Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 222 – Noch viel mehr Feuer

Markandeya fuhr fort:
Mudita war die Lieblingsfrau vom Feuer Swaha und lebte im Wasser. Swaha war der Regent der Erde und des Himmels und zeugte mit ihr das höchst geheiligte Feuer Adbhuta. Es ist Tradition unter den gelehrten Brahmanen, daß dieses Feuer der Herrscher und die innere Seele aller Kreaturen ist. Er ist verehrungswürdig, strahlend und der Herr aller großen Bhutas. Das Feuer wird unter dem Namen Grihapati in allen Opfern geehrt und verteilt alle Opfergaben, die in der Welt gemacht werden. Dieser große Sohn Swahas, der stattliche Adbhuta, ist die Seele des Wassers, Prinz und Herrscher des Himmels und Herr über alles Große. Sein Sohn, das Bharata Feuer, verschlingt die toten Körper der Kreaturen. Dessen erster Sohn Kratu ist beim Agnistoma unter dem Namen Niyata bekannt.

Agni und Angiras (zweite Version)

Das mächtige, ursprüngliche Feuer Swaha wird von den Göttern oft vermißt, denn wenn Niyata kommt, versteckt sich Swaha im Ozean aus Furcht (vor Verunreinigung). Die Götter suchten ihn überall, doch nirgends konnten sie ihn entdecken. Als das Feuer den Rishi Atharvan (Angiras) sah, da sprach es zu ihm:
Oh du Tapferer, trage du die Opfer zu den Göttern. Ich kann es nicht, denn mir fehlt Stärke. Nimm den Status des rotäugigen Feuers an und tu mir den Gefallen.

Nach diesen Worten zu Angiras versteckte sich das Feuer, doch die Fische plauderten sein Versteck aus. Ärgerlich verfluchte er sie:
Ihr sollt auf verschiedenste Weise Nahrung für alle Wesen sein.

Noch einmal sprach der Träger der Opfergaben zu Angiras und übergab ihm seine Aufgabe. Auf keinen Fall wollte er weiterhin der Überbringer der Opfergaben sein, obwohl ihn die Götter darum baten. Tatsächlich wurde er unsichtbar und gab seinen Körper ganz auf. Er trat in die Erde ein und schuf dort die verschiedenen Erze. Duft und Kraft (Buitenen: Schwefel und Gold) entstieg seinem Mund, die Deodar Pinie seinen Knochen, Glas seinem Schleim, das Marakata Juwel (Buitenen: Smaragde) seiner Galle und schwarzes Eisen seiner Leber. Die ganze Welt zieren diese Drei: Holz, Stein und Metall. Die Wolken entstanden aus seinen Nägeln und die Korallen aus seinen Venen, nebst vielen anderen Metallen aus seinem Körper. So verließ er seinen materiellen Körper und verblieb, in Meditation versunken, bis ihn die Buße von Bhrigu und Angiras sich wieder erheben ließ. Und bald war das mächtige Feuer so gestärkt von dieser Buße, daß es wieder hell und kräftig loderte. Doch als es den (strahlenden) Rishi Angiras erblickte, suchte es sogleich seine Zuflucht im Wasser wieder auf. Und die Welt fürchtete sich, als das Feuer auf diese Weise erlosch. Die Götter suchten den Schutz Angiras und ehrten ihn. Angiras durchstöberte das ganze Meer vor den Augen der erwartungsfrohen Wesen, fand das Feuer und so begann erneut das Werk der Schöpfung. Auf diese Weise ward das Feuer in alter Zeit zerstört und vom ehrenwerten Angiras wieder ins Leben zurückgerufen. Unveränderlich trägt es die Opfergaben aller Kreaturen. Sich im Wasser und auf Erden bewegend, schuf es all die anderen Feuer, die in den Veden erwähnt werden.

Die Flüsse Indus, die fünf Flüsse des Punjab, die Sona, Devika, Sarasvati, Ganga, Satakumbha, Sarayu, Gandaki, Charmanwati, Mahi, Medhya, Medhatithi, die drei Flüsse Tamravati, Vetravati und Kausiki, die Tamasa, Narmada, Godavari, Venna, Upavenna, Bhima, Vadawa, Bharati, Suprayoga, Kaveri, Murmura, Tungavenna, Krishnaveni und Kapila werden als Mütter der Feuer angesehen, oh Bharata. Das Feuer Adbhuta hatte eine Gattin namens Priya. Ihr ältester Sohn war Vibhu. Es gibt so viele verschiedene Somaopfer, wie eben erwähnte Feuer. Und die Feuergeschlechter entstammen dem Geist von Brahma ebenso wie dem Geschlecht des Atri. Atri empfing diese Söhne in seinem Geist, denn er wünschte die Schöpfung zu bereichern, und die Feuer entsprangen seiner Brahma Gestalt.

So habe ich dir die Ursprünge der Feuer aufgezählt. Sie sind großartig, strahlend, unvergleichlich mächtig, und die Vernichter der Dunkelheit. Wisse, daß die Macht dieser Feuer der des vedischen Adbhuta Feuers gleicht. Denn all diese Feuer sind eins. Das erstgeborene, ehrenwerte Feuer muß als eines gesehen werden. Denn es kam wie das Yotishtoma Opfer in verschiedenen Formen aus Angiras Körper. Nun habe ich dir die Geschichte des großen Geschlechts von Agni erzählt, welches die verschiedenen Opfergaben der Kreaturen zu den Göttern trägt, wenn es mit den rechten Hymnen geehrt wird.


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