Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 45 – Indra schickt die Apsara Urvasi zu Arjuna

Eines Tages bemerkte Indra, wie Arjuna die Nymphe Urvasi anblickte und rief Chitrasena zu sich, um mit ihm unter vier Augen zu sprechen.

Indra sprach:
Oh König der Gandharvas, ich bin zufrieden mit dir. Geh du als mein Bote zur schönen Apsara Urvasi und richte ihr aus, daß sie Arjuna, diesem Tiger unter den Männern, gefällig sein soll. Übermittle ihr folgende Worte von mir: Durch mich erlernte Arjuna alle Waffen- und anderen Künste. Und nun möchte ich, daß du von allen Geehrte ihn in die Künste einweihst, die man in weiblicher Gesellschaft benötigt.

Folgsam begab sich Chitrasena zur schönen Urvasi, welche ihn sogleich erkannte und begrüßte, und ihn in ihrer Weise höchst erfreute. Als er sich entspannt niedergelassen hatte, sprach er lächelnd zur ebenfalls ruhenden Urvasi:
Wisse, oh du mit den schönen Hüften, daß ich im Auftrag dieses einen Herrn des Himmels hier bin, der dich um einen Gefallen bittet. Es gibt einen, der unter Göttern und Menschen für seine vielen angeborenen Tugenden bekannt ist, für seine Anmut und sein Betragen, für die Schönheit seiner Person, für Gelübde, Selbstbeherrschung, Macht und Heldenmut, Schlagfertigkeit, Achtung, Genius und strahlende Energie. Er hat ein vergebendes Gemüt und ist ohne jegliche Boshaftigkeit. Er hat die Veden mit allen ihren Zweigen studiert, ebenso die Upanishaden und die Puranas, ist seinem Lehrer in Demut ergeben und besitzt den Intellekt der acht Eigenschaften (1. Anima - sich klein machen können, 2. Laghima – ein Höchstmaß an Leichtigkeit erreichen können, 3. Prapti – überall hin gehen können, 4. Prakamyam – die Früchte jedes Begehrens erlangen können, 5. Mahima – die Gestalt ändern können, 6. Ishitwa – Herrschaft, 7. jeden besiegen können, 8. Kamavasaiyita – jeden Wunsch realisieren können). Durch seine Abstinenz, seine Fähigkeiten, seine Abstammung und sein Alter kann er ganz allein die himmlischen Regionen beschützen, ganz wie Maghavat (Indra) es kann. Niemals prahlt er und zeigt allen angemessenen Respekt. Er erkennt die kleinsten und feinsten Dinge so klar wie die groben und großen und spricht nur Liebenswürdiges. Er beschenkt seine Freunde und Untertanen mit Nahrung, ist wahrheitsliebend, redegewandt, hübsch, ohne Arroganz, freundlich zu seinen Untergebenen, alles in allem angenehm und lieb, standhaft in seinen Versprechen und gleicht Mahendra und Varuna in allen begehrten Eigenschaften. Nun, du kennst Arjuna. Oh Urvasi, dieser Held ist dazu bestimmt, die Freuden des Himmels zu kosten. Laß ihn noch heute auf Geheiß Indras zu deinen Füßen liegen, denn Arjuna ist dir zugeneigt.

Da lächelte die Schöne mit den makellosen Gliedern, empfing die Worte des Gandharvas mit höchster Achtung und antwortete ihm aufrichtig:
Für diese Tugenden, die du aufgezählt hast und die einen Menschen zieren sollten, würde ich jeden begünstigen, der sie besitzt. Warum sollte ich Arjuna also nicht als Liebhaber erwählen? Auf Indras Wunsch hin, wegen meiner Freundschaft mit dir und aufgrund der vielen Tugenden Arjunas fühle ich schon den Einfluß des Liebesgottes. Geh nur, wohin es dir beliebt. Ich werde mich voller Freude zu Arjuna begeben.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter