Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 28 - Der gute Rat des Bhishma

Vaisampayana sprach:
Nach Abschluß der Rede von Drona, applaudierte Bhishma, der Großvater der Bharatas und Sohn von Shantanu, der die Veden kennt und um Ort und Zeit weiß, sowie mit dem Wissen über die Aufgaben der Moral begabt war. Dann sprach er zum Wohle der Bharatas folgende Worte, die mit der Tugend im Einklang standen und seine Bewunderung für die Gerechtigkeitsliebe von Yudhishthira zum Ausdruck brachten. Solche Worte werden kaum von unehrlichen Menschen gesprochen und finden immer das Wohlwollen der Ehrlichen. Diese Rede von Bhishma war gerecht und wird von den Weisen geehrt.

Der Großvater der Kurus sprach:
Die Worte, die der zweifachgeborene Drona, der die Wahrheit aller Dinge kennt, gesprochen hat, finden meine Zustimmung. Das sage ich, ohne zu zögern. Diese Heroischen sind mit allen verheißungsvollen Zeichen begabt, beachten tugendhafte Gelübde, bewahren die vedische Tradition, sind den religiösen Gelübden hingegeben, mit verschiedensten Wissenschaften bekannt, dem Rat der Alten gehorsam, der Wahrheit verpflichtet, kennen die rechte Zeit, halten ihre Versprechen ein, sind rein in ihrem Verhalten, immer den Aufgaben der Kshatriya Kaste ergeben, Kesava (Krishna) gehorsam, hochbeseelt, mit großer Kraft gesegnet und tragen stets die Bürde der Weisen. Wahrlich, solche Heroen können nie im Unglück vergehen. Mit Hilfe ihrer eigenen Energie werden die Söhne des Pandu, die jetzt ein verborgenes Leben der Tugend führen, sicherlich überleben. Das ist es, was mein Geist sieht. Deshalb, oh Bharata, empfehle ich dir, meinen ehrlichen Rat in deinem Verhalten zu den Söhnen des Pandu anzunehmen.

Es ist wohl nicht die Politik eines klugen Menschen, sie jetzt durch Spione entdecken zu lassen. Nach gründlichem Nachdenken will ich nun sagen, was wir bezüglich der Söhne des Pandu tun sollten. Wisse, daß ich im Guten zu dir spreche. Solche Ratschläge sind nichts für unehrliche Leute, nur dem Ehrlichen sind sie nützlich. Und ein unnützer Rat sollte gar nicht erst ausgesprochen werden. Wer aber, oh Kind, der Wahrheit hingegeben und den Alten gehorsam ist, der ist wirklich klug (und ihm wird der Rat von Nutzen sein).

Wer auf die Tugend gerichtet ist, sollte inmitten einer Versammlung unter allen Umständen wahrhaft sprechen. Ich sollte deshalb sagen, daß ich bezüglich der Wohnstätte von Yudhishthira in seinem dreizehnten Jahr des Exils, noch eine andere Meinung habe als ihr. Ich denke, dem Herrscher, in dessen Stadt oder Provinz König Yudhishthira wohnt, kann kein Unglück begegnen. Wohltätig, tolerant, genügsam und bescheiden müssen die Leute in jenem Land sein, wo König Yudhishthira wohnt. Angenehm in der Rede, mit gezügelten Leidenschaften, wahrhaftig, fröhlich, gesund, ehrlich und geschickt in allen Werken müssen die Leute in jenem Land sein. Wo Yudhishthira wohnt, können die Leute nicht neidisch, böswillig, eitel oder stolz sein, und alle werden ihren jeweiligen Aufgaben nachkommen. Wahrlich, an jenem Ort werden unablässig vedische Hymnen gesungen, die Opfer vollständig durchgeführt und Geschenke an die Brahmanen im Überfluß verteilt. Dort werden zweifellos die Wolken reichlich Regen geben, und mit dieser guten Ernte wird das Land ohne jegliche Not sein. Dort wird das Korn fruchtbar sein, die Früchte voller Saft, die Blumengirlanden duftend, und die Gespräche der Menschen werden immer mit angenehmen Worten erfüllt sein.

Dort, wo König Yudhishthira wohnt, wird der Wind angenehm wehen, die Menschen werden sich immer friedlich treffen und niemand wird einen Grund zur Angst haben. Dort wird es reichlich Kühe geben, keine mageren oder schwachen, und Milch, Quark und Butter wird wohlschmeckend und nahrhaft sein. Dort, wo König Yudhishthira wohnt, wird jede Getreideart besonders nahrhaft und alles Eßbare voller Geschmack sein. Dort sind alle Sinnesobjekte des Geschmacks, der Berührung, des Geruchs und des Hörbaren von außergewöhnlicher Qualität.

Dort, wo König Yudhishthira wohnt, werden die Dinge der Welt das Herz erfreuen. Und die Zweifachgeborenen werden tugendhaft sein und immer ihrer jeweiligen Aufgaben erfüllen. Wahrlich, im Land, wo die Söhne des Pandu ihre Wohnstätte in diesem dreizehnten Jahr ihres Exils genommen haben, werden die Leute zufrieden und fröhlich, ehrlich und ohne jegliches Elend leben. Den Göttern und Gästen hingegeben, und diese mit ihrer ganzen Seele verehrend, werden sie mit Liebe geben und von großer Energie erfüllt, bewahren alle die ewige Tugend mit Aufmerksamkeit. Dort, wo König Yudhishthira wohnt, werden sich die Leute allem Unheilsamen enthalten, und danach streben, das Gute zu erreichen. Sie werden stets die Opfer und reinen Gelübde einhalten, jegliche Lüge hassen, und nach dem Nützlichen, Heilsamen und Heiligen suchen. Dort, wo Yudhishthira wohnt, werden die Leute sicherlich mit tugendhaften Herzen nach dem Höchsten streben, und mit reinen Gelübden üben sie sich beharrlich im Erwerb von religiösem Verdienst.

Oh Kind, dieser Sohn der Pritha, in dem Intelligenz und Wohltätigkeit ist, höchste Stille und wahre Gnade, Bescheidenheit und Wohlstand, Ruhm und größte Energie, sowie die eine Liebe zu allen Wesen, kann niemals entdeckt werden, wenn er sich selbst verbirgt, nicht einmal durch Brahmanen, von gewöhnlichen Personen ganz zu schweigen. Der weise Yudhishthira lebt in wirksamer Verkleidung in Regionen, deren Eigenschaften ich beschrieben habe. Bezüglich seiner ausgezeichneten Lebensweise wage ich nicht, noch mehr zu sprechen. Wenn du an mich glaubst, oh Prinz der Kurus, dann bedenke alles gut, und handle ohne Zeit zu verlieren so, wie es dir nützlich erscheint.


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