Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Vaivahika Parva

Kapitel 70 - Die Offenbarung der fünf Pandavas vor Virata

Vaisampayana sprach:
Am dritten Tag kleideten sich die fünf Pandava Brüder nach einem reinigenden Bad in weiße Roben. Dann erschienen diese großen Wagenkrieger, nachdem sie ihr Gelübde erfüllt hatten, mit all ihren Ornamenten und angeführt von Yudhishthira am Haupttor des Plastes. Hier sah man sie strahlend, wie fünf stolze Elefanten. Und als sie in den Versammlungssaal von Virata eintraten, da nahmen sie ihre Plätze auf den Herrschersitzen ein, die für Könige bestimmt waren, und loderten dort wie die Feuer auf dem Opferaltar. Und nachdem die Pandavas ihre Plätze eingenommen hatten, kam auch Virata, dieser Herr der Erde, zum Saal, um seinen Hof abzuhalten und sein königliches Amt zu erfüllen. Als der König die berühmten Pandavas erblickte, die wie Feuer loderten, da stutzte er für einen Moment. Doch sogleich erhob sich der Zorn in ihm, und der König der Matsyas sprach zu Kanka, der wie ein Himmlischer vor ihm saß, strahlend wie der von den Maruts umgebene Götterkönig selbst: „Als ein Würfelspieler wurdest du von mir am Hofe angestellt! Wie kannst du hier einen königlichen Sitz einnehmen, mit so wertvollen Roben und Ornamenten bekleidet?“

Vaisampayana fuhr fort:
Oh Bharata, auf diese Worte von Virata antwortete Arjuna mit einem freundlichen Lächeln:
Dieser Mann, oh König, verdiente es, auf dem gleichen Sitz wie Indra selbst zu thronen. Den Brahmanen hingegeben, mit den Veden verbunden, enthaltsam, gleichmütig, freigiebig im Opfern und den heiligen Gelübden treu, ist dieser wahrlich die Verkörperung der Tugend. Als Vorzüglichster aller Menschen, mit größter Macht begabt, höchst intelligent und der Askese gewidmet, kennt er die verschiedenen himmlischen Waffen. Kein anderer unter den beweglichen und unbeweglichen Wesen der drei Welten wird jemals wieder solches Wissen von den Waffen besitzen. Und es gibt niemanden, selbst unter den Göttern, oder auch unter den Asuras, Menschen, Rakshasas, Gandharvas, Yaksha, Kinnaras oder den mächtigen Nagas, der ihm gleich wäre. Begabt mit weiser Voraussicht und größter Energie und beliebt bei den Bürgern und Einwohnern der Provinzen, ist er von den Wagenkriegern unter den Söhnen des Pandu der Mächtigste. Als Vollbringer der Opfer, stets der Gerechtigkeit verpflichtet und mit gezügelten Leidenschaften, wie ein großer Rishi, wird dieser königliche Weise in allen Welten gefeiert. Mit größter Kraft und besonderer Intelligenz begnadet, höchst fähig und ehrlich, hat er alle seine Sinne unter vollster Kontrolle. Dem Indra an Macht gleich und dem Kuvera an Reichtum, ist er der Beschützer der Welten, wie Manu selbst mit mächtiger Heldenkraft. So ist er mit unvorstellbarer Macht begabt. Wohlgesonnen zu allen Wesen ist es kein anderer als der Bulle der Kurus, König Yudhishthira, der Gerechte.

Die Verdienste dieses Königs gleichen der Sonne selbst mit ihrem flammenden Glanz. Sein Ruhm hat sich wie ihre Strahlen überall verbreitet. Und wie die Strahlen der aufgehenden, feuergleichen Sonne folgen, so folgten ihm zehntausend schnelle Elefanten, oh König, als er noch unter den Kurus wohnte. Dort gab es auch, oh König, dreißigtausend goldverzierte Wagen, die von den besten Rossen gezogen wurden, um ihn zu begleiten. Und ganze achthundert Barden und Minnesänger, die mit Ohrringen aus leuchtenden Juwelen geschmückt waren, rezitierten damals sein Lob, wie die Rishis für Indra. Die Kauravas und die anderen Herren der Erde, oh König, warteten ihm stets als seine Diener auf, wie die Himmlischen dem Kuvera. Dieser bedeutende König, welcher der hell strahlenden Sonne gleicht, ließ alle Herren der Erde ihren Tribut entrichten, wie die Bauern in der Landwirtschaft. Und für achtundachtzigtausend hochbeseelte Snatakas, welche ausgezeichnete Gelübde praktizierten, sicherte er den Lebensunterhalt. Dieser berühmte Herrscher beschützte die Alten und Hilfebedürftigen, die Behinderten und Blinden, wie seine eigenen Söhne, und er herrschte stets tugendhaft über seine Untertanen. Beständig in der Moral und Selbstdisziplin, fähig seine Wut zurückzuhalten, voller Freigiebigkeit, den Brahmanen hingegeben und immer wahrhaftig, ist dieser der Sohn von Pandu. Seinen Wohlstand und seine Heldentaten beneidete König Duryodhana mit seinen Gefolgsleuten, einschließlich Karna und Shakuni, der Sohn von Suvala. Denn die Tugenden von ihm, oh Herr der Menschen, sind unzählig und unfaßbar. Dieser Sohn des Pandu ist immer der Gerechtigkeit verpflichtet und wird diese niemals verletzten. Oh Monarch, warum sollte dieser Bulle unter den Königen, dieser Sohn des Pandu, der mit solchen Attributen begabt ist, nicht einen königlichen Sitz einnehmen?


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