Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 2 - Die Rede von Balarama zur Versöhnung

Balarama sprach:
Ihr habt alle diese Rede von Krishna, dem älteren Bruder von Gada, vernommen, die von einer hohen Tugend und Umsicht getragen, zum Wohle für Yudhishthira und für König Duryodhana gesprochen wurde. Diese tapferen Söhne der Kunti sind bereit, die Hälfte ihres Königreiches aufzugeben. Dieses Opfer bringen sie für Duryodhana. Die Söhne von Dhritarashtra sollten gerade deshalb die Hälfte dieses Königreiches abgeben, glücklich mit uns leben und damit zufrieden sein, daß der Streit so einträglich gelöst wurde. Die mächtigen Pandavas, die auf diese Weise wieder zur Herrschaft gelangen, würden zweifellos beruhigt und friedlich sein, vorausgesetzt, daß die andere Partei das Gleiche tut. Wenn beide friedlich sind, wird das zum Wohlergehen der Menschen führen.

Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn einer der hier Anwesenden, mit dem Ziel des Friedens zwischen den Kurus und Pandavas, eine Reise unternehmen würde, um festzustellen, wie Duryodhana darüber denkt und ihm die Ansichten von Yudhishthira erklärt. Laßt ihn voller Respekt unsere Verehrung zum Ausdruck bringen für Bhishma, diesen heroischen Nachkommen der Kurus, den großmütigen Sohn von Vichitravirya (Dhritarashtra), Drona zusammen mit seinem Sohn, Vidura und Kripa, sowie auch für den König von Gandhara (Shakuni) zusammen mit dem Sohn des Suta (Karna). Möge er auch allen anderen Söhne des Dhritarashtra seine Aufwartung machen, und allen, die für ihre Kraft und Gelehrtheit berühmt, den rechten Pflichten hingegeben, heroisch und voller Lebenserfahrung sind. Wenn alle diese Leute gemeinsam mit den altehrwürdigen Bürgern versammelt sind, dann möge er Worte sprechen, die voller Demut sind und den tugendhaften Interessen von Yudhishthira dienen. Und niemals sollte er sich provozieren lassen, wenn sie das Königreich mit starker Hand in ihrem Besitz halten wollen.

Als Yudhishthira seinen Thron besaß, da vergaß er sich selbst beim Spielen und wurde von ihnen seines Königreichs enteignet. Yudhishthira, dieser tapfere Kuru, der Nachkomme von Ajamida, wurde von Shakuni, dem Sohn des Königs von Gandhara, einem Meister im Würfeln, zum Kampf herausgefordert, obwohl er völlig unerfahren im Würfelspiel war und all seine Freunde ihm davon abrieten. Es gab wohl an diesem Ort tausend andere Würfelspieler, die Yudhishthira in diesem Spiel ebenfalls besiegen konnten. Doch diese beachtete er nicht, sondern forderte den Sohn von Suvala unter allen Anwesenden zum Spiel heraus, und so verlor er. Und obwohl die Würfel ständig gegen ihn fielen, wollte er doch Shakuni allein als seinen Gegner haben. Sich mit Shakuni im Spiel vergleichend, duldete er diese vernichtende Niederlage. Dafür kann man Shakuni keine Schuld anlasten.

Deshalb möge der Bote von demütigen Worten Gebrauch machen, solche Worte, die den Wunsch zum Ausdruck bringen, den Sohn von Vichitravirya (Dhritarashtra) zu versöhnen. Nur auf diese Weise kann der Bote auch den Sohn von Dhritarashtra zur Einsicht umstimmen. Er sollte keinen Krieg mit den Kurus suchen, sondern Duryodhana immer nur mit versöhnlichen Worten ansprechen. Unser hohes Ziel könnte scheitern, wenn es durch Krieg gesichert werden muß. Nur durch Versöhnung kann es sicher gewonnen werden. Und nur dieses Mittel garantiert, daß es auch beständig erhalten werden kann.

Vaisampayana fuhr fort:
Während dieser tapfere Sproß aus dem Stamm von Mathura seine Rede noch fortsetzte, erhob sich plötzlich der ritterliche Sohn der Sinis, und verurteilte empört die Worte des Redners.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter