Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 242 – Yudhishthira überzeugt seine Brüder

Daraufhin mahnte Yudhishthira:
Oh Kind, warum sprichst du auf solche Weise zu denen, die sich fürchten, in Not sind und uns um Hilfe anflehen? Oh Bhima, Uneinigkeit und Streit finden nun einmal auch unter Blutsverwandten statt. Feindschaften wie diese, wird es immer geben. Doch die Familienehre sollte dabei niemals geopfert werden. Die Rechtschaffenen sollten es nicht dulden, wenn ein Fremder die Ehre der Familie schänden will. Der König der Gandharvas weiß, daß wir hier für einige Zeit unser Lager aufgeschlagen haben. Doch er handelt übel, wenn er uns dies antut. Denn die Gewalt dieses Fremden gegen Duryodhana und sogar den Damen unseres Hauses beleidigt unsere Familienehre. So erhebt euch, ihr Tiger unter den Männern, bewaffnet euch und befreit ohne zu Zögern die Hilfesuchenden, damit unsere Familienehre gewahrt bleibt. Mögen Arjuna, die Zwillinge, du selbst und alle, die unverletzt blieben Duryodhana befreien, der eben als Gefangener verschleppt wurde. Seht ihr Besten der Krieger, die goldenen Streitwagen und alle Arten von Waffen von Dhritarashtras Söhnen stehen bereit. Mögen Indrasena und die anderen fähigen Wagenlenker die Pferde führen und euch mit lautem Wagengerassel in den Kampf geleiten. Zeigt eure Kraft, eilt zur Tat und kämpft mit den Gandharvas, um Duryodhana zu befreien. Jeder gewöhnliche Kshatriya würde bis zum letzten seiner Kräfte den beschützen, der ihn um Hilfe bat. Und das gilt noch viel mehr für dich, oh Bhima. Wo ist der Hochbeseelte, der bei den Worten „Oh eilet zu meiner Hilfe!“ nicht sogar seinem Feind Zuflucht gewährte, wenn er mit gefalteten Händen vor ihm stünde? Das Gewähren eines Segens, Herrschaft und die Geburt eines Sohnes sind Quellen für große Freude. Doch, meine Brüder, die Befreiung eines Feindes aus der Not ist so viel wert wie diese Drei zusammen. Was könnte dir größere Freude sein, oh Bhima, wenn Duryodhana in Lebensgefahr nur von der Kraft deiner Arme abhinge? Ach, wenn mein Opfer nur schon vorüber wäre, dann würde ich selbst zu seiner Hilfe eilen. Bemühe dich erst mit allen Mitteln, Duryodhana mit Verhandlung zu befreien. Wenn der Gandharva König darauf nicht eingeht, dann versuch es mit leichtem Geplänkel. Und wenn er die Kuru Anführer auch dann nicht frei gibt, muß der Feind für ihre Befreiung mit allen Mitteln zerschmettert werden. Oh Bhima, soviel kann ich dir im Augenblick nur sagen, denn meine Opferzeremonie ist noch nicht vorüber.

Als Arjuna diese Worte von Yudhishthira hörte, versprach er die Kauravas zu befreien, denn er respektierte das Gebot seines älteren Bruders:
Wenn die Gandharvas die Dhritarashtra Söhne nicht friedlich herausgeben, soll die Erde noch heute das Blut ihres Königs trinken.

Nach diesem Versprechen des wahrhaften Arjunas gewannen die geflohenen Kuru Krieger ihre tapfere Entschlossenheit wieder zurück.


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