Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 43 – Arjuna tritt vor Indra

Vaisampayana erzählte:
Die Stadt Indras, welche Arjuna nun erblickte, war entzückend und die malerische Heimstatt von Siddhas und Charanas. Überall sah man Blumen jeglicher Jahreszeit und heilige Bäume. Arjuna sah auch die himmlischen Gärten Nandana, den Lieblingsort der Apsaras. Eine duftende Brise fächelte sein Gesicht, welche mit dem feinen Blütenstaub süß riechender Blumen beladen war. Die Bäume mit ihrer reichen Last an himmlischen Blüten schienen ihn willkommen zu heißen. Dieser Anblick ist keinem vergönnt, der niemals durch asketische Enthaltsamkeit gegangen war oder dem Feuer geopfert hatte. Es war der Bereich der Tugendhaften und jener, die niemals einer Schlacht den Rücken kehren. Nur diejenigen können ihn erblicken, die Opfer durchführen oder strenge Gelübde einhalten, die Veden erfahren, in heiligen Gewässern baden oder sich im Geben hervortun. Niemand, der die Opfer stört, unedel ist, berauschende Getränke oder das Bett seines Lehrers mißbraucht, unreines Fleisch ißt oder sich hinterhältig beträgt, kann dies erblicken.

Nachdem Arjuna den berauschenden himmlischen Garten gesehen und die göttliche Musik darin vernommen hatte, betrat der starkarmige Held die Stadt Indras. Dort sah er viele tausende himmlische Wagen, die mit dem Willen gelenkt werden konnten. Manche standen am rechten Ort, manche fuhren in alle Richtungen hin und her. Die Apsaras und Gandharvas priesen den Sohn des Pandu, während die angenehme Brise ihn streichelte. Und die Götter, Siddhas und großen Rishis hießen Prithas Sohn der reinen Taten freudig willkommen. Man schüttete Segen über ihm aus, und himmlische Musik erklang dazu. Von allen Seiten hörte Arjuna den Klang von Muschelhörnern und Trommeln. Auf Geheiß Indras begab sich dann der Sohn der Pritha zu dieser langen und breiten Treppe namens Suravithi. Dort traf er die Sadhyas, Vishwas, Maruts, die Aswin-Zwillinge, die Adityas, Vasus, Rudras, die strahlenden Brahmarshis, zahllose königliche Weise mit Dilipa an der Spitze, Tumburu, Narada und die beiden Gandharvas Haha und Huhu. Sie alle grüßte er ehrfurchtsvoll und erblickte schließlich den Anführer der Himmlischen, den Gott der hundert Opfer. Der starkarmige Held stieg vom Wagen ab und trat vor den Herrn der Götter hin, seinen Vater. Ein wunderschöner weißer Schirm mit goldenem Stab wurde über sein Haupt gehalten. Er wurde mit himmlisch duftenden Chamaras gefächelt, und viele Gandharvas mit Viswavasu, sowie Barden und Sänger sangen sein Loblied. Die besten Brahmanen rezitierten die Hymnen aus Rig- und Yajurveda. Arjuna grüßte Indra und beugte sein Haupt bis zum Boden. Doch Indra umarmte ihn mit seinen runden und wohlgeformten Armen. Er nahm seine Hand und ließ ihn neben sich Platz nehmen auf diesem heiligen Sitz, den Götter und Rishis verehren. Der Herr der Himmlischen roch an Arjunas demütig gebeugtem Haupt und zog ihn auf seinen Schoß. Dort erstrahlte Arjuna wie ein zweiter Indra. Voller Zuneigung streichelte Indra die schöne Wange seines Sohnes und besänftigte ihn mit seiner duftenden Hand, welche die Zeichen des Donners trug. Auch streichelte er sanft und beruhigend Arjunas schöne und lange Arme, die goldenen Säulen glichen und wegen des steten Spannen des Bogens ganz hart waren. Und der Vernichter von Vritra schaute lächelnd und mit vor Entzücken weit geöffneten Augen auf seinen Sohn, und schien sich nicht satt an ihm sehen zu können. Je länger er ihn anschaute, desto mehr gefiel ihm der Anblick.

So saßen Vater und Sohn beieinander, und vermehrten die Schönheit die Versammlung, wie Sonne und Mond gemeinsam das Firmament am vierzehnten Tag der dunklen Monatshälfte verschönern. Die Gandharvas sangen liebtönende Verse, und die Apsaras Ghritachi, Menaka, Rambha, Purvachitti, Swayamprabha, Urvasi, Misrakesi, Dandagauri, Varuthini, Gopali, Sahajanya, Kumbhayoni, Prajagara, Chitrasena, Chitralekha, Saha, Madhuraswana und viele tausend andere, die mit ihren Lotusaugen dazu bestimmt waren, die Herzen von strengen Asketen zu verzaubern, tanzten dazu. Sie ließen ihre schlanken Taillen, wohlgeformten Hüften und runden Brüste kreisen, warfen verheißungsvolle Blicke in die Runde, und vollführten so manche, anziehende Geste, von denen jede einzelne in der Lage war, sowohl Herz, Gedanken als auch Entschlossenheit der Zuschauer zu stehlen.


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