Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 132 – Ashtavakra wird geboren

Lomasa erzählte weiter:
Schau hier, du Herr der Menschen, den heiligen Rückzugsort von Swetaketu, Sohn des Uddalaka, dessen Ruhm als Kenner heiliger Mantras sich weit über die Erde verbreitete. Diese Einsiedelei ist mit vielen Kokosnußbäumen gesegnet. Swetaketu schaute hier die Göttin Sarasvati in ihrer menschlichen Gestalt, und er sprach zu ihr:
Möge ich mit der Gabe der Rede gesegnet sein.

Und so waren in diesem Yuga Swetaketu und sein (Groß-) Neffe Ashtavakra, der Sohn des Kahoda, die besten Redner ihrer Zeit. Diese beiden miteinander verwandten Brahmanen verfügten über unvergleichliche Energie. Einst begaben sie sich zum Opferplatz von König Janak und besiegten Vandin in einer Debatte. Oh Söhne der Kunti, ehrt die heilige Einsiedelei von dem großen Mann, der Ashtavakra zum Enkelsohn hatte, welcher schon als Junge erreichte, daß Vandin ins Wasser ging, nachdem er ihn (in der Debatte) übertroffen hatte.

Abtsammung Ashtavakra

Yudhishthira fragte:
Oh erzähle mir von der Macht dieses Jungen, der Vandin besiegte. Warum war er als Ashtavakra (krumm an acht Körperteilen) geboren?

Lomasa sprach:
Der Weise Uddalaka hatte einen Schüler namens Kahoda, der mit beherrschten Leidenschaften seinem Lehrer hingebungsvoll diente und seine Studien ausgiebig betrieb. Nach diesem langen Dienst gab der Lehrer seinem Schüler seine Tochter Sujata zur Frau nebst der Meisterschaft über die Shastren. Schon bald wurde die junge Frau schwanger mit einem Kind so strahlend wie das Feuer.

Doch einmal sprach der Embryo zu seinem rezitierenden Vater:
Oh Vater, du rezitierst nun schon die ganze Nacht, doch ich meine, du machst es nicht richtig. Durch deine Gunst weiß auch ich um die Shastren und Veden mit ihren Zweigen, obwohl ich noch nicht geboren bin. Und ich sage, oh Vater, was von deinen Lippen kommt, ist nicht korrekt.

So beleidigt und noch vor seinen Schülern erhob sich im Vater der Zorn, und er verfluchte das Kind im Mutterleib:
Du sollst für diese Worte an acht Teilen deines Körpers krumm sein!

So wurde das Kind später ganz verkrümmt geboren und unter dem Namen Ashtavakra bekannt. Sein (Groß-) Onkel war Swetaketu und im selben Alter. Doch zuvor, noch während der Schwangerschaft, sprach Sujata, die vom wachsenden Embryo gequält wurde und sich Reichtum wünschte, sanft und unter vier Augen zu ihrem Ehemann:
Was soll ich tun, oh großer Weiser? Der letzte Monat meiner Schwangerschaft ist gekommen. Du hast keine Rücklagen, von denen ich nach der Geburt leben und das Kind ernähren könnte.

So wanderte Kahoda zu König Janak, um ihn um Reichtum zu bitten. Doch an seinem Hofe wurde er in einer Debatte von Vandin besiegt, welcher geübter im Argumentieren war, und als Konsequenz hiervon ins Wasser geschickt. Als Uddalaka von der Niederlage seines Schwiegersohnes und seinem Versenken im Wasser erfuhr, sprach er zu seiner Tochter:
Dies solltest du vor Ashtavakra geheimhalten.

Was Sujata tat, und so wurde Ashtavakra geboren, ohne etwas vom Schicksal seines Vaters zu erfahren. Er erachtete Uddalaka als seinen Vater und Swetaketu als seinen Bruder. Doch als Ashtavakra zwölf Jahre alt war, sah ihn Swetaketu auf Uddalakas Schoß sitzen. Er zog ihn plötzlich an der Hand, und als Ashtavakra sich weinend wehrte, rief er:
Das ist doch gar nicht der Schoß deines Vaters!

Die grausamen Worte senkten sich tief in Ashtavakras Herz, und schmerzlich verletzt eilte er sogleich zu seiner Mutter, um sie zu fragen:
Wo ist mein Vater?

Sujata war sehr verwirrt, doch da sie einen Fluch befürchtete, erzählte sie ihrem Sohn alles. Noch in derselben Nacht sprach der Brahmane Ashtavakra zu Swetaketu:
Laß uns zum Opfer des Königs Janak gehen, wo man viele wunderbare Dinge sehen kann. Dort werden wir uns die Debatten der Brahmanen anhören und vorzügliche Speisen essen. Wir werden unser Wissen vermehren, und außerdem ist es voller Segen, die heiligen Veden gesungen zu hören.

So gingen die beiden zum glänzenden Opferfest des Königs Janak, wo sie jedoch (vom Wächter des Opfers) nicht hereingelassen wurden. Da sprach Ashtavakra zum König die folgenden Worte.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter