Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 204 – Der Kampf zwischen Kuvalaswa und Dhundhu

Markandeya fuhr fort:
Der berühmte Dhundhu, oh König, war der Sohn von Madhu und Kaithabha. Mit großer Energie und Entschlossenheit unterwarf er sich strengster asketischer Buße. Er stand aufrecht auf einem Bein bis sein Körper nur noch aus Venen und Arterien bestand. So gewährte ihm Brahma höchst zufrieden einen Segen, welchen er mit folgenden Worten vom Großen Vater Prajapati erbeten hatte:
Möge niemand unter Göttern, Danavas, Yakshas, Nagas, Gandharvas und Rakshas in der Lage sein, mich zu töten.

Der Große Vater sagte dazu:
Es möge sein, wie du bittest. Geh nun deiner Wege.

Dhundhu zog den Fuß der Gottheit auf sein Haupt, und nach dieser ehrenvollen Geste ging er davon. Sofort näherte sich der Energische nun Vishnu, denn er dachte an den Tod seiner Väter durch die Hand der Gottheit. Er verfolgte zornvoll und siegreich die Götter und Gandharvas mit Vishnu an ihrer Spitze, bis er in die Sandwüste Ujjalaka kam und dort mit seiner großen Macht die Einsiedelei des Weisen Utanka störte. Unter der Erde lag er in einer Höhle in härtester Enthaltsamkeit mit dem Ziel, die dreifache Welt zu vernichten. Während er dort atmend lag, marschierte König Kuvalaswa mit seinen Truppen und mächtigen Söhnen auf und wurde vom Brahmanen Utanka begleitet, der wie ein Feuer strahlte. Lord Vishnu erfüllte ihn auf Geheiß Utankas mit seiner eigenen Energie, denn er wünschte das Wohl der drei Welten. Während der unbesiegbare Held seinen Weg nahm, vernahm man eine laute Stimme aus dem Himmel, welche immerfort sprach:
Dieser Glückselige und Unbesiegbare wird noch heute zum Vernichter von Dhundhu.

Die Götter streuten himmlische Blumen über ihm aus, die himmlischen Kesselpauken dröhnten, und eine kühle Brise umwehte den Weisen. Indra ließ sanfte Schauer herab, welche den Staub der Straße bannten. Überall konnte man die Wagen der Himmlischen sehen, wie sie sich an dem Ort versammelten, an dem Dhundhu lag. Alle Götter, Gandharvas und großen Rishis kamen, um gespannt den Kampf zwischen Dhundhu und Kuvalaswa zu verfolgen. Der mit Vishnus Energie angefüllte Kuvalaswa umringte schon bald mit seinen zwanzigtausend Söhnen die Sandwüste und befahl, die Wildnis umzugraben. Nach sieben Tagen graben fanden die Söhne des Königs den mächtigen Dhundhu. Der riesige Körper des Dämons lag schlafend im Sand, bedeckte die Westseite der Wüste und strahlte wie die Sonne selbst oder das Feuer am Ende des Yuga in seiner Energie. Von allen Seiten griffen die Söhne Kuvalaswas mit spitzen Geschossen, Keulen, schweren Schlagstäben, Streitäxten mit Eisenspitzen, Pfeilen und blitzend scharfen Schwertern an. Zornig erhob sich da der mächtige Danava aus seiner ruhenden Lage. Erregt verschlang er die nach ihm geschleuderten Waffen. Aus seinem Mund schlugen brennende Flammen wie das Samvarta Feuer am Ende des Yuga. Alle Söhne des Königs fielen diesen Flammen zum Opfer. Wie einst Lord Kapila die Söhne des Sagar mit seinen Flammen verschlang, so wütete auch der Dämon und vollbrachte in nur einem Moment diese große Tat, indem seine Flammen die drei Welten überrannten. Nun, nachdem alle seine Söhne vernichtet waren, trat König Kuvalaswa vor den Danava, der so mächtig war wie Kumbhakarna, nachdem er sich von seinem Schlummer erhoben hatte. Aus dem Körper des Königs begann ein gewaltiger Strom von Wasser zu fließen, welcher schnell die gräßlichen Flammen aus dem Mund des Dämons zu löschen vermochte. Dann entließ er mit seiner Yoga Kraft die gefeierte Brahma Waffe auf den Dämon mit der unheilsamen Energie, um die Welt von Angst zu befreien. Sogleich wurde der große Dämon vernichtet, und der königliche Kuvalaswa wurde zum zweiten Herrn der drei Welten. Nach dem Tod des Dämons wurde der König nun auch Dhundhumara genannt, und man erachtete ihn als unbesiegbar in der Schlacht. Alle Götter, welche gekommen waren, der Schlacht beizuwohnen, freuten sich und sprachen zufrieden zum König:
Bitte uns um Segen.

Mit gefalteten Händen und voller Freude bat der König:
Möge ich immer in der Lage sein, den hohen Brahmanen Reichtümer zu geben. Möge ich bezüglich aller Feinde unbesiegbar sein. Möge zwischen Vishnu und mir Freundschaft sein. Möge ich nie böse Gefühle für irgendein Wesen hegen. Möge mein Herz immer der Tugend geneigt sein. Und möge ich für immer im Himmel leben.

Die Götter, Rishis und Utanka freuten sich sehr über seine Worte und sprachen:
Es sei, wie du wünschst.

Dann segneten sie ihn mit vielen Worten und gingen ihrer Wege. König Kuvalaswa waren nach dieser Schlacht noch drei Söhne geblieben. Sie hießen Dridaswa, Kapilaswa und Chandraswa. Von ihnen stammt die berühmte Linie von Königen des mächtigen Ikshvaku Geschlechts ab. Ja, oh König, so war es damals, als der Sohn von Madhu und Kaithabha, der mächtige Dhundhu, von Kuvalaswa besiegt wurde und alsdann den Namen Dhundhumara trug. Und dieser Name war nicht aus der Luft gegriffen, sondern tatsächlich verdient. Nun habe ich dir alles erzählt, was du über den Tod Dhundhus und alle damit verbundenen, berühmten Menschen wissen wolltest. Wer dieser heiligen Geschichte über die Herrlichkeit Vishnus lauscht, der wird tugendhaft und bekommt Kinder. Wer die Geschichte in einer besonderen Monatshälfte hört, wird mit langem Leben und gutem Schicksal gesegnet. Und man lebt ohne alle Angst vor jeglicher Krankheit.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter