Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 11 - Arjuna präsentiert sich vor König Virata

Vaisampayana sprach:
Als nächstes erschien am Tor der Festung eine andere Person von enormer Größe und exquisiter Schönheit, die Frauenschmuck und große Ohrringe trug, und mit goldenen Muschelarmreifen geschmückt war. Diese starkarmige Person mit dem langen und üppigen Haar, das über seinen Nacken floß, hatte den würdigen Gang eines Elefanten. Die ganze Erde erschütterte unter seinem Schritt. So näherte er sich Virata und stand unter den Höflingen.

Als der König den Sohn des großen Indra mit dem außergewöhnlichen Glanz und dem Gang eines mächtigen Elefanten erblickte, wie er in den Ratssaal eintrat und sich dem Monarchen näherte, dieser Feindebedränger, der sein wahres Wesen hinter einer Verkleidung verbarg, da sprach der König zu all seinen Höflingen: „Woher kommt diese Person? Ich habe ihn nie zuvor gesehen.“

Und als seine Berater von einem Unbekannten redeten, da sprach der König voller Erstaunen: „Mit unvergleichlicher Kraft begabt erscheinst du wie ein Himmlischer. Jung und mit etwas dunkler Färbung, ähnelst du dem Führer einer Elefantenherde. Mit goldigen Muschelarmreifen, mit bunten Haarbändern und Ohrringen, mit Girlanden und feinem Haar, strahlst du dennoch wie ein Wagenkrieger, der mit Rüstung, Pfeil und Bogen ausgestattet über die Erde zu wandern pflegt. Höre mich, ich bin bereits alt und wünsche, meine Last abzugeben. Ich bitte dich, sei du wie mein Sohn, und regiere an meiner Stelle das ganze Volk der Matsyas. Ich denke, jemand wie du, kann niemals ohne Geschlecht sein.

Arjuna sprach:
Ich kann singen, tanzen und auf Instrumenten spielen. Ich beherrsche wahrlich die hohe Kunst des Tanzes und der Musik. Oh Herr der Menschen, laß mich der Prinzessin Uttara dienen. Ich werde der Tanzlehrer der königlichen Jungfrau sein. Frage mich nicht, wie ich in diesen Zustand gekommen bin. Was könnte es dir nützen, die Geschichte zu hören, die nur meinen Schmerz vermehren würde? Kenne mich, oh König der Menschen, als Vrihannala, Sohn oder Tochter ohne Vater oder Mutter.

Virata sprach:
Oh Vrihannala, ich werde dir geben, was du wünschst. Belehre meine Tochter und ihresgleichen im Tanz. Mir jedoch erscheint dieses Amt unwürdig für dich. Wahrlich, du verdienst die Herrschaft über die ganze, wasserumkränzte Erde.

Vaisampayana fuhr fort:
Dann überzeugte sich der König der Matsyas von den Fähigkeiten Vrihannalas im Tanzen, der Musik und den anderen schönen Künsten. Und nach Beratung mit seinen Ministern veranlaßte er unverzüglich, daß er von den Frauen selbst untersucht werden möge. Und nachdem sicher gestellt wurde, daß diese Impotenz von dauerhafter Natur war, sandte er ihn zu den inneren Luxusgemächern der Jungfrauen. Und dort begann der mächtige Arjuna für die Tochter von Virata, ihren Freundinnen und Dienstmädchen Unterricht im Singen und Musizieren zu geben, und gewann bald ihre freundliche Zuneigung. Auf diese Weise lebte der selbstbeherrschte Arjuna dort verkleidet und erfreute sich ihrer Gesellschaft. Und so bliebt er unerkannt für alle innerhalb oder außerhalb des Palastes.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter