Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 106 – Die Geschichte von Sagara und seinen Söhnen

Lomasa sprach:
Schließlich sprach Brahma, der Große Vater der Menschheit, zu den versammelten Göttern:
Geht nur, wohin euch das Vergnügen oder eure Wünsche führen mögen, ihr Götter. Die Zeit wird einen langen Weg gehen müssen, bis der Ozean wieder den gewünschten Zustand annehmen wird. Die Gelegenheit dazu werden die männlichen Vorfahren des großen Königs Bhagiratha liefern.

So gingen die Götter ihrer Wege und warteten.

Da fragte Yudhishthira:
Was war der Anlaß, oh großer Heiliger? Wie kamen die Vorfahren des Bhagiratha dazu? Und wie wurde der Ozean wieder mit Wasser gefüllt? Oh Heiliger, der du deine religiöse Praxis als deinen einzigen Schatz ansiehst, oh du aus der Priesterkaste, ich wünsche alle Einzelheiten der Errungenschaften des Königs Bhagiratha hören, wie du sie mir erzählst.

So begann Lomasa die Geschichte der Taten des hochbeseelten Königs Sagara zu erzählen und sprach:
In der Familie des Ikshvaku ward einst ein irdischer Herrscher namens Sagar geboren, den bezaubernde Schönheit und große Kraft auszeichneten. Er verwüstete die Ländereien der Haihayas und Talajanghas, brachte deren ganze militärische Kaste unter seine Herrschaft und regierte sein eigenes Königreich vorzüglich. Er hatte zwei Ehefrauen, die mit stolzer Schönheit und Jugend gesegnet waren: eine Prinzessin aus dem Vidharba Geschlecht und eine aus der königlichen Linie des Sivi. Dennoch hatte der König dieses ehrfurchtgebietenden Geschlechts noch keine Söhne, oh Nachfahre des Bharata. So begab er sich mit seinen beiden Gemahlinnen zum Berge Kailash, du höchst Lobenswerter aus der Familie des Bharata, und widmete sich äußerst harter asketischer Buße, weil er Söhne haben wollte. Er war strikt enthaltsam und versenkte sich in kontemplativen Yoga. So schaute er bald den großzügigen Gott mit den drei Augen, diesen Vernichter des Dämonen Tripura, den segenspendenden Gott, den ewig Existenten, den Herrschenden, den Träger des Pinaka Bogens und des Dreizacks, die Ruhestätte des ewigen Friedens, den Herrscher alles Furchtbaren, welcher jede Gestalt annehmen konnte und den Herrn der Göttin Uma. Als König Sagara den Wünsche gewährenden Gott schaute, fiel er ihm nebst seinen beiden Gattinnen zu Füßen und sprach ein Gebet für einen Sohn.

Und Shiva sprach zufrieden zu den gerechten Dreien:
Oh Herrscher der Menschen, die Stunde bedenkend, in der du mich um Söhne batest, gewähre ich dir sechzigtausend starke, überaus stolze und mutige Söhne, welche eine deiner beiden Ehefrauen zur Welt bringen wird. Doch sie alle werden zusammen vergehen. Deine andere Gemahlin wird einen einzigen kämpferischen Sohn gebären, der dein Geschlecht fortführen wird.

Dann verschwand Gott Rudra, und König Sagara kehrte fröhlichen Herzens in seine Heimatstatt zurück. Und schon bald wurden seinen beiden Ehefrauen schwanger. Die Prinzessin von Vidarbha brachte nach angemessener Zeit eine Art Kürbis zur Welt. Und die Prinzessin von Sivi gebar einen göttlich schönen Knaben. Als der Herrscher der Erde den Kürbis wegwerfen wollte, vernahm er eine Stimme aus dem Himmel, welche ernst und feierlich verkündete:
Oh König, mach dich keiner vorschnellen Tat schuldig und gib deine Söhne nicht auf. Nimm die Samen aus dem Kürbis und leg sie in dampfende Töpfchen, die mit geklärter Butter gefüllt sind. Schon bald wirst du sechzigtausend Söhne bekommen, wie es der große Gott bestimmt hat. Wende daher deinen Geist nicht von ihnen ab.


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