Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 237 – Der Plan für die Reise

Duryodhana gefiel der Vorschlag zuerst sehr, doch schon bald darauf wurde er schwermütig und sprach zu Karna:
Was du mir rätst, ist immer in meinem Geist, oh Karna. Doch ich werde nicht die Genehmigung erhalten, die Pandavas zu besuchen, denn König Dhritarashtra tun die Helden so sehr leid. Er meint sogar, die Söhne Pandus sind jetzt noch viel mächtiger als zuvor aufgrund ihrer asketischen Enthaltsamkeit. Und wenn der König unsere Motive versteht, wird er aus Achtung vor der Zukunft uns niemals die Erlaubnis geben. Schließlich haben wir keinen anderen Grund, in die Wälder von Dwaitavana zu ziehen, als die Vernichtung der Pandavas im Exil. Du weißt um die Worte, die Vidura während des Würfelspiels zu mir, dir und Shakuni sprach. Wenn ich daran denke und an all die Klagen hier im Haus, kann ich mich nicht entscheiden, ob ich gehen sollte oder nicht. Oh ja, es würde mir große Freude bereiten, meine Blicke über Bhima und Arjuna schweifen zu lassen, wie sie mit Draupadi im Wald Schmerzen leiden. Diese Freude würde sich nicht mal mit der Genugtuung über den Gewinn eines Königreiches messen können. Was könnte befriedigender sein, als die Söhne Pandus in Hirschfelle gehüllt und Draupadi in Lumpen zu sehen. Würden mich Yudhishthira und Bhima in all meinem Luxus jetzt sehen, das wäre ein großes, erfülltes Ziel in meinem Leben. Doch ich sehe keine Möglichkeit, wie ich in die Wälder ziehen könnte. Es gibt doch keinen Grund, weshalb mir König Dhritarashtra die Erlaubnis geben sollte. Überlege dir also mit Shakuni und Dushasana einen geschickten Plan, so daß wir gehen können. Und ich entschließe mich anschließend, ob ich gehen sollte oder nicht. Wenn ich morgen beim König bin und zusammen mit Bhishma sitze, dann unterbreitest du mit Shakuni den Vorwand vorm König, den ihr euch ausgedacht habt. Wenn ich dann die Worte von Bhishma und dem König höre, werde ich alles tun, um unseren Großvater um die Reise zu bitten.

Alle stimmten zu: „So sei es.“, und begaben sich in ihre Quartiere. Als die Nacht vorüber war, kam Karna zu Duryodhana und sprach lächelnd zu ihm:
Ich habe einen Plan. Höre, oh Herr der Menschen. Unsere Viehherden weiden zur Zeit in den Dwaitavana Wäldern, und die Hirten warten auf dich. Wir werden alle hingehen unter dem Vorwand, das Vieh und die Ställe zu inspizieren, denn dies ist für einen König Pflicht, sich um die Herden zu kümmern. Wenn du diesen Grund anführst, wird dein Vater dir sicher die Erlaubnis geben, mein Prinz.

Shakuni stimmte lachend zu:
Das ist ein feiner Plan ohne alle Schwierigkeiten, den ich mir auch schon überlegt habe. Der König wird ganz sicher zustimmen oder uns sogar selbst aussenden. Die Herden warten auf den König, also auf dich. Ja, dies ist ein guter Vorwand für uns alle, in den Dwaitavana Wald zu reisen.

Dann lachten sie gemeinsam und reichten sich die Hände. Der Plan war beschlossen und alle begaben sich zum König der Kurus.


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