Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 104 – Die Götter suchen Zuflucht bei Agastya

Da bat Yudhishthira:
Oh großer Heiliger, ich möchte im Detail erfahren, warum Vindhya zornvoll und daher unvernünftig seinen Gipfel so unvermutet anwachsen ließ.

Der Wettstreit zwischen Vindhya und Sonne

Und Lomasa erzählte:
Zwischen Aufgang und Untergang drehte sich die Sonne immer fort um den Monarchen der Berge, den großen Meru von goldenem Glanze. (Der Berg) Vindhya beobachtete dies wieder und wieder und sprach eines Tages zu Surya:
Jeden Tag drehst du dich um den Berg Meru und ehrst ihn durch diese Umrundung. Tu dies auch bei mir, oh du Lichtgewaltiger.

Doch die Sonne erwiderte:
Nicht aus eigenem Willen ehre ich den Berg durch meine Umrundung. Jene, die das Universum schufen, gaben mir diesen Weg vor.

Diese Worte erregten den Zorn von Vindhya, und er begann, ganz schrecklich zu wachsen, denn er wollte Sonne und Mond den Weg versperren. Alle Götter kamen zu ihm und versuchten, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch er achtete nicht auf ihre Worte. Da begaben sich die Götter zu Agastya in seine Einsiedelei, und erzähltem dem tugendhaften und mächtigen Asketen, was geschehen war.

Die Götter sprachen:
Vindhya, der König der Berge, gab sich dem Zorn hin und will nun Sonne, Mond und sogar den Sternen den Weg versperren. Oh bester Brahmane, du Großzügiger. Niemand außer dir kann ihn davon abhalten. Oh bitte, laß ihn damit aufhören.

So wanderte Agastya mit seiner Gattin zum Berg Vindhya, trat vor ihn hin und sprach:
Oh bester Berg, ich möchte, daß du mir den Weg freigibst, denn ich möchte nach Süden reisen. Und warte bitte auf mich, bis ich wiederkomme. Wenn ich wieder da bin, kannst du deinen Gipfel weiter anwachsen lassen, wie es dir beliebt.

So kamen die beiden überein, doch bis zum heutigen Tag kehrte Agastya nicht aus den südlichen Bereichen zurück. Dies ist die Geschichte, wie Vindhya durch Agastyas Macht davon abgehalten wurde, sich immer weiter auszudehnen. Doch nun höre weiter, oh König, wie die Götter die Kalakeyas besiegten, nachdem sie Agastya um Hilfe baten.

Nachdem Agastya die Worte der Götter vernommen hatte, sprach der Sohn von Mitra und Varuna zu ihnen:
Warum seid ihr gekommen? Welche Gunst erbittet ihr von mir?

Die Gottheiten antworteten dem Heiligen:
Um folgende Tat bitten wir dich: Leere den Ozean, oh Großer. Dann werden wir in der Lage sein, unsere Feinde zu schlagen, die Kalakeyas mit all ihren Gefolgsleuten.

Der Heilige sprach:
So sei es. Ich werde tun, was ihr verlangt, denn das wird der Menschheit großes Glück bringen.

So gingen Agastya, die Götter und noch viele Weise, die reif an asketischer Buße waren, zum Ozean, dem Herrn der Flüsse. Viele Menschen und Schlangen, himmlische Sänger, Yakshas und Kinnaras folgten dem großen Heiligen, denn sie wollten das wunderbare Ereignis mit ansehen. Der Zug kam bald zum Meer, welches laut tobte und brüllte, die Wogen vom Wind angetrieben. Lachend tanzte der Schaum am Ufer und brach sich in den Höhlen. In seinen Wassern tummelten sich Haie und viele andere Arten von Fischen, und über der riesigen Wasserwüste segelten Scharen von Meeresvögeln.


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