Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 59 – Das Würfelspiel

Vrihadashwa fuhr fort:
Nach dieser Vereinbarung mit Dwapara begab sich Kali in Nalas Nähe und wartete auf eine Gelegenheit. Lange lebte er im Land der Nishadas und erst nach zwölf Jahren entdeckte er eine Lücke zum Hindurchschlüpfen. Denn eines Tages berührte Nala Wasser, nachdem er dem Ruf der Natur gefolgt war, sagte seine Gebete zur Dämmerung und vergaß, sich vorher die Füße zu waschen. Sofort trat Kali in Nalas Wesen ein. Und nachdem er von Nala Besitz ergriffen hatte, trat er vor Pushkara hin und sprach zu ihm: „Komm und spiel die Würfel mit Nala. Mit meiner Hilfe wirst du ganz sicher gewinnen. Du wirst ihn besiegen, sein Königreich bekommen und über die Nishadas regieren.“ Da ließ sich Pushkara nicht zweimal bitten und begab sich zu Nala. Auch Dwapara war bereit und wurde zum Wesen der Würfel namens Vrisha. Pushkara trat vor den kriegerischen Nala hin und bat ihn wieder und wieder: „Ach, laß uns würfeln und spielen.“ Da er auch in Gegenwart von Damayanti gefordert wurde, konnte der hochgeistige König nicht ablehnen. So ward eine Zeit für das Würfelspiel ausgemacht und die Vorbereitungen getroffen. Sogleich, nachdem das Spiel begonnen hatte, verlor Nala jeden Wurf. Doch von Kali besessen setzte und verlor er immer weiter Gold und Silber, Wagen mit aller Ausstattung und kostbare Kleider. Die Würfel hatten ihn ganz verrückt gemacht, und keiner seiner Freunde konnte ihn vom Spielen abhalten. So ging das Spiel immer weiter, und Nala verlor und verlor. Sogar die Bürger der Stadt und die Berater des Königs kamen zum geplagten Monarchen und wollten ihn vom Spielen abhalten. Dazu rat der Wagenlenker des Königs vor Damayanti und informierte sie: „Oh Dame, die Bürger und Minister der Stadt stehen alle zusammen am Tor und warten. Bitte sag du dem König, daß seine Untertanen gekommen sind, weil sie das Elend des Königs nicht länger ertragen können, der doch sonst so tugendhaft war und sich mit Reichtum auskannte.“ Daraufhin sprach die Tochter Bhimas höchst besorgt und mit vielen Seufzern zu Nala: „Oh König, die Bürger und Berater stehen voller Loyalität zu dir am Tor und möchten dich sprechen. Es ist deine Pflicht, ihnen eine Audienz zu gewähren.“ Doch der von Kali besessene König erwiderte kein Wort zur Königin mit den anmutigen Blicken, die ihm ihr Leid klagte. Da kehrten die Bürger und Minister beschämt und traurig in ihre Häuser zurück und sprachen: „Er lebt nicht mehr.“ So spielten Nala und Pushkara für viele Monate zusammen, oh Yudhishthira, und dem tugendhaften Nala erging es immer schlimmer.


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