Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 6 - Yudhishthiras Hymne an die göttliche Durga

Vaisampayana sprach:
Und während Yudhishthira auf dem Weg zur entzückenden Stadt von Virata war, begann er im Geiste die göttliche Durga, die Höchste Göttin des Universums, zu loben, die aus dem Leib von Yasoda geboren wurde, die durch den Segen von Narayana zum Wohle der Wesen wirkt, die dem Geschlecht des Hirtenkönigs Nanda entsprang und ein Quell der Heilung ist, die den Ruhm jener Familien vergrößert, von denen sie angebetet wird, die Zerstörerin von Kansa und die Feindin der Asuras. Diese Göttin, die zum Himmel aufstieg, als sie (durch Kansa als Baby) gegen eine Steinplatte geschleudert wurde, und so die Schwester von Vasudeva (Krishna) ist, der immer mit göttlichen Girlanden geschmückt ist und in himmlischen Roben erscheint. Diese Göttin, die mit Schwert und Schild bewaffnet, immer ihre Verehrer retten kann, die in Sünde versunken sind, wie eine Kuh im Sumpf, aber in den Stunden der Not diesen ewigen Quell des Segens anrufen, um ihre Last zu lösen.

Und der König, der mit seinen Brüdern diese Göttin zu schauen wünschte, rief sie an und begann ihr Lob mit verschiedenen Namen und Hymnen zu singen. Yudhishthira sprach:

Gruß und Verehrung sei dir, oh Quelle des Segens, du bist eins mit Krishna (bzw. Draupadi). Oh Jungfrau, du erfüllst wahrlich das Gelübde von Brahmacharya. Oh du mit dem strahlenden Körper einer aufgehenden Sonne, dein Angesicht ist schön wie der Vollmond. Verehrung sei dir, mit den vier Armen und vier Gesichtern. Oh du mit den schönen runden Hüften und dem mächtigen Busen, du trägst Armbänder mit Smaragden und Saphiren und vorzügliche Armreifen an deinen Oberarmen. Du erscheinst, oh Göttin, wie Padma (Lakshmi) die Gemahlin von Narayana. Du erfüllst alle ätherischen Bereiche. Dein wahres Wesen und deine Jungfräulichkeit sind von vollkommener Reinheit.

Dunkel wie Gewitterwolken, erscheint dein Antlitz und so schön wie das von Sankarshana (ein Sohn von Vasudeva und Rohini). Du hast zwei große lange Arme, wie die Opferpfähle zu Ehren Indras. In deinen Händen trägst du ein Gefäß, eine Lotusblume, eine Glocke, eine Schlinge, einen Bogen, einen großen Diskus und viele andere Waffen. Du bist die Eine Frau im Universum, die das Attribut der Reinheit besitzt. Du wirst von einem Paar vollendeter Ohren mit ausgezeichneten Ringen geschmückt. Oh Göttin, du strahlst mit einem Gesicht, das den Mond in seiner Schönheit herausfordert. Mit einem wunderbaren Diadem, schönen Haarbändern, Kleidern aus Schlangenhäuten und einem hervorragenden Gürtel, der sich um deine Hüften legt, glänzt du wie der Berg Mandara, der von Schlangen umwunden wird. Du erstrahlst mit den Pfauenfedern, die deine Krone zieren.

Du hast wahrlich die himmlischen Bereiche geheiligt, indem du das Gelübde der ewigen Jungfräulichkeit angenommen hast. Oh Göttin, du hast den Dämonen Mahisha in seiner Büffelgestalt besiegt, wofür du von den Göttern zum Schutz der drei Welten angebetet wirst. Oh du erste aller Gottheiten, erfülle uns mit deiner Gnade, zeige uns dein Erbarmen und sei auch uns eine Quelle des Segens. Du bist Jaya und Vijaya (die Torwächter der Wohnstätte von Vishnu). Du bist es, die den Sieg im Kampf gewährt. Oh Göttin, gewähre uns Sieg und gib uns Segen, auch in dieser Stunde der Qual.

Deine ewige Wohnstätte ist auf dem Vindhya Gipfel, dem Besten der Berge. Oh Kali, oh Kali, oh Mahakali, du liebst den Wein, das Fleisch und das geopferte Tier. Du kannst wahrlich deinen Verehrern Segen schenken. Du bewegst dich nach deinem Willen überall hin und wirst auf deinen Reisen immer von Brahma und den anderen Göttern begleitet. Für jene, die dich für die Erlösung von ihren Lasten während der Morgendämmerung auf Erden anrufen und sich verneigen, gibt es nichts, was sie bezüglich ihrer Nachkommenschaft oder ihres Wohlergehens nicht erreichen könnten. Du wirst deshalb von allen Durga genannt, weil du die Wesen aus ihrem Elend erretten kannst, ob gequält in verlassener Einöde oder im großen Ozean des Leidens versinkend. Du bist die alleinige Zuflucht der Menschen, wenn sie von Räubern angegriffen werden, beim Überqueren von Flüssen und Meeren in Gefahr geraten oder die Wildnis dunkler Wälder ertragen müssen. Jene Menschen, die sich deiner erinnern, oh große Göttin, sind niemals verloren.

Du bist der Ruhm, du bist der Wohlstand, du bist die Zielstrebigkeit, du bist der Erfolg, du bist das Weibliche, du bist die Fruchtbarkeit der Wesen, du bist das Wissen, und du bist das Denken. Du bist das Wesen der Morgen- und der Abenddämmerung, du bist das Wachen und das Schlafen, du bist das Licht der Sonne und des Mondes, du bist Schönheit, Vergebung, Gnade und jede einzelne der Erscheinungen. Deinen Verehrern kannst du die Fesseln der Unwissenheit, des Verlustes von Kindern und Besitz, der Krankheit, des Todes und jeglicher Angst lösen.

Oh Göttin, wir wurden unseres Königreichs beraubt und suchen deine Zuflucht. Wie wir uns vor dir, oh höchste Göttin, mit geneigtem Haupt verbeugen, so gewähre uns deinen Schutz. Oh du Lotusäugige, sei uns segenbringende Wahrheit, die wir nach Wachheit streben. Oh Durga, du bist zu allen freundlich, die deine Zuflucht suchen, liebevoll zu all deinen Verehren, so gewähre auch uns deinen Segen und beschütze uns.

Durga

Vaisampayana fuhr fort:
So gelobt vom Sohn des Pandu erschien die Göttin vor ihm. Sie näherte sich dem König und sprach: „Oh mächtig bewaffneter König, oh Herrscher, höre meine Worte. Durch meine Gnade werdet ihr die Reihen der Kauravas überwinden, und der Sieg wird dein sein. Nachdem dein Reich wieder frei von Dornen ist, sollst du Herr über diese ganze Erde werden. Du wirst, oh König, gemeinsam mit deinen Brüdern das große Glück erreichen. Und durch meine Gnade werden euch Freude und Gesundheit begleiten. Und auch jene in der Welt, die meine Eigenschaften und Erscheinungen hingebungsvoll besingen, werden von ihren Sünden befreit, ihr Wohlergehen finden. Ich werde ihnen Königreich, Langlebigkeit, Harmonie und Fruchtbarkeit gewähren. Für alle, die mich so wie du, oh König, anrufen, sei es in der Fremde oder in der Heimat, inmitten des Kampfes oder bedroht von Feinden, in dunklen Wäldern oder in trostlosen Wüsten, auf weiten Meeren oder in abgeschiedenen Bergen, gibt es nichts, das sie in dieser Welt nicht erreichen könnten.

Oh ihr Söhne des Pandu, wer diese vorzügliche Hymne mit Hingabe hört oder rezitiert, der wird in jeder Unternehmung erfolgreich sein. Durch meine Gnade werden euch weder die Spione der Kurus, noch die Bewohner des Landes von Matsya erkennen, so lange ihr in der Stadt von Virata wohnt.“

Nachdem die Göttin diese Worte zu Yudhishthira, dem Feindebedränger, gesprochen und ihren Segen für den Schutz der Pandu Söhne gewährt hatte, verschwand sie vor seinen Augen.


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