Pushpak Mahabharata Buch 15Zurück WeiterNews

Kapitel 33 – Glückliche Nacht

Vaisampayana fuhr fort:
Die aus dem Wasser Erschienenen begrüßten nun freudig die am Ufer Schauenden nach den hohen und glücksverheißenden Traditionen, welche zweifachgeborene Rishis einst erklärt hatten. Ohne Zorn und Feindschaft und mit frohen Herzen verhielten sie sich wie Götter im Himmel. Da ehrte der Sohn liebevoll Vater, Mutter oder Ehefrau, Bruder umarmte Bruder und Freund den Freund. Voller Freude grüßten die Pandavas den mächtigen Bogenkrieger Karna, Abhimanyu und auch die Söhne der Draupadi. Mit Karna versöhnten sie sich, und so ging es auch allen anderen, ehemaligen Todgeschworenen. Durch die Gnade von Vyasa wurde die Unfreundlichkeit abgelegt, und es herrschten Friede und Wohlwollen. Die ganze Nacht verging in höchstem Glück, denn die Kauravas und Pandavas waren mit frohen Herzen vereint. Der Ort erschien allen wie der Himmel selbst, denn niemand fühlte Kummer, Furcht, Argwohn oder Unzufriedenheit, und nirgends erhob sich ein Vorwurf. Die Damen warfen alle Traurigkeit ab, als sie wieder mit ihren Söhnen, Vätern, Brüdern und Ehemännern vereint waren, und fühlten höchstes Entzücken. Und nachdem die Nacht in freudigsten Gesprächen vergangen war, umarmte man sich gegenseitig und kehrte zu dem Ort zurück, von dem man gekommen war. Der große Asket Vyasa entließ den Zug der Verstorbenen, und in nur einem Augenzwinkern waren die Hochbeseelten in den heiligen Wassern der Ganga nebst ihren Wagen und Standarten verschwunden. Manche kehrten in die Region von Surya zurück, andere zu Brahma, Kuvera, Varuna oder anderen Göttern. Unter den Rakshasas und Pisachas begaben sich einige nach Uttara Kuru, und andere blieben euphorisch bei den Göttern.

Nachdem alle wieder gegangen waren, stand der gerechte und energievolle Vyasa im heiligen Strom und sprach zu den Witwen des Kuru Geschlechts:
Wer unter euch vorzüglichen Damen sich die Regionen ihres Ehemanns ersehnt, die werfe alle Trägheit ab und tauche unverzüglich in die Ganga ein.

Und viele der Witwen vertrauten seinem Wort, baten ihre Schwiegerväter um Erlaubnis und tauchten in die heiligen Wasser der Ganga. Von ihren irdischen Körpern befreit und gemeinsam mit ihren Gatten stiegen die keuschen Damen unverzüglich in die hohen Regionen auf. Tugendhaft war ihr Verhalten und ihren Gatten hingegeben, und so wurden sie von ihren sterblichen Hüllen befreit, in himmlische Gestalten verwandelt, mit himmlischen Ornamenten, Girlanden und Kleidern geschmückt und mit ihren Gatten vereint. Man sah sie auf den vorzüglichen Wagen ihrer Männer fahrend, ohne jegliche Sorge und mit allen Vorzügen geschmückt. Ihr hingebungsvolles Verhalten gewann ihnen die glücklichsten Regionen.

Und Vyasa ging vollkommen in den Pflichten des Mitgefühls auf. Als Segenspender gewährte er allen Anwesenden die Erfüllung ihrer lang gehegten Wünsche. Selbst die Menschen entferntester Länder, die von dem Treffen der Verstorbenen mit den Lebenden hörten, fühlten höchstes Entzücken. Denn wer diese Geschichte mit hingebungsvollem Geist hört, der wird all denen begegnen, die ihm lieb sind. Er erlangt alles Wünschenswerte in dieser und der nächsten Welt. Der Gelehrte, welcher die Geschichte anderen erzählt, erlangt hohen Ruhm und seltenes Glück hier und hernach und auch die Vereinigung mit lieben Verwandten und wünschenswerten Dingen. Solch ein Mensch muß sich nicht schmerzhaft schinden, um seinen Lebensunterhalt zu erlangen. Ja, dies sind die Verdienste eines Menschen, der mit Hingabe zum Vedenstudium diese Geschichte vor anderen rezitiert. Und die Menschen, die sich mit gutem Betragen der Selbstzügelung widmen, sich mit Großzügigkeit von Sünden reinigen, aufrichtig und friedlich sind, ohne jegliche Falschheit und Feindseligkeit, die mit Vertrauen, Klugheit und Glauben in die heiligen Schriften geschmückt sind, werden mit dem Anhören dieser Geschichte die höchsten Ziele hernach erreichen.


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