Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 199 – Indradyumna

Nun fragten die Söhne Pandus und alle anderen Rishis:
Gibt es irgend jemanden, der mit einem längeren Leben als du gesegnet ist?

Markandeya antwortete:
Da gab es diesen königlichen Weisen namens Indradyumna. Als seine Tugenden aufgebraucht waren, und er aus dem Himmel fiel, da schrie er:
Meine Verdienste sind verloren!

Später kam er zu mir und fragte mich:
Kennst du mich?

Ich sprach zu ihm:
Aus unserer Sorge heraus, religiösen Verdienst anzusammeln, beschränken wir uns nicht auf ein Heim. Wir verbringen nur eine Nacht im selben Dorf oder in einer Stadt. Jemand wie wir kann schwerlich deine Beschäftigung kennen. Das Fasten und die Gelübde, welche wir befolgen, machen uns körperlich schwach, und wir sind nicht in der Lage, weltlichen Dingen nachzujagen. So einer von uns kann dich schwerlich kennen.

Dann fragte er mich:
Verfügt irgend jemand über ein längeres Leben als du?

Und ich antwortete ihm:
Im Himavat lebt ein Eule namens Pravarakarna. Sie ist älter als ich. Sie könnte dich kennen. Der Teil des Himavat, in dem sie lebt, ist allerdings weit von hier entfernt.

Daraufhin wurde Indradyumna zu einem Pferd und trug mich zu dem Ort, an dem die Eule lebte. Der König fragte die Eule:
Kennst du mich?

Die Eule schien für einen Moment zu überlegen, und dann antwortete sie:
Ich kenne dich nicht.

Und der königliche Weise Indradyumna fragte sie:
Gibt es jemanden, der länger lebt als du?

Die Eule meinte:
Es gibt da einen See mit Namen Indradyumna. An ihm lebt ein Kranich namens Nadijangha. Er ist älter als ich. Frag ihn.

So nahm der König Indradyumna sowohl mich als auch die Eule mit und begab sich zum See Indradyumna. Dort fragte er den Kranich:
Kennst du mich?

Nachdenklich erwiderte der Kranich:
Ich kenne keinen König Indradyumna.

Nun fragten wir alle den Kranich:
Kennst du jemanden, der länger lebt als du?

Die Antwort war:
Hier im See lebt die Schildkröte Akupara. Sie ist älter als ich. Vielleicht weiß sie etwas über diesen König. Frage du Akupara.

Sogleich kündigte der Kranich der Schildkröte an:
Wir möchten dich etwas fragen. Bitte, komm herauf.

Die Schildkröte hörte seine Worte und tauchte am Ufer vor uns auf. Wir fragten sie:
Kennst du diesen König namens Indradyumna?

Die Schildkröte überlegte einen Moment. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ihr Herz schien bewegt. Sie begann zu zittern und verlor beinah ihr Bewußtsein. Dann sprach sie mit gefalteten Händen:
Wie könnte ich ihn nicht kennen? Er hat tausendmal den Opferpfahl aufgestellt, während das Opferfeuer entzündet wurde. Dieser See wurde von den Hufen der Kühe aufgescharrt, die er am Ende seiner Opfer den Brahmanen übergab. Seitdem lebe ich hier.

Nach diesen Worten der Schildkröte kam ein himmlischer Wagen herab. Eine Stimme aus dem Äther sprach zu Indradyumna:
Komm und nimm den Platz im Himmel ein, dessen du würdig bist. Deine Errungenschaften sind großartig. Komm mit frohem Sinn in den Himmel.

Und hier noch einige Slokas:
Wird über tugendhafte Taten gesprochen, verbreitet sich das über die Erde und steigt in den Himmel auf. Und so lange man darüber spricht, lebt der Handelnde im Himmel. Der Mensch, über dessen üble Taten gegrübelt wird, fällt hinab und lebt in den niederen Regionen, so lange darüber gesprochen wird. So sollte man tugendhaft in seinen Taten sein, wenn man den Himmel begehrt. Man sollte in der Tugend Zuflucht suchen und ein sündiges Herz aufgeben.

Nach diesen Worten sprach der König Indradyumna:
Möge der himmlische Wagen auf mich hier warten, bis ich die beiden Alten wieder in ihre Heimat zurückgebracht habe.

So trug uns Indradyumna wieder zurück, ging davon, stieg in den Wagen ein und begab sich zu dem Ort, der angemessen für ihn war. Da ich schon lange lebe, war ich Zeuge dessen.

Nach dieser Geschichte sprachen die Söhne des Pandu zu Markandeya:
Gesegnet seist du! Du hast gut daran getan, dem gefallenen König Indradyumna dabei zu helfen, zu seiner Sphäre zurückzukehren. Devakis Sohn Krishna hat auch den königlichen Weisen Nriga erhoben, welcher in die Hölle hinabgesunken war und nun wieder im Himmel ist.


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