Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 172 – Sieg über die Nivata Kavachas

Arjuna fuhr fort:
Unsichtbar kämpften die Dämonen gegen mich, und auch ich nahm Zuflucht zur Energie unsichtbarer Waffen. Die Pfeile, die von Gandivas Bogensehne schnellten, trennten ihnen unbarmherzig die Köpfe von den Rümpfen. Da ließen die Nivata Kavachas alle Illusion fallen und zogen sich in ihre Stadt zurück. Nach ihrer Flucht wurde alles wieder sichtbar, und ich entdeckte hunderte und tausende Tote. Überall lagen Berge von noch vibrierenden Waffen herum, auch schimmernde Ornamente, Körperteile und Rüstungen. Die Pferde fanden keinen freien Flecken mehr auf dem Boden, um ihre Hufe aufzusetzen. So gingen sie in die Lüfte und zogen dort ihre Bahn. Sogleich versperrten die Dämonen das Himmelsgewölbe mit Massen von scharfkantigen Felsen. Andere näherten sich von unten und zogen schwer an den Beinen der Pferde und den Wagenrädern. Hart setzten uns die Felsen zu, während ich weiterkämpfte, und mich inmitten all der fallenden Felsen schon fast in einer Höhle wähnte. Schwer lastete der Druck auf mir, und meine ängstliche Sorge wurde wieder von Matali bemerkt.

Er rief mir zu:
Arjuna, oh Arjuna, sei nicht ängstlich. Nimm den Donnerkeil.

Ich folgte seinen Worten und entlud die geliebte Waffe des Königs der Himmlischen, den gräßlichen Donnerkeil. Gandiva besprach ich mit Mantras, zielte auf die Felsen und schoß eiserne Pfeile mit der Kraft des Blitzes. Die harten Geschosse traten in die Illusion und mitten in die Dämonen ein. Von der Kraft der Waffe getroffen, rollten und fielen die Dämonen wie eine alles mit sich reißende Felsenlawine zur Erde. Dann trafen die Pfeile diejenigen Dämonen, welche die Pferde des Wagens ins Innere der Erde gezogen hatten, und sandten sie ins Reich Yamas. So war alles ringsum vollkommen bedeckt mit getöteten oder besiegten Danavas, welche so groß wie Berge waren und nun verstreut herumlagen. Doch weder Pferde, noch der Wagen, Matali oder ich schienen verletzt oder beschädigt zu sein, und das schien mir sehr seltsam.

Lächelnd sprach da Matali zu mir:
In keinem Himmlischen ist solcher Heldenmut zu sehen, wie in dir, oh Arjuna.

Nachdem die Heere der Danavas vollkommen vernichtet waren, fingen die Frauen in der Stadt an, die Toten zu beweinen. Laut waren ihre Stimmen, wie die Kraniche im Herbst. Mit Matali fuhr ich in die Stadt, und das laute Rattern der Wagenräder sandte Furcht in die Herzen der Frauen. Beim Anblick der vielen, bunten Pferde und des sonnengleichen Wagens flohen sie in Panik davon und schrien dabei ebenso gellend wie ihr Schmuck laut klimperte. Letztendlich versteckten sie sich in ihren goldenen Palästen mit den schönen Juwelen.

Während ich die schöne Stadt betrachtete, die noch viel anmutiger war als die Städte der Götter, fragte ich Matali:
Warum leben nicht die Himmlischen an solch einem malerischen Ort? Hier ist es noch schöner als in Indras Stadt.

Matali antwortete:
Vor langer, langer Zeit lebte tatsächlich der Herr der Himmlischen hier. Doch die Nivata Kavachas vertrieben die Götter. Sie hatten allerstrengste Buße geübt und den Großen Vater damit zufriedengestellt. So gewährte er ihnen den Segen, hier ohne jegliche Gefahr vor einem Krieg mit den Göttern zu leben. Daraufhin bat Shakra den selbstgeschaffenen Gott: Oh Herr, tu, was angemessen für unser Wohl ist. – Und der Herr sprach zu Indra: Oh Feindebezwinger, du selbst wirst der Vernichter der Dämonen sein, und zwar in einem anderen Körper. – Für diesen Kampf übergab dir Shakra seine Waffen. Den Göttern war es verwehrt, gegen die Dämonen zu kämpfen. Und so war es deine Aufgabe. Zur rechten Zeit kamst du hierher, um sie zu vernichten. Und du hast sie vernichtet. Oh bester Mann, mit dem Ziel, die Dämonen zu besiegen, übertrug dir Indra die große Energie seiner Waffen.

Nach dem Sieg über die Danavas und nach der Einnahme ihrer Stadt kehrte ich mit Matali zu den Himmlischen zurück.


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