Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 15 – Krishna spricht zu Arjuna

Da fragte Janamejaya:
Oh bester Zweifachgeborener, nachdem nun wieder Frieden und Ruhe ins Königreich eingekehrt waren, was taten die beiden Krieger Krishna und Arjuna als nächstes?

Vaisampayana antwortete:
Oh Herr der Erde, Krishna und Arjuna waren höchst zufrieden, als die Pandavas nun ihr Königreich zurückgewonnen und befriedet hatten. Mit großem Entzücken reisten sie durch malerische Wälder, wunderschöne Hochlandebenen, heilige Pilgerorte und an Flüssen und Seen vorüber, wie Indra mit seiner Gefährtin die himmlischen Bereiche durchstreift oder die Aswin Zwillinge die Nandana Gärten. Danach betraten sie wieder die schöne Versammlungshalle in Indraprastha und verbrachten ihre Zeit in Glück und Freude. Sie erzählten sich dort die bewegenden Geschehnisse des Krieges und erinnerten sich an die Leiden ihrer vergangenen Leben. Die beiden großen, uralten und hochbeseelten Weisen sprachen auch mit frohen Herzen über die Abstammungslinien der Heiligen und Götter. So beruhigte der allwissende Krishna mit lieben und schönen Worten Arjuna, denn auch dieser trauerte um den Tod seiner Söhne und tausend anderer Verwandter in der Schlacht. Und nachdem Arjuna wieder versöhnt war, ruhte Krishna mit dem großen asketischen Verdienst und Wissen eine Weile schweigend, als ob ihm eine schwere Bürde abgenommen worden wäre.

Dann sprach er mit süßer und gleichzeitig vernünftiger Rede sanft zu Arjuna:
Oh Arjuna, du Terror deiner Feinde, dein Bruder hat die ganze Erde erobert, indem er auf die Kraft deiner Waffen und Arme vertraute. Durch die Macht von Bhima und den Zwillingen erfreut er sich nun der Herrschaft über die Erde ohne jeglichen Rivalen. Du weißt, was Tugend ist und damit auch, daß der König durch Gerechtigkeit allein sein Königreich ohne Feinde wiederbekam. Es war die Gerechtigkeit, die Duryodhana in der Schlacht tötete und seine boshaften, grob sprechenden und sich immer der Ungerechtigkeit zuneigenden Brüder mit ihren Gefolgsleuten auslöschte. Durch deine Hilfe erfreut sich König Yudhishthira, der Sohn von Dharma, in Frieden an seinem Reich, oh du Stütze der Kurus. Ich selbst, oh Sohn des Pandu, vertreibe mir gern die Zeit in deiner Gesellschaft in schönster Umgebung. Was soll ich noch sagen, oh Feindevernichter, es sind du und Kunti, König Yudhishthira, der starke Bhima und die zwei Söhne der Madri, dich mich mit Liebe und Entzücken erfüllen. In diesen schönen, reinen, himmlischen und heiligen Hallen flog die Zeit nur so dahin, und ich habe meinen Vater Vasudeva, meinen Bruder Balarama und die anderen Freunde der Vrishnis lange nicht gesehen. Deshalb möchte ich nach Dwaraka reisen, oh mutiger Mann. Gewähre mir den Abschied. Als Yudhishthira von schwerer Not überwältigt war, da haben Bhishma und ich ihm viele, passende Geschichten erzählt, damit sein Kummer sich löse. Und der gelehrige und hochbeseelte König lauschte aufmerksam jedem Wort, obwohl er der Herrscher ist und bereits Meister aller Schriften. Der Sohn von Dharma ehrt die Wahrhaftigkeit und ist dankbar und gerecht. Daher werden seine Tugend, Vernunft und Macht beständig wachsen. So begib dich zu diesem hochbeseelten Bruder, oh Arjuna, wenn es dir beliebt, und tue ihm kund, daß ich abreisen möchte. Denn niemals möchte ich etwas tun, was ihm unangenehm ist, selbst wenn der Tod zu mir käme. Und auch in deinem Sinne, oh Sohn der Pritha, möchte ich gut und angenehm handeln, das beteure ich dir aufrecht. Doch da der Sohn von Dhritarashtra mit seiner Armee geschlagen und der weise Sohn von Dharma nun Herr über die juwelengeschmückte Erde mit ihren Wäldern, Seen und Bergen ist, gibt es keinen Grund mehr für mich, hier zu bleiben, oh Arjuna. Möge dieser tugendhafte König das ganze Reich gerecht und nach dem Rat von zahlreichen hochbeseelten Siddhas führen, damit sein Lob von den Hofsängern weithin erschallt. So begleite mich zum König, oh du Anführer der Kurus, diesem wohlwollenden Monarchen, und verkünde ihm meine beabsichtigte Rückkehr nach Dwaraka. So wie König Yudhishthira immer über meine Liebe und meinen Respekt gebietet, so stehen ihm mein Körper und der Reichtum in meinem Haus immer zur Verfügung. Oh Partha, ich versichere dir noch einmal, wenn das Reich unter Yudhishthiras und deinem Befehl steht, gibt es außer meiner Zuneigung zu dir keine Notwendigkeit mehr, daß ich hier verweile.

Auf diese Bitte von Krishna mit dem edlen Herzen antwortete der sonst so Respekt gebietende Arjuna nur leise, ehrerbietend und traurig:
So sei es.

Hier endet mit dem 15.Kapitel das Ashvamedhika Parva des Ashvameda Parva im gesegneten Mahabharata.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter