Pushpak Mahabharata Buch 15Zurück WeiterNews

Kapitel 39 – Yudhishthira

Da sprach Narada:
Der König wurde nicht von einem ungeheiligten Feuer verbrannt. Das habe ich dort erfahren. Nein, ich sage dir, oh Bharata, dies war nicht das Schicksal des alten Monarchen. Als der höchst Intelligente damals nur von Luft lebte und von Gangadwara zurückkehrte, da ließ er mit allen Riten sein Opferfeuer entzünden. Und nachdem er damit seine heiligen Riten durchgeführt hatte, verließ er die Brahmanen, um in den Wald zu gehen. Und auch die Brahmanen gingen ihrer Wege und entledigten sich des Feuers an einem einsamen Ort. Es war dieses verlassene Feuer, was den verheerenden Waldbrand verursachte. Das haben mir die Asketen erzählt, die am Ufer der Ganga leben. Der König hat sich also mit seinem eigenen Opferfeuer vereinigt, als er am Ufer der Ganga den Tod fand. Oh Sündenloser, wie ich dir bereits gesagt habe, er erlangte sein hohes Ziel. Und weil deine Mutter ihm so treue Dienste leistete, ist auch ihr hoher Erfolg beschieden. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel. Nun ziemt es sich für dich, oh König, mit deinen Brüdern die Wasserriten zu Ehren der Verstorbenen durchzuführen. Veranlasse daher die nötigen Schritte.

Vaisampayana fuhr fort:
So begab sich Yudhishthira, der Herr der Erde, dieser beste Mann, der nun die ganze Last der Kurus trug, mit seinen Brüdern und den Damen des Haushaltes auf den Weg. Aus Treue begleiteten ihn viele Bürger aus Stadt und Land auf dem Weg zur Ganga, und jeder trug nur ein Kleidungsstück. Mit Yuyutsu an der Spitze badeten die Hochbeseelten im heiligen Strom und opferten den Verstorbenen Wasser, wobei sie bei jedem einzelnen seinen Namen und seine Abstammung nannten. Als sie die Riten durchgeführt hatten, welche die Lebenden reinigen, kehrten sie zurück und schlugen ihr Lager vor den Toren der Stadt auf, ohne Hastinapura zu betreten. Es wurden einige treue und zuvor entlohnte Leute ausgesandt, welche sich in der rechten Tradition der Leichenverbrennung auskannten, um Dhritarashtras, Gandharis und Kuntis Körper die Bestattungsriten angedeihen zu lassen, auf die sie noch warteten. Am zwölften Tag reinigte sich der König auf rechte Weise, führte das Sraddha für die verstorbenen Verwandten aus und gab reiche Geschenke dabei. Für Dhritarashtra gab der König Gold, Silber, Kühe und kostbare Möbel. Für die beiden Mütter wurden ebenfalls vorzügliche Geschenke verteilt, wie Betten und Nahrung, Wagen und Fuhrwerke, Juwelen und Perlen, Kleider und Stoffe, Schmuck und Dienerinnen. Ein jeder Gast empfing, was und wieviel er sich wünschte. Nach all den reichen Geschenken kehrte der König in die Stadt zurück. Die Männer, welche am Ufer der Ganga die Reste der Leichname erst mit Girlanden und Düften geehrt und dann verbannt und bestattet hatten, kamen auch wieder in die Stadt zurück und informierten König Yudhishthira. Auch der große Rishi Narada ging wieder seiner Wege, nachdem er die gerechten Brüder getröstet hatte.

Ja, so verließ König Dhritarashtra diese Welt, nachdem er nach dem Krieg fünfzehn Jahre in der Stadt und drei Jahre im Wald verbracht hatte. Als er alle seine Kinder in der Schlacht verloren hatte, führte er viele Opfer mit reichen Gaben an sein Volk durch. Nach dem Tod seines Onkels wurde Yudhishthira sehr traurig und niedergeschlagen, doch irgendwie trug er die Last der Herrschaft über das Reich.

Diesem Ashramavasika Parva sollte man mit gespannter Aufmerksamkeit zuhören, und dann die Brahmanen mit guter Speise bewirten und mit Düften und Blumengirlanden ehren. OM.

Hier enden mit dem 39.Kapitel das Naradagamana Parva und das Ashramavasika Parva des gesegneten Mahabharata.


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