Freundlicher, rate zum Frieden und fördere damit das Wohl von Yudhishthira.“

Wende dich auch an den uneinsichtigen Prinzen Duryodhana, wenn du in der Mitte der Kurus sitzt, und flehe ihn wiederholt mit den Worten an: „Die Beleidigungen, die du der unschuldigen und hilflosen Draupadi inmitten der Versammlung zugefügt hattest, möchten wir ruhig ertragen, einfach deswegen, weil wir die Kurus nicht geschlagen sehen wollen. Auch die anderen Verletzungen, sowohl vorher als auch nachher, werden die Söhne des Pandu friedlich ertragen, obwohl sie die Kraft hätten, sie zu rächen. All das wissen die Kauravas natürlich. Oh Freundlicher, du hast uns mit Hirschfellen bekleidet verbannt. Auch das ertragen wir, weil wir die Kurus nicht vernichtet sehen wollen. Dushasana hatte auf deine Anweisung hin Draupadi an ihren Haaren herbeigeschleppt und den Protest von Kunti ignoriert. Auch diese Tat wollen wir verzeihen. Aber, oh Feindevernichter, wir bestehen auf unserem gerechten Anteil am Königreich. Oh Stier unter den Männern, wende dein begehrendes Herz von dem ab, was anderen gehört. Dann, oh König, wird Frieden und Wohlfahrt unter uns sein. Wir haben keinen größeren Wunsch als den Frieden. Doch gib uns wenigstens eine einzelne Provinz des Reiches. Gib uns Kusasthala, Vrikasthala, Makandi, Varanavata, und als Fünftes irgendeinen anderen Teil den du möchtest. Selbst damit soll der Streit ein Ende finden. Oh Duryodhana, gib deinen fünf Brüdern wenigstens fünf Dörfer.“

Oh Sanjaya, oh du mit der großen Weisheit, möge auf diese Weise Frieden zwischen uns und unseren Vettern sein. So sprich auch folgendes zu ihm: „Möge der Bruder dem Bruder folgen, und möge der Vater mit dem Sohn wieder vereint sein. Mögend die Panchalas mit den Kurus in Freude zusammen leben. Mein Wunsch ist es, daß die Kurus und die Panchalas harmonisch vereint seien. Oh Stier der Bharatas, mit freudigem Herzen wollen wir Frieden schließen.“

Wisse, oh Sanjaya, daß ich zu beidem die Kraft habe, zum Krieg und zum Frieden. Ich bin in gleicher Weise bereit, Reichtum zu erwerben wie auch Tugend zu verdienen. Ich bin stark genug für Strenge wie auch für Milde.


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