Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 56 – Damayantis Entschluß

Vrihadashwa fuhr fort:
Damayanti verbeugte sich vor den Göttern und sprach mit einem Lächeln zu Nala:
Oh König, liebe mich mit Achtung und befiehl mir, was ich für dich tun soll. Ich selbst und all meine Schätze sind dein. Gewähre mir deine Liebe in vollstem Vertrauen, oh du Hoher. Ach König, die Worte des Schwans brennen in mir. Wegen dir kommen die Könige hier zusammen. Oh gewähre den angemessenen Respekt und stoße mich nicht zurück, denn ich verehre dich. Für dich nähme ich Zuflucht zu Gift, Feuer, Wasser oder dem Strick.

Nala antwortete ihr:
Die Lokapalas sind hier und du erwählst dir einen Menschen? Kehre dein Herz den hochbeseelten Schöpfern der Welt zu. Ich bin nicht einmal dem Staub unter ihren Füßen ebenbürtig. Wenn ein Sterblicher die Götter mißachtet, wird ihm Tod begegnen. Oh rette mich, du mit den makellosen Gliedern! Erwähle die alles übersteigenden Himmlischen! Wenn du einen Himmlischen erwählst, kannst du dich an makellosen Kleidern, himmlischen Girlanden der schönsten Farben und vorzüglichem Schmuck erfreuen. Welche Frau würde nicht den tugendhaften und hochbeseelten Indra, den Anführer der Himmlischen, zum Gatten erwählen, diese Geißel der Daityas und Danavas? Und welche Frau würde nicht Agni als ihren Ehemann wählen, der die Erde durchdringend sie auch verschlingen kann? Welche Frau würde nicht Yama zum Herrn erwählen, dessen drohender Stab alle Wesen auf den Pfad der Tugend führt? Oder wenn du in deinem Herzen Varuna unter den Lokapalas erwählen kannst, so zögere nicht. Oh, nimm diesen freundlichen Rat an.

Doch Damayantis Augen füllten sich mit Tränen nach diesen Worte des Nishada Fürsten, und sie sprach traurig zu Nala:
Oh Herr der Erde, mich vor allen Göttern beugend, wähle ich dich zum Herrn. Dies sage ich dir in aller Aufrichtigkeit.

Da erwiderte der König, der als Bote der Götter gekommen war, der zitternden Damayanti mit gefalteten Händen:
Oh du Liebenswerte, handle nach deinem Gutdünken. Doch ich gab den Göttern mein Wort, du Gesegnete. Ich kam in ihrem Auftrag und kann es nun nicht wagen, meine eigenen Interessen zu vertreten. Wenn es möglich ist, mein Ziel in Tugend zu verfolgen, dann werde ich es tun. So solltest du es auch halten, du bezaubernd Schöne.

Langsam sprach da Damayanti mit holdem Lächeln und noch manchem Seufzer:
Oh Herr der Menschen, ich sehe einen Weg ohne jede Schande, bei dem dich keine Sünde berühren wird. Oh König, du bester Mann, komm mit den Göttern zur Gattenwahl. Und dort, in Anwesenheit der Lokapalas, werde ich dich, du Tiger unter den Männern, erwählen. So kannst du keinen Tadel auf dich laden.

Nach diesen Worten der Tochter des Vidharba Königs kehrte Nala zu dem Ort zurück, an dem die Götter auf ihn warteten. Als er sich näherte, erkundigten sich die Lokapalas eifrig nach allem, was geschehen war, und fragten:
Hast du, oh König, Damayanti mit dem lieblichen Lächeln gesehen? Was läßt sie uns allen ausrichten? Oh sündenloser Monarch, berichte uns alles.

Und Nala gab zur Antwort:
Auf euren Befehl hin betrat ich Damayantis Palast durch hohe Pforten, die von erfahrenen Wächtern mit Lanzen beschützt werden. Durch eure Macht bemerkte niemand mein Eindringen außer der Prinzessin und ihren getreuen Dienerinnen. Sie alle erfüllte Staunen, als sie mich entdeckten, oh ihr hohen Götter. Ich sprach zur schönen Maid von euch, doch ihr Wille ist fest auf mich gerichtet, und sie möchte mich erwählen, ihr Besten der Götter. Sie sprach: Die Götter mögen mit dir zu meiner Gattenwahl erscheinen, oh Tiger unter den Männern. In ihrer Gegenwart werde ich dich erwählen. So wird dich keine Schande berühren, oh du Starkarmiger. – Dies ist alles, was geschah, ihr Götter. Nun ruht alles in euch, ihr Besten der Himmlischen.


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