Pushpak Mahabharata Buch 17Zurück WeiterNews

Kapitel 2 – Fall von Draupadi und den Brüdern

Vaisampayana fuhr fort:
Mit gezügelten Seelen erblickten die Wanderer den Himavat, dieses große Gebirge. Sie überquerten es und kamen in eine Sandwüste. Dort erschien der mächtige Meru, dieser Beste aller hohen Berge. Nun wanderten sie schneller, vom Yoga getragen. Doch Draupadi fiel vom Yoga ab und sank zu Boden.

Der starke Bhima sah es und fragte seinen Bruder Yudhishthira:
Oh Feindebezwinger, diese Prinzessin hat niemals eine sündige Tat begangen. Sag mir, warum sie auf die Erde fiel.

Yudhishthira antwortete:
Ihre Zuneigung galt besonders Arjuna. Dies ist die Frucht, die sie dafür erntet, bester Mann.

Und Yudhishthira zog weiter, weise, gesammelt und mit gerechter Seele. Da fiel Sahadeva auf die Erde. Und Bhima fragte wieder seinen älteren Bruder:
Er hat uns mit größter Demut gedient. Warum fiel der Sohn der Madri?

Die Antwort von Yudhishthira war:
Er dachte immer, daß ihm niemand an Weisheit ebenbürtig sei. Dafür fiel er.

Und der König zog weiter mit seinen restlichen Brüdern und dem Hund, Sahadeva hinter sich lassend. Als Nakula bedachte, daß Draupadi und Sahadeva gefallen waren, die er zutiefst liebte, fiel auch er. Und als der Bruder mit der großen Schönheit fiel, da fragte Bhima erneut den König:
Eben fiel unser Bruder, der mit vollkommener Tugend und unvergleichlicher Schönheit gesegnet war. Er folgte immer unseren Geboten. Warum fiel er?

Yudhishthira antwortete:
Ja, er war von tugendhafter Seele und sehr klug. Doch er meinte immer, daß ihm niemand an Schönheit das Wasser reichen konnte. Ja, in dieser Sache fühlte er sich allen überlegen. Und darum fiel Nakula. Erkenne es, oh Bhima. Was für eine Person bestimmt ist, muß diese Person ertragen.

Als er Nakula und die anderen gefallen sah, fiel auch Arjuna mit traurigem Herzen, dieser Bezwinger aller Feinde. Als nun dieser Held mit der Energie Indras fiel und am Rande des Todes war, fragte Bhima den König:
Ich erinnere mich nicht an irgendeine Lüge, die dieser Hochbeseelte je ausgesprochen hätte. Nicht einmal im Scherz sagte er etwas Unwahres. Für welche Tat muß er nun diese üble Konsequenz ertragen und fallen?

Yudhishthiras Antwort war:
Arjuna hatte versprochen, daß er alle unsere Feinde an einem Tag besiegen würde. Er war sehr stolz auf sein Heldentum, doch er vollbrachte nicht, was er versprach. Darum fiel er. Außerdem achtete er alle Bogenschützen als gering. Wer sich wahren Wohlstand wünscht, sollte niemals so prahlen.

Und der König ging weiter. Da fiel auch Bhima, und im Fallen sprach er zu seinem Bruder:
Oh König, schau. Auch ich falle, dein geliebter Bruder. Aus welchem Grund? Sag es mir, wenn du es weißt.

Und Yudhishthira sprach:
Du warst ein großer Esser und hast immer mit deiner Kraft geprotzt. Und während du selbst gegessen hast, hast du niemals die Wünsche anderer beachtet. Darum bist du gefallen.

Und ohne zurückzuschauen, zog Yudhishthira weiter. Nur ein Begleiter war ihm noch geblieben, der Hund, den ich schon erwähnt hatte, oh König, und der ihm die ganze Zeit treu gefolgt war.


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