Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Sanjayayana Parva

Kapitel 20 - Die Rede des Priesters von Drupada für den Frieden

Vaisampayana sprach:
Als der Priester von Drupada die Hauptstadt der Kurus erreicht hatte, wurde er von Dhritarashtra, Bhishma und Vidura empfangen und geehrt. Und nachdem er Nachrichten vom Wohlergehen der Pandavas übermittelt hatte, fragte er nach dem Befinden der Kauravas. Dann sprach er inmitten aller Führer der Armee von Duryodhana die folgenden Worte:

Die ewigen Aufgaben von Königen sind euch allen bekannt. Aber dennoch werde ich als Einleitung zu meinen Worten noch einmal darauf eingehen. Wie alle wissen, sind Dhritarashtra und Pandu die Söhne desselben Vaters. Es gibt keinen Zweifel darüber, daß der Anteil vom väterlichen Reichtum für jeden gleich sein sollte. So erhielten auch die Söhne von Dhritarashtra ihren väterlichen Besitz. Aber warum sollte den Söhnen von Pandu ihr Erbteil vorenthalten werden? Ihr wißt alle, wie die Pandu Söhne von ihrem väterlichem Erbe ausgeschlossen wurden, welches sich die Söhne von Dhritarashtra widerrechtlich angeeignet haben. Sie bemühten sich auf verschiedenste Weise, die Pandavas von ihrem Weg abzubringen, sogar durch Mordversuche. Aber weil ihre vorbestimmte Lebensfrist noch nicht abgelaufen war, konnten die Söhne des Pandu nicht ins Reich von Yama gesandt werden. Darüber hinaus raubten die gierigen Söhne von Dhritarashtra mit Hilfe von Shakuni auf betrügerische Weise sogar noch jenes Königreich, das die hochbeseelten Prinzen aus eigener Kraft errichtet hatten. Selbst Dhritarashtra gab seine Zustimmung zu dieser Tat, als wäre sie zum Nutzen für ihn gewesen. So wurden sie für dreizehn Jahre verbannt, um in der großen Wildnis zu leben. Und im Versammlungssaal wurden sie zusammen mit ihrer Frau auf verschiedenste Weise entwürdigt, obwohl sie alle tugendhaft waren. Groß waren die Leiden, die sie in den Wäldern ertragen mußten. Und weiteres unbeschreibliches Elend erfuhren sie in der Stadt von Virata. Solches Leiden sollte nur jene übelgesinnten Menschen treffen, die ihre Seelen in die niederen Bereiche abfallen lassen.

Oh ihr Besten der Kurus, trotz all dieser Kränkungen in der Vergangenheit, haben sie dennoch keinen größeren Wunsch, als eine friedliche Zukunft gemeinsam mit den Kurus! Wenn ihr dieses Verhalten von ihnen und das von Duryodhana aufrichtig bedenkt, dann sollten die Freunde von Duryodhana ihn anflehen, dem Frieden zuzustimmen. Die heroischen Pandavas streben nicht nach einem Krieg mit den Kurus. Sie wünschen, ihren Anteil zurückzubekommen, ohne die Welt in den Ruin zu treiben. Der Sohn von Dhritarashtra hat keinen einzigen vernünftigen Grund, um diesen Krieg zu wünschen. Denn die Söhne des Pandu waren immer schon mächtiger. Sieben Akshauhinis an Truppen haben sich für die Interessen von Yudhishthira bereits versammelt, um gegen die Kurus zu kämpfen. Sie warten auf seinen Befehl. Viele von ihnen sind wie Tiger unter den Menschen, die in ihrer Kraft tausend Akshauhinis gleichkommen, wie Satyaki und Bhimasena, oder die mächtigen Zwillingsbrüder. Und wenn auch auf eurer Seite diese elf Akshauhinis versammelt sind, werden sie doch auf der anderen Seite durch den starkarmigen und vielseitigen Dhananjaya wieder ausgeglichen. Und wie Arjuna sogar alle diese Truppen zusammen an Energie übertrifft, so gilt dies auch für den Sohn von Vasudeva mit dem großen Glanz und dem mächtigen Geist. Wer würde angesichts dieser Macht in Form der Tapferkeit von Arjuna und der Weisheit von Krishna dagegen kämpfen wollen? Deshalb bitte ich euch zurückzugeben, was entsprechend der Gerechtigkeit und des Vertrages gegeben werden sollte. Laßt diese Gelegenheit nicht ungenutzt vergehen!


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