Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 7 – Duryodhana beschließt, die Pandavas anzugreifen

Vaisampayana erzählte:
Als der übelgesinnte Sohn Dhritarashtras hörte, daß Vidura zurückgekommen war und sich die Brüder versöhnt hatten, loderte in ihm Gram auf. Sein Verständnis war von Unwissenheit umwölkt, und er rief Shakuni, Karna und Dushasana zu sich.

Dann sprach Duryodhana zu ihnen:
Der gelehrte Vidura, der Minister des weisen Dhritarashtra ist zurückgekehrt. Der Freund der Pandavas wirkt immer zu ihrem Wohle. Doch bevor es Vidura gelingt, den König davon zu überzeugen, die Pandavas zurückzuholen, überlegt, was nun günstig für mich wäre. Wenn ich mit ansehen muß, wie die Söhne Prithas wieder in die Stadt einziehen, werde ich mich erneut härmen und nicht mehr essen und trinken, auch wenn kein anderes Hindernis meinen Weg kreuzte. Dann nehme ich entweder Gift oder häng mich auf, besteige den Scheiterhaufen oder töte mich mit meinen eigenen Waffen. Doch niemals werde ich mit ansehen, wie die Söhne Pandus im Wohlstand wachsen.

Shakuni sagte:
Oh König, Herr der Erde, welche Torheit hat von dir Besitz ergriffen? Die Pandavas haben ihr Versprechen gegeben und sind nun im Wald. Was du befürchtest, wird niemals geschehen. Oh Bulle des Bharata Geschlechts, die Pandavas halten sich immer an die Wahrhaftigkeit. Sie werden niemals einen solchen Vorschlag deines Vaters akzeptieren. Und falls sie doch dem Befehl des Königs folgen sollten und damit ihren Schwur brechen, dann sollten wir besonders Neutralität im Verhalten bewahren, in offensichtlichem Gehorsam zum Monarchen sie sorgfältig beschatten und uns dann beraten.

Dushasana sprach:
Oh kluger Onkel, es ist, wie du sagst. Die weisen Worte von deinen Lippen sprechen immer für sich selbst.

Karna schlug vor:
Oh Duryodhana, wir alle streben immer danach, deine Wünsche zu erfüllen. Und ich sehe, daß wir uns diesmal einig sind. Die Pandavas haben ihre Leidenschaften unter Kontrolle und werden niemals zurückkehren, bevor sie die geschworene Zeit im Walde verbracht haben. Und falls sie doch aus Unvernunft heimkehren sollten, kannst du sie jederzeit wieder beim Würfelspiel besiegen.

Doch König Duryodhana wandte mit kummervollem Herzen das Gesicht von seinen Beratern ab. Dies brachte Karna in große Erregung. Er riß seine schönen Augen auf, gestikulierte ärgerlich und heftig und rief hochmütig zu den anderen:
Ihr Prinzen, hört meine Meinung. Wir sind alle Diener unseres Königs Duryodhana und warten auf seine Befehle mit gefalteten Händen. Und wir sollten immer tun, was ihm gefällt. Doch manchmal streben wir nicht prompt und voller Tatendrang nach seinem Wohlergehen. So laßt uns unverzüglich unsere Rüstungen anlegen, zu den Waffen greifen und auf die Streitwagen springen, um in den Wald zu ziehen und die Pandavas zu schlagen. Nur wenn die Pandavas still sind und sich auf die unbekannte Reise begeben haben, werden wir und alle Söhne Dhritarashtras Frieden finden. So lange sie Kummer und Trauer in sich fühlen und keine Verbündeten haben, sind wir ihnen überlegen. Das ist meine Meinung!

Da riefen alle laut: „Sehr gut!“ und applaudierten begeistert. Sie gaben Befehl, die Wagen anzuspannen, und waren voller Zuversicht, die Pandavas zu besiegen. Doch sie waren noch nicht weit gekommen, da erfuhr Krishna Dwaipayana (Vyasa) mit der reinen Seele mittels seiner spirituellen Sicht von ihrer Absicht. Der Heilige und von allen Welten Verehrte befahl ihnen, zurückzukehren und erschien im selben Moment mit ihnen vor dem thronenden König, dessen Klugheit den Zweck seiner Augen erfüllen mußte. Und der Heilige sprach zum Monarchen wie folgt.


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