Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 201 – Die Geschichte von Dhundhumara

Nachdem er vom ruhmreichen Markandeya die Geschichte vom Aufstieg des königlichen Weisen Indradyumna in den Himmel vernommen hatte, fragte Yudhishthira, dieser Bulle aus dem Geschlecht der Bharatas, den sündenlosen Muni mit dem großen asketischen Verdienst und dem langen Leben erneut:
Du kennst, oh Tugendhafter, die ganze Heerschar der Götter, Danavas und Rakshasas. Du kennst auch die königlichen Stammbäume und viele der ewigen Dynastien von Rishis. Oh bester Brahmane, es gibt nichts in dieser Welt, was du nicht kennst. Und du kennst so viele hinreißende Geschichten über Menschen, Schlangen und Rakshasa, über Götter, Gandharvas und Yakshas sowie Kinnaras und Apsaras. Ich möchte von dir hören, oh bester Brahmane, warum Kuvalaswa, dieser unbesiegte König aus dem Geschlecht des Ikshvaku, seinen Namen in Dhundhumara änderte. Oh Bester aus dem Geschlecht des Bhrigu, bitte laß mich alle Einzelheiten über den Namenswechsel des klugen Königs Kuvalaswa wissen.

Utanka erhält einen Segen

So erzählte der große Muni Markandeya folgende Geschichte:
Oh königlicher Yudhishthira, höre mir zu, ich werde dir alles erzählen. Die Geschichte von Dhundhumara ist eine moralische, lausche aufmerksam, wie Kuvalaswa zu diesem Namen kam. Einst gab es einen gefeierten Rishi namens Utanka, welcher seine Einsiedelei in bezaubernder Wildnis bewohnte. Dort unterwarf er sich strengster Askese und Enthaltsamkeit für viele, viele Jahre, denn er wollte die Gunst Vishnus erringen. Zufrieden mit solcher Hingabe erschien der Gott selbst vor Utanka, und der Rishi stimmte für die Gottheit demütig viele Hymnen an.

Utanka sprach:
Oh du höchst Strahlender, alle Wesen nebst den Göttern, Dämonen und Menschen, alle beweglichen und unbeweglichen Geschöpfe, sogar Brahma, die Veden und alles Erkennbare wurde von dir, oh Herr, erschaffen. Das Firmament ist dein Haupt. Sonne und Mond sind deine Augen, oh Herr. Oh du Unvergänglicher, die Winde sind dein Atem, und das Feuer ist deine Energie. Die Himmelsrichtungen sind deine Arme, der große Ozean ist dein Bauch. Die Berge und Hügel, oh Gottheit, sind deine Beine, und der Himmel ist deine Hüfte, oh Vernichter von Madhu. Die Erde stellt deine Füße dar, und alle Pflanzen sind wie die Haare auf deinem Leib. Oh Herr, Indra, Soma, Agni, Varuna, ja alle Götter, Dämonen und großen Schlangen warten dir in Demut auf und singen ehrend dein Lob. Oh Herr des Universums, alle erschaffenen Dinge sind von dir durchdrungen. Die großen, allseits in Meditation versunkenen Rishis von großer Energie verehren dich ununterbrochen. Wenn du zufrieden bist, ist auch das Universum im Frieden. Wenn du ärgerlich bist, tobt Angst in jeder Seele. Du bist, oh Herr, der Zerstreuer aller Ängste. Du bist das eine männliche und höchste Wesen. Du bist die Quelle von Glück für Götter und Menschen. In drei Schritten gingst du durch die drei Welten. Du hast die Dämonen auf der Höhe ihrer Macht geschlagen. Aufgrund deiner Energie ward den Göttern Frieden und Glück. Oh du wunderbar Strahlender, dein Zorn erniedrigte große Daitya Anführer. Du bist der Schöpfer aller Kreaturen der Welt. Indem sie dich verehrten, gewannen die Götter Glückseligkeit.

So pries der hochbeseelte Utanka den Herrn der Sinne (oder der Vernunft). Und Vishnu sprach zu ihm:
Ich bin mit dir zufrieden. Bitte um den Segen, den du ersehnst.

Utanka gab zur Antwort:
Oh, ich habe bereits einen unvorstellbaren Segen erhalten, indem ich Hari, das ewige Wesen, den göttlichen Schöpfer und Herrn des Universums schauen durfte.

Vishnu antwortete:
Ich freue mich über deine Wunschlosigkeit und Hingabe, oh bester Mann. Doch, oh Brahmane, du solltest einen bestimmten Segen von mir annehmen.

So bat Utanka mit gefalteten Händen:
Oh Ruhmreicher mit Lotusaugen, wenn du mit mir zufrieden bist, dann laß mein Herz immer in Tugend, Wahrheit und Zufriedenheit ruhen. Und möge sich mein Herz immer hingebungsvoll dir zuwenden.

So sprach der Heilige:
Oh Zweifachgeborener, es möge dir durch meine Gnade geschehen. Und außerdem erscheine in dir eine Yoga Kraft, welche den Bewohnern des Himmels und der dreifachen Welt einen großen Dienst erweisen wird. Denn in diesem Augenblick unterwirft sich ein großer Dämon namens Dhundhu schwerster Askese mit dem Ziel, die drei Welten zu vernichten. Höre von mir, wie dieser Dämon zu besiegen ist. Mein Sohn, es wird ein König kommen von unbezwingbarer Energie und großer Tapferkeit. Er wird im Geschlecht des Ikshvaku geboren und unter dem Namen Vrihadashwa bekannt werden. Vrihadashwa wird einen Sohn namens Kuvalaswa haben, der große Heiligkeit, Selbstkontrolle und Ruhm besitzen wird. Dieser König wird die Yoga Kraft erhalten, die aus dir von mir kommt. Von dir angeleitet und auf den Weg geschickt, oh Rishi, wird er den Dämon Dhundhu schlagen.

Nach diesen Worten verschwand Vishnu.


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