Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 68 – Uttaras Klage und Bitte um Parikshits Leben

Vaisampayana erzählte:
Nach diesen herzzerreißenden Bitten an ihn sprach Krishna bewegt und laut genug, damit alle es hören konnten:
So sei es.

Sogleich waren die Frauen der inneren Gemächer erleichtert und froh, als ob einem Fiebrigen kühles Wasser gereicht wird. Schnell betrat Krishna nun das Gemach, in dem dein Vater geboren worden war. Der Raum war mit weißen Blumengirlanden, schönen Wassergefäßen, buttergetränkter Holzkohle, Tinduka Holz und Senfsamen geheiligt. Überall hingen blinkende, schön angeordnete Waffen, und es strahlten die Feuer an jeder Seite. Jede Menge ältere und angenehme Damen warteten darauf, Uttara zu dienen, und die Ärzte kümmerten sich aufmerksam um sie. Krishna erblickte all die nützlichen Dinge am rechen Ort, welche Rakshasas vertreiben. Bei dem Anblick freute sich Krishna, und er lobte: „Exzellent! Hervorragend!“

Als Draupadi Krishnas freudiges Antlitz erblickte, sprach sie schnell zu Uttara:
Oh gesegnete Dame, hier kommt dein Schwiegervater, der Vernichter von Madhu, dieser uralte Rishi mit der unbegreiflichen Seele, die nie besiegt wurde.

Uttara wischte sich die Tränen ab, bedeckte sich angemessen, faltete ihre Hände und sprach zum nahenden Krishna schluchzend vor Verzweiflung:
Oh Lotusäugiger, schau, wie wir unseres Kindes beraubt wurden. Oh Janarddana, jetzt wurden sowohl Abhimanyu als auch ich geschlagen. Oh Madhu Vernichter, ich beuge mein Haupt vor dir, um dich gnädig zu stimmen, oh Held. Oh gib meinem Kind das Leben, welches ihm Aswatthamans Waffe genommen hat. Ach, wenn nur der gerechte König Yudhishthira, der mächtige Bhima oder du selbst damals beschlossen hättet, daß die Klinge aus Gras die ahnungslose Mutter sogleich mitvernichten solle, dann wäre mir dies hier erspart geblieben. Weh, welchen Nutzen hatte Aswatthaman durch diese grausame Tat? Ich flehe dich an, oh Feindebezwinger, die Mutter sucht mit gebeugtem Haupt deine Gnade. Wenn du das Kind nicht wiederbelebst, werde ich meinen Lebensatem aufgeben, oh Govinda. Auf ihn habe ich all meine Hoffnungen gesetzt. Doch wenn Aswatthaman nun meine Hoffnungen zerstört hat, warum sollte ich dann noch die Last des Lebens tragen? Ich hatte gehofft, oh Krishna, daß ich dich ehrenvoll mit dem Kind auf meinem Schoß grüßen würde. Ach, diese Hoffnung ist schon vernichtet. Und mit dem Tod dieses Nachkommen von Abhimanyu sterben auch alle anderen Hoffnungen in meiner Brust, oh bestes Wesen. Erinnere dich daran, wie lieb und teuer dir dein Abhimanyu mit den wachen Augen war, und schau auf sein totes Kind, welches die Brahma Waffe schlug. Das Kind muß recht undankbar und herzlos sein, wenn es wie sein Vater den Reichtum und die Liebe der Pandavas mißachtet und dafür lieber in Yamas Reich geht. Oh Krishna, ich hatte einst geschworen, daß ich Abhimanyu sofort folgen würde, wenn er in der Schlacht fiele. Doch ich hielt meinen Schwur nicht, denn ich bin hartherzig und hänge zu sehr am Leben. Und wenn ich ihm jetzt folgte, was würde Abhimanyu dazu sagen?


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