Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 10 - Sahadeva präsentiert sich vor König Virata

Vaisampayana sprach:
Gekleidet in den Mantel eines Kuhhirten und mit deren Sprache und Gebaren, kam Sahadeva in die Stadt von Virata. Und als der König diesen Stier unter den Männern erblickte, der in seiner Herrlichkeit glänzte, war er höchst überrascht. So gebot er seinen Dienern, daß er Sahadeva sprechen möchte. Und als dieser näher kam, da sprach der König zu ihm: „Zu wem gehörst du? Woher kommst du? Und welche Arbeit suchst du? Ich habe dich niemals zuvor hier gesehen. Oh Stier unter Männern, erzähle mir aufrichtig von dir.“

Vor den König getreten, sprach der Feindebedränger Sahadeva mit einer Stimme so tief wie das Grollen der Wolken: „Ich bin ein Vaisya mit Namen Arishtanemi. Ich diente als Kuhhirte bei jenen Bullen des Kuru Geschlechts, den Söhnen des Pandu. Oh Erster der Menschen, nun möchte ich an deiner Seite leben, weil ich nicht weiß, wo jene Löwen unter den Königen, die Söhne der Pritha, hingegangen sind. Denn ohne Dienst, oh König, kann ich nicht sein. Ich würde nur ungern nach einem anderen Herren suchen.“

Diese Worte hörend, sprach Virata:
Du mußt entweder ein Brahmane oder ein Kshatriya sein. Du erscheinst wie ein Herrscher der ganzen, vom Meer umgebenen Erde. Sprich aufrichtig zu mir, oh Feindebezwinger, denn das Amt eines Vaisya scheint mir ungeeignet für dich. Erzähle mir vom Lande und vom König, woher du kommst, welche Kenntnisse und Fertigkeiten du hast, und welche Tätigkeit und welchen Lohn du akzeptieren würdest.

Sahadeva antwortete:
Yudhishthira, der älteste der fünf Pandu Söhne, besaß 810 Tausend Rinder in Herden von 10 Tausend, 20 Tausend und so weiter. Ich war für die Erhaltung der Herden angestellt. Die Leute pflegten mich Tantripala zu nennen. Ich kenne die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft aller Kühe, die in der Umgebung von zehn Yojanas leben, und ihre Geschichten. Meine Verdienste waren diesem Hochberühmten wohlbekannt, und der Kuru König Yudhishthira war sehr zufrieden mit mir. Ich kenne auch die Mittel, wie man die Rinder schnell vermehren kann, und wie sie vor Krankheiten zu schützen sind. Auch folgende Kunst ist mir bekannt. Ich kann jene Stiere mit den besonderen Merkmalen herausfinden, deren Uringeruch das Unfruchtbare fruchtbar machen kann, wofür sie von den Menschen sehr verehrt werden.

Virata sprach:
Ich habe 100 Tausend Rinder in verschiedenen Herden. Die gebe ich alle zusammen mit ihren Hirten in deine Hand. Künftig sollen meine Tiere unter deinem Schutz stehen.

Vaisampayana fuhr fort:
So, oh König, begann Sahadeva, dieser Herr der Menschen, unentdeckt und glücklich im Dienst von Virata zu leben. Kein anderer außer seinen Brüdern konnte ihn erkennen.


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