Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 53 - Der Kampf beginnt

Vaisampayana sprach:
Nachdem die Kauravas, oh Bharata, ihre Kampfordnung eingenommen hatten, kam Arjuna schnell heran und erfüllte die Luft mit dem Geratter und dem Lärm seines Wagens. Und die Kurus sahen seine Bannerspitze und hörten das Geratter seiner Wagenräder, wie auch das wiederholte Sirren des Gandiva. Und beim Anblick des großen Wagenkriegers, des Trägers von Gandiva, sprach Drona:
Das ist das Banner von Arjuna, welches schon aus der Ferne strahlt. Das ist das Geräusch seines Wagens und das fürchterliche Brüllen des Affenwesens. Wahrlich, dieses Brüllen schlägt die Truppen mit Terror. Und dort steht auf diesem ausgezeichneten Wagen der Erste aller Wagenkrieger und spannt den Besten aller Bögen, den Gandiva, dessen Sirren ebenso laut ist wie der Donner. Schau nur, diese zwei Pfeile fallen gemeinsam zu meinen Füßen nieder, und zwei andere gehen knapp an meinen Ohren vorbei. Nachdem er die Zeit des Exils vollendet und Großes erreicht hat, verehrt mich Arjuna und flüstert mir in die Ohren. Voller Weisheit und Liebe zu seinen Verwandten, erblicken wir nun tatsächlich Dhananjaya, den Sohn des Pandu, in seiner flammenden Schönheit und Gnade wieder vor uns. Mit dem Kampfwagen, mit Pfeilen, Fingerschutz, Köcher, Muschelhorn, Banner und Rüstung ausgestattet, mit Diadem, Schwert und Bogen geschmückt, erscheint der Sohn der Pritha wie das aufflammende Opferfeuer, das von den Opferutensilien umgeben ist und mit Opferbutter genährt wird.

Vaisampayana fuhr fort:
Als Arjuna sah, daß die Kurus zum Kampf bereit standen, sprach er entsprechend der Situation zum Sohn von Matsya:
Oh Wagenlenker, halte die Rosse in solcher Entfernung, daß meine Pfeile den Feind erreichen können. Und laß mich inzwischen erkunden, wo sich in der Mitte dieser Armee Duryodhana befindet, dieser übelgesinnte Schuft der Kurus. Aus allen Versammelten will ich diesen Selbstsüchtigsten unter den Prinzen herausfinden. Wenn er geschlagen ist, dann werden auch die anderen besiegt sein. Dort steht Drona und daneben sein Sohn. Und dort sind jene großen Bogenschützen, Bhishma, Kripa und Karna. Doch den König sehe ich nicht. Ich vermute, daß er sich aus Sorge um sein Leben in südlicher Richtung zurückgezogen hat und die Rinder mit sich führt. So verlasse diese Reihen der Wagenkrieger und fahre zu jenem Ort, wo Duryodhana ist. Dort werde ich, oh Sohn des Virata, kämpfen, weil dort der Kampf nicht unfruchtbar sein wird. Habe ich ihn besiegt, werde ich zurückkehren und die Rinder befreien.

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen, zügelte der Sohn des Virata die Rosse mit aller Kraft und lenkte sie zu jenem Ort, wo die führenden Kurus und Duryodhana waren. Und als Arjuna von den massiven Reihe der Kampfwagen abdrehte, da ahnte Kripa seine Absicht und sprach zu seinen Mitkämpfern:
Arjuna versucht diesen Ort zu verlassen, weil er den König nicht findet. Laßt uns schnell die Flanke des dahinstürmenden Helden angreifen. Wenn sein Zorn entflammt ist, kann niemand allein mit ihm kämpfen, außer vielleicht der Gott mit den tausend Augen (Indra) oder Krishna, der Sohn von Devaki. Welchen Nutzen hätten uns die Rinder und all der andere Reichtum, wenn Duryodhana wie ein Schiff im Ozean des Arjuna versinken würde?

Inzwischen offenbarte sich Arjuna mit seinem Namen, fuhr schnell an den Reihen der Armee vorbei, und bedeckte die Truppen mit seinen Pfeilen, wie mit einer Heuschreckenplage. Und durch diese Wolken aus unzähligen Pfeilen vom Bogen des Arjuna, konnten die feindlichen Krieger nichts mehr erkennen, denn die ganze Erde und der Himmel waren damit erfüllt. Und die Soldaten, die zum Kampf bereit gewesen waren, wurden dadurch so verwirrt, daß nicht einer die Flucht wagen konnte. Sie bewunderten nur alle die Leichtigkeit der Hände von Arjuna. Und dann blies er sein Muschelhorn, daß den Feinden die Haare zu Berge standen. Und mit dem Sirren des Besten der Bögen, begannen auch die Wesen auf seinem Fahnenmast noch schrecklicher zu brüllen. Von dem Lärm seiner Muschel, dem Geratter seiner Wagenräder, dem Sirren des Gandiva, und dem Gebrüll der übermenschlichen Wesen vom Banner, begann die ganze Erde zu zittern. Und die Kühe schüttelten alle ihre erhobenen Schwänze und brüllten laut, um von selbst auf der südlichen Straße umzukehren und wieder zurückzulaufen.


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