Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 60 – Damayanti trifft Vorkehrungen

Vrihadashwa sprach:
Als Damayanti erkannte, daß der gerechte König beim Würfelspiel völlig den Verstand verloren hatte, war sie höchst besorgt, aber bewahrte dennoch einen kühlen Kopf. Sie wußte, daß die Sache äußerst ernst war. Dem König drohte schwere Gefahr, denn er hatte bereits fast alles verloren. Trotzdem strebte sie nach seinem Wohl und sprach sie zu ihrer Dienerin Vrihatsena, welche auch die Amme ihrer Kinder war, sehr ruhmreich, ihr wohlgesonnen, geschickt in allen Pflichten und immer lieblich sprechend: „Oh Vrihatsena, geh und ruf die Berater im Namen des Königs zusammen und erzähl ihnen auch, was bereits verloren und was noch übriggeblieben ist.“ Die Berater freuten sich über den Ruf Nalas und gingen zum König. Und als sie ein zweites Mal auf ihren König warteten, ging Damayanti wieder zu ihrem Gemahl und informierte ihn. Doch Nala beachtete sie nicht. Beschämt kehrte da Damayanti in ihre Gemächer zurück. Und da die Würfel nach wie vor gegen Nala spielten, sprach sie noch einmal zu ihrer Dienerin: „Oh Vrihatsena, hol mir in Nalas Namen den Wagenlenker Varshneya her, oh Gesegnete. Die Sache ist sehr ernst.“ Vrihatsena gehorchte den Worten Damayantis und rief Varshneya herbei.

Zu ihm sprach die tadellose Tochter Bhimas mit Anstand und Würde:
Du weißt, wie der König sich immer zu dir verhalten hat. Nun ist er in Schwierigkeiten, und du kannst ihm helfen. Je mehr der König an Pushkara verliert, desto größer wird seine Besessenheit für das Spiel. Doch die Würfel gehorchen Pushkara und nicht Nala in diesem Spiel. Ihn hat das Spiel gefangen genommen. Er hört nicht auf die Worte von Freunden und Verwandten. Und weil er nicht einmal auf mich hört, glaube ich, daß der hochbeseelte Nishada Herr keine Schuld an diesem Spiel hat. Oh Wagenlenker, ich bitte dich um deine Hilfe. Folge meinen Worten, denn ich ahne Böses. Der König könnte ins Elend stürzen. Spanne die besten und gedankenschnellsten Pferde Nalas an, besteige mit meinen beiden Kindern den Wagen und eile nach Kundina. Laß die Kinder dort bei meiner Familie, auch den Wagen und die Pferde und geh dann deinen Weg. Bleib dort, wenn du willst oder, begib dich an einen anderen Ort, wie es dir beliebt.

Varshneya, der Wagenlenker Nalas, berichtete daraufhin alles den obersten Ministern des Königs, und beschloß mit ihnen gemeinsam, Damayantis Worten zu folgen. Dann machte sich der Wagenlenker mit den Kindern auf den Weg. Mit traurigem Herzen und bekümmert um Nala ließ er den Jungen Indrasen und die Tochter Indrasena nebst Wagen und Pferden bei Bhima. Dann nahm er Abschied, wanderte eine Weile umher und kam schließlich in die Stadt Ayodhya. Dort trat er mit schwerem Herzen vor König Rituparna und wurde dessen Wagenlenker.


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