Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 87 – Arjunas Ankunft

Yudhishthira sprach:
Deine Worte, oh Krishna, sind Balsam für meine Ohren. Würdig, lieb und nützlich sind sie, und sie erfüllen mein Herz mit großer Freude, du Frommer. Ich habe gehört, daß es zahllose Schlachten gab, die Arjuna mit den Königen der Erde ausfechten mußte. Warum nur ist es immer er, der auf Luxus und ein angenehmes Leben verzichten muß? Er ist so klug. Immer muß ich an ihn denken, wenn meine Arbeit getan ist. Sein Los ist so elend, dabei trägt sein Körper alle glücksverheißenden Zeichen. Doch warum muß er immer so viel Ungemach und Leid erdulden? Sein Anteil am Unglück ist so viel größer, und dabei sehe ich kein tadelnswertes Anzeichen an ihm, was dies anzeigen würde. Bitte erkläre mir den Grund, wenn ich ihn hören darf.

Krishna dachte lange nach, und antwortete schließlich:
Auch ich sehe kein tadelnswertes Zeichen an seinem Körper, außer, daß die Wangenknochen bei diesem Löwen unter den Männern ein wenig zu hoch sind. Deswegen muß er immer unterwegs sein. Einen anderen Grund sehe ich nicht für sein Ungemach.

Yudhishthira stimmte dem zu, doch Prinzessin Draupadi schaute verärgert und mißtrauisch auf Krishna. Krishna nahm dies als Zeichen ihrer Liebe zu Arjuna und freute sich über ihren Blick. Bhima und die anderen Anwesenden lobten freudig die Triumphe Arjunas, und während noch über den Helden gesprochen wurde, kam ein Bote von ihm herein. Der Bote trat vor König Yudhishthira hin, beugte respektvoll sein Haupt und informierte den König, daß Arjuna vor der Stadt sei. Da schossen dem König Tränen der Freude in die Augen, und er übergab dem Boten mit der frohen Botschaft reiche Geschenke. Zwei Tage später hörte man das laute Geräusch, welches Arjuna immer machte. Unter den Hufen des Opferpferdes erhob sich der Staub, als es neben Arjuna einher schritt. Es sah so schön aus wie das himmlische Pferd Uchaisravas.

Als Arjuna durch die Stadt ging, hörte er überall die glücklichen Worte der Bürger:
Oh welch gutes Schicksal, daß du, oh Arjuna, nun außer Gefahr bist. Ein Hoch auf König Yudhishthira! Wer außer Arjuna wäre nach so langer Reise mit dem Pferd und so vielen Schlachten siegreich heimgekehrt? Nicht einmal von Sagar oder anderen hochbeseelten Königen der alten Zeit haben wir dies vernommen. Und in Zukunft wird auch niemand mehr vollbringen, was du, oh Bester der Kurus, vollbracht hast.

Diese und andere angenehme Worte schmeichelten Arjunas Ohr, bis er zum Opferplatz gelangte. König Yudhishthira, seine Brüder und Minister, Krishna und allen voran Dhritarashtra kamen heraus, um den Helden in Empfang zu nehmen. Erst grüßte Arjuna die Füße seines Vaters Dhritarashtra, dann die von Yudhishthira, Bhima und den anderen und umarmte schließlich Krishna. Er grüßte und ehrte alle, wurde von allen wieder gegrüßt und geehrt und ließ sich endlich zur Ruhe nieder, wie ein von den Wassern des Ozeans hin- und hergeworfenes Boot am Ufer festmacht. Um die Zeit kam auch König Vabhruvahana mit seinen Müttern Chitrangada und Ulupi in die Hauptstadt der Kurus. Nachdem der König alle gegrüßt und von allen willkommen geheißen war, nahm er seine Unterkunft im Haus seiner Großmutter Kunti.


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