Pushpak Mahabharata Buch 15Zurück WeiterNews

Kapitel 9 – Dhritarashtras Bitte an die Bürger

Dhritarashtra sprach weiter:
Shantanu regierte diese Erde, und von Bhishma beschützt tat es ihm Vichitravirya nach. Das wißt ihr genau, nicht wahr? Und ihr wißt auch, wie Pandu, mein lieber Bruder, euch regierte. Ich habe euch ebenfalls gedient, ihr Sündenlosen. Ob dieser Dienst nah am Ziel war oder nicht, es ziemt sich für euch, mir zu vergeben, denn meine Pflichten habe ich achtsam erfüllt. Duryodhana hat sich des Reichs ohne einen Dorn erfreut. Zwar war er töricht und von niederträchtigem Verständnis, doch euch hat er nie übel mitgespielt. Doch seine Fehler und sein Hochmut zusammen mit meiner Unklugheit haben eine große Vernichtung unter den königlichen Kshatriyas hervorgerufen. Ob ich in dieser Sache schlecht oder gut gehandelt habe – ich bitte euch mit gefalteten Händen alle Erinnerung daran aus euren Herzen zu vertreiben. Bitte bedenkt: Er ist alt und hat alle Kinder verloren. Ihn quält der Kummer. Er war euer König und stammt von Königen ab. Und dann vergebt mir. Schaut auf Gandhari. Auch sie ist alt und freudlos. Ohne ihre Kinder ist sie ohne Schutz. Auch sie leidet unter dem Verlust ihrer Söhne und bittet euch mit mir. So gewährt uns kinderlosen und gequälten Alten den Abschied, den wir wünschen. Seid gesegnet. Und beschützt uns. Ihr solltet euch nun um den Kuru König, um Yudhishthira, den Sohn der Kunti, kümmern. Sei es im Wohlstand oder in Gefahr. Er wird niemals in Bedrängnis geraten, denn er hat vier mächtige Brüder als Berater. Sie alle wissen um sowohl Gerechtigkeit als auch Wohlstand und gleichen den Wächtern der Welt. Der energiereiche Yudhishthira wird euch wie Brahma selbst regieren, dieser ruhmreiche Herr der Geschöpfe des Universums. Nun habe ich euch alles gesagt, was gesagt werden sollte. Ich übergebe euch Yudhishthira als Pfand und gebe auch euch als Pfand in die Hand des Helden. Bitte vergebt mir und vergeßt alles Leid, was meine Söhne und meine Familie euch angetan haben. Sie sind nun tot. Ihr habt nie Zorn gegen mich gehegt. So falte ich meine Hände vor euch Treuen, und verbeuge mich vor euch. Gandhari und ich bitten euch um Vergebung wegen unserer Söhne, die von einem ruhelosen Geist getrieben und mit Habgier befleckt waren und immer rücksichtslos ihren Wünschen folgten.

So sprach der alte Monarch, und die Bürger sahen sich mit Tränen in den Augen schweigend an.


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