Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 12 – Krishna über den inneren Kampf

Krishna fuhr fort:
Es gibt zwei Arten des Leidens, körperlich und geistig. Sie beruhen auf gegenseitiger Wechselwirkung zwischen Körper und Geist und entstehen niemals ohne diese Verbindung. Die Leiden des Körpers werden physisch genannt, die des Geistes psychisch. Kälte und Hitze (Schleim und Galle) sowie Wind sind die grundlegenden Energiesysteme (Doshas) des Körpers. Wenn diese drei ausgewogen sind, ist das ein Zeichen von guter (körperlicher) Gesundheit. Schleim wird dabei von Wärme gelindert und Galle von Kälte. Sattwa, Rajas und Tamas sind die Eigenschaften des Geistes. Und auch hier sagen die Gelehrten, wenn alle drei ausgewogen sind, zeigt das (geistige) Gesundheit an. Doch wenn eines der drei überwiegt, kommt ein Gegenmittel ins Spiel (um das Gleichgewicht wieder herzustellen). Fröhlichkeit wird von Kummer überwältigt und Kummer von Fröhlichkeit. Manche Menschen, wenn sie von Sorge überwältigt werden, möchten das Glück der Vergangenheit zurückrufen, und andere denken an vergangene Trauer, wenn sie gerade fröhlich sind. Doch du, oh Sohn der Kunti, solltest weder an den Gedanken deiner Sorgen noch deiner Freuden haften. Weißt du nicht, woran du dich erinnern mußt, um die Illusion der Sorgen aufzulösen? Ist es vielleicht deine angeborene Natur, die dich gerade überwältigt? Nur ungern erinnerst du dich an den schmerzlichen Anblick von Draupadi, als sie damals mit nur einem Kleid während ihrer Periode in der Versammlungshalle stand vor allen Männern. Es ist auch nicht gut, über deinen Abschied aus dem Palast zu brüten, dein Exil mit nichts als Antilopenfellen, deine Blöße zu bedecken, oder deine Wanderungen durch den Dschungel. Auch solltest du dich nicht an die Gefahr erinnern, die von Jatasura herrührte, an den Kampf mit Chitrasena und die Probleme mit den Saindhavas. Denke nicht an den Vorfall, wie Kichaka Draupadi trat, während ihr euch verborgen halten mußtet, und an die Umstände des Kampfes mit Bhishma und Drona, oh Sohn der Pritha und Bezwinger deiner Feinde. Die Zeit ist gekommen, daß du den Kampf kämpfen solltest, den ein jeder ganz allein mit seinem Geist austragen muß. So sei bereit, oh Anführer der Bharatas, für die Schlacht in deinem Geist. Mit Abstraktion und dem Verdienst aus deinem Karma mußt du die andere Seite des Mystischen und Unverständlichen erreichen. In diesem Kampf sind Waffen, Freunde und Diener ganz und gar unnütz. Es ist eine einsame Schlacht, die du nun beginnen solltest. Wirst du in diesem Kampf besiegt, findest du dich in der elendsten Lage wieder, oh Sohn der Kunti. Denk daran, und handle entsprechend, dann wirst du Erfolg haben. Erkenne diese Weisheit und die Bestimmung aller Geschöpfe. Folge dem Verhalten deiner Vorfahren und verwalte dein Königreich gerecht.


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