Pushpak Mahabharata Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 48 – Shakuni schlägt das Spiel vor

Shakuni sprach:
Oh Duryodhana, sei doch nicht so neidisch auf Yudhishthira. Die Söhne des Pandu erfreuen sich nun mal an dem, was sie aufgrund ihres guten Schicksals verdienen. Oh du Feindebezwinger und großer König, du konntest sie nicht vernichten, obwohl du es mit vielen Plänen und wiederholten Taten versucht hast. Es war mit Hilfe ihres guten Schicksals, daß diese Tiger unter den Männern jedesmal entkommen konnten. Sie gewannen sich Draupadi als Ehefrau und Drupada mit seinen Söhnen nebst dem ruhmreichen Vasudeva als Verbündete, mit denen sie die ganze Erde beherrschen können. Sie wurden nicht des Königreichs beraubt, bekamen ihren väterlichen Anteil und wuchsen aus ihrer Energie heraus. Warum leidest du deswegen? Arjuna bekam den Bogen Gandiva, unerschöpfliche Köcher mit Pfeilen und viele himmlische Waffen, weil er Agni zu Diensten war. Durch die Kraft seiner Arme und wegen dieses vorzüglichen Bogens unterwarf er all die vielen Könige der Welt. Warum darüber klagen? Nachdem er den Asura Maya mit Kraft und Geschick vor der Feuersbrunst gerettet hatte, erbaute er ihnen diese Versammlungshalle. Auf Befehl eben dieses Maya stützen nun die grimmigen Rakshasas namens Kinkars das Haus. Warum grämst du dich deswegen?

Du hast gesagt, oh König, du hättest keine Verbündeten. Doch das ist nicht wahr, oh Bharata. Deine Brüder folgen dir gehorsam. Der heldenhafte Drona, welcher den großen Bogen hält, sein Sohn, Karna, der große Krieger Kripa, ich selbst mit meinen Brüdern und König Saumadatti sind deine Verbündeten. Verbinde dich mit ihnen und erobere die ganze Welt.

Duryodhana antwortete:
Oh König, mit dir und den anderen werde ich die Pandavas unterwerfen, wenn ihr es so wollt. Wenn ich sie bezwingen kann, wird die Welt mein sein! Und auch all die Monarchen und diese Versammlungshalle, die so überreich mit Schätzen angefüllt ist.

Shakuni sprach:
Arjuna und Vasudeva, Bhima und Yudhishthira, Nakula und Sahadeva, Drupada und seine Söhne – die können nicht im offenen Kampf besiegt werden. Nicht einmal die Himmlischen könnten das, denn sie sind alles treffliche Krieger, handhaben die größten Bögen, sind Meister aller Waffen und erfreuen sich am Kampf. Doch, oh König, ich kenne einen Weg, wie sogar Yudhishthira besiegt werden kann. Höre mir zu und folge meinem Rat.

Und Duryodhana bat:
Oh erklär mir, Onkel, wie ich ihn ohne Gefahr für unsere Freunde besiegen kann.

Shakuni sprach:
Der Sohn der Kunti wird ein Spiel nicht ablehnen, obwohl er nicht weiß, wie man würfelt. Wenn man ihn bittet, wird König Yudhishthira nicht in der Lage sein, sich zu weigern. Ich bin geschickt mit den Würfeln. Mir ist darin keiner ebenbürtig, nicht auf Erden und nicht in den drei Welten. So bitte ihn um ein Würfelspiel. Ich werde sein Königreich und seinen glänzenden Reichtum für dich gewinnen, oh Bulle unter den Männern. Doch Duryodhana, frage vorher König Dhritarashtra. Mit seiner Erlaubnis werde ich Yudhishthira ohne Zweifel all sein Vermögen abnehmen.

Da sprach Duryodhana:
Oh Sohn des Suvala, erkläre du das meinem Vater Dhritarashtra, dem Anführer der Kurus. Ich werde nicht in der Lage sein, alles richtig zu erzählen.


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