Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 266 – Jayadratha bietet Draupadi die Ehe an

Kotika kam zu den wartenden Prinzen zurück und Jayadratha sprach:
Schon als ich ihrer Stimme lauschte, neigte sich mein Herz liebend zu dieser Perle der Weiblichkeit. Warum bist du umgekehrt? Ich sage dir aufrecht, oh du mit den starken Armen, nun, nachdem ich diese Dame gesehen haben, erscheinen mir alle anderen Frauen wie Affen. Sie hat mein Herz gefangen nach nur einem Blick auf sie. Oh sag mir, ist diese berauschende Dame von menschlichem Wesen?

Kotika antwortete:
Sie ist die berühmte Prinzessin Draupadi, die hochgeschätzte, keusche und geliebte Ehefrau der fünf Söhne des Pandu. Nimm sie zu dir und eile nach Sauvira.

Da sprach der übelgesinnte Jayadratha, König von Sindhu, Sauriva und vieler anderer Länder:
Ich muß sie sehen.

Und mit sechs anderen Männern betrat er die einsame Hütte wie ein Wolf die Höhle des Löwen betritt. Er sprach zu Draupadi:
Heil dir, vorzügliche Dame. Geht es deinen Gatten gut und allen, denen du Wohlergehen wünschst?

Draupadi antwortete:
Yudhishthira und seine Brüder sind wohlauf. Und wie steht es mit deinem Königreich, der Herrschaft, den Finanzen und der Armee? Regierst du als alleiniger Herrscher mit Gerechtigkeit die reichen Ländereien von Saivya, Sivi, Sindhu und die anderen, welche du unter deine Herrschaft brachtest? So nimm dies Wasser an zum Waschen deiner Füße, oh König. Und nimm bitte Platz. Ich verspreche dir fünfzig Tiere zum Frühstück für deinen Zug. Und König Yudhishthira wird dir noch vielerlei Wildbret geben, von Wildschweinen, Nanku Rehen, Antilopen, Geiß, Sarava und Samvara Hirschen, Hasen, Ruru Rehen, Bären, Büffeln und Wildrindern.

Da sprach Jayadratha:
Es ist alles in Ordnung bei mir. Indem du mir Frühstück anbotest, hast du uns schon gespeist. Doch komm nun, fahre auf meinem Wagen und sei glücklich. Denn es ziemt sich nicht für dich, irgendeine Wertschätzung für die Söhne Prithas zu hegen, wo sie dich im Elend im Walde leben lassen. Ihre Energie ist versandet, ihr Königreich wurde ihnen abgenommen, und ihr Glück ist auf dem Tiefststand. Eine Frau von Verstand wie du heftet sich nicht an einen armseligen Mann. Sie sollte ihm folgen, wenn er wohlhabend und reich ist, doch ihn verlassen, wenn es nicht so ist. Die Söhne Pandus fielen von ihrem hohen Status ab, und ihr Reich ist für immer verloren. Du mußt nicht an ihrem Unglück teilhaben, weil du Rücksicht auf sie nimmst. Oh verlaß die Söhne Pandus, du mit den geschwungenen Hüften, werde meine Gattin und glücklich, und teile mit mir die Königreiche von Sindhu und Sauvira.

Bei diesen furchtbaren Worten schreckte Draupadi mit gerunzelter Stirn zurück. Und abweisend wies die schlankhüftige Dame des Königs Angebot heftig zurück:
Sprich solches nie wieder! Fühlst du keine Scham? Hüte dich lieber!

Und mit untadeligem Charakter erwartete sie furchtsam die Rückkehr ihrer Ehemänner, während sie mit langen Reden Zeit gewinnen wollte.


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