Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 141 – Yudhishthiras Sehnsucht nach Arjuna

Yudhishthira sprach:
Oh Bhima, Panchali und ihr Zwillinge, hört auf meine Worte. Die Handlungen, die eine Person in einem früheren Leben beging, verschwinden nicht. Schaut, wir wurden zu Wanderern in der Wildnis. Um Arjuna zu sehen, schleppen wir uns müde und kummervoll durch kaum passierbare Gegenden und stützen uns gegenseitig. Das brennt in mir wie ein Haufen trockener Baumwolle im Feuer lodert. Ach, ich sehe nirgends Arjuna an meiner Seite. Mit meinen anderen Brüdern lebe ich im Wald und sehne mich nach ihm. Diese Sehnsucht und die Erinnerung an die schwere Demütigung von Draupadi verzehren mich. Ach Bhima, wo ist unser unbesiegbarer Partha mit seinem starken Bogen und der unvergleichlichen Energie? Wo ist der ältere Bruder der Zwillinge? Ich fühle mich so elend. Um diesen standhaften Helden wiederzusehen, wandere ich seit fünf Jahren von Tirtha zu Tirtha, durch wunderschöne Wälder und an traumhaften Teichen entlang, und nirgends kann ich ihn sehen. Ach, elend bin ich! Wo ist der langarmige Gudakesha von dunkler Tönung und löwenhaft edlem Gang? Wo ist der geschickte Krieger und unvergleichliche Bogenschütze? Wo ist Dhananjaya, der unter dem Stern Phalguni geboren wurde und unter den Feinden sich frei bewegt wie Yama zur Zeit der universalen Auflösung? Er hat den Heldenmut eines Elefanten, dem zur Brunftzeit der Saft die Schläfen entlang rinnt. Er hat die Schultern eines Löwen. Er ist Shakra an Macht und Energie nicht unterlegen, der unvergleichliche und unbesiegbare Held mit den weißen Rossen. Ach, Bhima, ich bin elend!

Er ist immer versöhnlich gesinnt, selbst wenn ihn das gemeinste Individuum zu beleidigen sucht. Er gewährt den Gerechten Gewinn und Schutz. Doch wenn eine hinterhältige Person voller Tücke zu ihm kommt, dann wird er zu Gift für ihn, auch wenn es Shakra selbst wäre. Der mächtige Vibhatsu mit der großen Seele und der immensen Kraft zeigt sogar einem gefallenen Feind Mitgefühl und gewährt ihm Schutz. Er ist unser aller Zuflucht, denn er zermalmt die Feinde im Kampf. Er hat die Macht, jeden Schatz zu sammeln. Und er kümmert sich um unser Glück. Durch seine Tatkraft besaß ich einst zahllose Juwelen. Nun hat sie Duryodhana in Besitz genommen. Durch seine Macht besaß ich einen weiten, strahlenden Palast, der weithin berühmt war. In Heldenmut gleicht Arjuna dem Krishna Vasudeva. Im Kampf ist er unbesiegbar wie Kartavirya. Weh, Bhima, ich sehe ihn nicht! Dieser Vernichter aller Feinde folgt Balarama und Vasudeva nach, was unbezwingbare Macht anbelangt. Was die Stärke seiner Arme und seinen Geist betrifft, gleicht er Indra. Er ist so schnell wie der Wind und so anmutig wie der Mond. Und wenn er zürnt, gleicht er dem Tod. Oh mächtiger Bhima, um den kriegerischen Tiger unter den Männern endlich zu sehen, reisen wir zum Gandhamadana Gipfel, wo die Einsiedelei von Nara und Narayana ist und der gefeierte Jujube Baum steht, den viele Yakshas bevölkern. Wir werden diesen Besten der Berge sehen, und strenge Askese übend zu Fuß zu Kuveras malerischem See wandern, den Rakshasas bewachen. Diesen Ort kann kein Wagen erreichen, und auch kein grausamer, habgieriger oder jähzorniger Mensch. Wir pilgern in Gesellschaft von gelübdefolgenden Brahmanen, gürten unsere Schwerter und halten die Bögen bereit, um Arjuna zu sehen. Nur die Unreinen werden von Fliegen, Bremsen, Moskitos, Tigern, Löwen und Reptilien gequält. Die Reinen gehen durch sie hindurch. So laßt uns unsere Nahrung beschränken, die Sinne üben und endlich Arjuna auf dem Gandhamadana wiedersehen.


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