Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 285 – Erste Opfer unter den Anführern

Markandeya fuhr fort:
Mit lautem Schrei sprang plötzlich Prahasta auf Vibhishan los und traf ihn mit der Keule. Und obwohl der Hieb furchtbar war, schwanke und wankte der starkarmige und weise Vibhishan nicht ein bißchen, sondern stand so fest wie die Berge des Himavat. Er ergriff einen riesigen Wurfspeer mit hundert Glöckchen, besprach ihn mit einem Mantra und schleuderte ihn auf Prahasta. Die Gewalt der Waffe glich der des einschlagenden Blitzes, und Prahastas Kopf wurde vom Rumpf getrennt, der nun wie ein vom Sturm abgebrochener Baum erschien. Als der Wanderer der Nacht Dhumraksha sah, wie Prahasta fiel, da stürmte er mit rasender Entschlossenheit gegen die Affenarmee, welche bei seinem Anblick und dem seiner Soldaten mit den grimmigen Gesichtern plötzlich wankte und floh. Hanuman bemerkte die Flucht seiner Anführer und griff sofort in den Kampf ein. Dies machte den Fliehenden Mut und sie kehrten um und verbündeten sich mit dem fest stehenden Hanuman, diesem Tiger unter den Affen. Mächtig, entsetzlich und laut war das Kriegsgebrüll der Krieger auf Ramas und Ravanas Seite. Die Schlacht tobte heftig, und bald war das ganze Schlachtfeld mit Blut bedeckt. Dhumraksha setzte den Affen mit geflügelten Pfeilen zu, doch Hanuman bekam mit schneller Hand den angreifenden Führer des Rakshasa Heeres zu fassen. Und dieser Zweikampf zwischen dem Sohn des Windgottes und dem Rakshasa Helden war so heftig und schrecklich wie einst der Kampf zwischen Indra und Prahlada. Beide waren entschlossen, den anderen zu besiegen. Der Rakshasa hieb mit Keulen und stachelbewehrten Streitkolben auf den Affen ein, und Hanuman kämpfte mit großem Zorn und blanken Baumstämmen, bis er Dhumraksha, dessen Wagenlenker nebst Pferden erschlagen und auch den Streitwagen in Stücke gehauen hatte. Nach diesem furiosen Sieg verbannten die Affen alle Angst und stürmten mit großer Entschlossenheit und Tapferkeit gegen die Rakshasa Heere. In großen Zahlen fielen da die Rakshasas, bis die restlichen Dämonen vor den siegreichen und mächtigen Affen den Mut verloren und sich flüchtend in die Stadt retteten. Dieser klägliche Rest erstattete Ravana Bericht, welcher bei der Nachricht vom Tode Prahastas, des vorzüglichen Bogenschützens Dhumraksha und der Vernichtung beider Armeen erst einen tiefen Seufzer ausstieß, dann von seinem prächtigen Thron aufsprang und rief:
Die Zeit für Kumbhakarna ist gekommen!

So wurde sein Bruder Kumbhakarna mit laut dröhnenden Kesselpauken und viel Mühe aus seinem tiefen und langen Schlaf geweckt. Als dieser nun wach, beherrscht und erfrischt auf seinem Lager saß, sprach Ravana zu ihm:
Wie bist du glücklich, oh Kumbhakarna, wo du doch tief und ungestört geschlafen hast, und nichts von der großen Katastrophe wußtest, die uns mittlerweile überkam. Rama hat mit seinen Affentruppen den Ozean mittels einer Brücke überquert und uns mißachtend einen schrecklichen Krieg begonnen. Ich stahl seine Gemahlin Sita und brachte sie nach Lanka. Nun kommt er, sie zu retten. Schon große Krieger wie Prahasta fanden den Tod. Oh du Geißel deiner Feinde, nur du kannst ihn schlagen. Leg deine Rüstung an, du trefflicher Krieger, und greif noch heute Rama und seine Gefolgsleute an. Die beiden jüngeren Brüder von Dushana, Vajravega und Pramathin, werden dich mit ihren Streitkräften begleiten.

Sowohl Kumbhakarna als auch Vajravega und Pramathin folgten dem Befehl und marschierten kriegerisch aus der Stadt.


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