Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 67 – Nala tritt in den Dienst von Rituparna

Vrihadashwa sprach:
Nachdem die Schlange verschwunden war, machte sich Nala auf den Weg und erreichte am zehnten Tag die Stadt von Rituparna. Er trat vor den König und sprach:
Mein Name ist Vahuka. In dieser Welt gleicht mir keiner im Umgang mit den Pferden. Man kann mich auch in schwierigen Situationen und solchen, die Geschick erfordern um Rat befragen. Ich übertreffe andere in der Kunst des Kochens und bemühe mich in allen schwierigen Dingen um Erfolg. Oh Rituparna, nimm mich in deinen Dienst.

Rituparna sprach:
Oh Vahuka, bleibe bei mir. Möge dir Gutes geschehen. Du wirst mir in all diesen Dingen nützlich sein. Ich habe mir immer gewünscht, schnell gefahren zu werden. So ergreife alle Maßnahmen, damit meine Rosse flinker werden. Ich ernenne dich zum Oberaufseher meiner Ställe, und werde dir Zehntausend bezahlen. Sowohl Varshneya und auch Jivala sollen deinen Anweisungen folgen. Du wirst in ihrer Gesellschaft angenehm leben. Ja, oh Vahuka, bleibe bei mir.

So begann Nala mit Varshneya und Jivala in der Stadt von Rituparna zu leben, und er wurde von allen respektvoll behandelt. Doch jeden Abend sprach Nala folgenden Vers, denn er dachte beständig an die Prinzessin von Vidharba:
Wo liegt die Hilflose, Müde, Durstige und Hungrige? Was denkt sie von dem Schuft? Wem wird sie jetzt aufwarten?

Als Nala dies wieder einmal vor sich hin sagte, da fragte ihn Jivala:
Oh Vahuka, wen beklagst du jeden Abend? Ich bin neugierig, oh du mit langen Tagen Gesegneter. Wessen Gemahlin beklagst du so?

Und Nala antwortete ihm:
Eine gewisse törichte Person hatte einst eine wohlbekannte Gemahlin. Doch der Schuft brach sein Versprechen, und das Schicksal trennte sie. Nun wandert er einsam weinend und vor Kummer brennend umher, und findet weder am Tag noch in der Nacht Ruhe. In der Nacht denkt er an sie und singt diesen Vers. Nachdem er über die ganze Erde gewandert ist, hat er schließlich eine Bleibe gefunden, und unschuldig an dem Elend, daß ihn überkommen ist, verbringt er dort seine Tage und erinnert sich so an seine Gemahlin. Als ihn das Unglück überkam, folgte ihm seine Gattin in den Wald. Doch jetzt, ohne den wenig tugendhaften Gemahl ist ihr Leben in Gefahr. Sie ist nun allein, kennt weder waldige Pfade noch Plage, und leidet an Hunger und Durst. Das Mädchen kann sich schwerlich selbst beschützen. Und wurde doch von diesem unglücklichen, törichten Mann im weiten und schrecklichen Dschungel verlassen, der voller Raubtiere ist.

So dachte Nala alle Zeit an Damayanti, während er unerkannt im Hause des Monarchen von Ayodhya lebte.


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