Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 105 – Agastya trinkt das Meer aus

Lomasa fuhr fort:
Nun sprach der Sohn des Varuna zu den versammelten Göttern und Heiligen:
Ich werde nun den Ozean austrinken, die Heimat des Herrn der Wasser. Dann beeilt euch, euren Teil zu vollbringen.

Nur diese wenigen Worte kamen über seine Lippen, und fest entschlossen begann er das Meer auszutrinken, während die ganze Welt ihm dabei zuschaute. Völlig verwundert beobachteten ihn auch die Götter und begannen ihn zu preisen:
Du bist unser Beschützer, die Vorsehung für die Menschen, und sogar der Schöpfer der Welten. Durch deine Gunst kann das Universum nebst den Göttern vor der Katastrophe bewahrt werden.

Die Götter lobten ihn, die himmlischen Musiker spielten, die Himmelschöre sangen, und es regnete Blumen für ihn vom Himmel. Und der Große trocknete den weiten Ozean völlig aus. Die himmlischen Heerscharen freuten sich darüber sehr, nahmen ihre auserlesenen Waffen auf und stürmten mit mutigen Herzen zum Angriff auf die Dämonen. Mit großer Stärke, lautem Gebrüll, schnell und unwiderstehlich erfolgte der Angriff der großen Götter. Grölend und heftig versuchten die Dämonen einen wilden Kampf, doch sie waren bereits (vor diesem Kampf) von der Kraft der Buße der Heiligen verbrannt, die sich selbst besiegt hatten. Deshalb fielen die Dämonen schließlich unter den Schlägen der Götter, obwohl sie sich bis zum Äußersten verteidigten. Und ihre mit Broschen, Armreifen und Ohrringen aus purem Gold geschmückten Körper sahen noch im Tode so wunderschön aus wie ein blühender Palasa Baum. Nur wenige der Kalakeyas überlebten die Schlacht. Sie rissen die Göttin Erde entzwei und flohen in den tiefsten Grund der niederen Bereiche. Nach ihrem Sieg verherrlichten die Götter den mächtigen Weisen Agastya und lobten:
Oh du Mächtiger, durch dein Wohlwollen erhielten die Menschen einen großen Segen, und deine Macht besiegte die unbarmherzigen Kalakeyas. Oh Schöpfer der Wesen, fülle nun wieder das Meer, du Mächtiger. Gib das Wasser wieder frei, welches du getrunken hast.

Doch Agastya antwortete:
Ich habe das Wasser bereits verdaut. Wenn ihr den Ozean wieder füllen wollt, müßt ihr ein anderes Mittel bedenken.

Nach diesen Worten des mächtigen Heiligen mit der reifen Seele überkam die Götter sowohl Erstaunen als auch Traurigkeit. Sie verabschiedeten sich voneinander, verbeugten sich vor dem mächtigen Heiligen, und auch alle geborenen Wesen gingen ihrer Wege. Die Götter nebst Vishnu begaben sich zu Brahma und berieten sich mit gefalteten Händen, wie das Meer wieder aufgefüllt werden könne.


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