Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 5 – König Marutta und Indra

Da fragte Yudhishthira:
Oh bester Redner, wie konnte Marutta so mächtig werden? Wie gelangte er zu so viel Gold, oh Zweifachgeborener? Und wo ist all der Reichtum heute? Wie können wir ihn erlangen, oh Asket?

Vyasa antwortete ihm:
Als die zahlreichen Nachkommen des Stammvaters Daksha, also die Dämonen und Götter einander zum Kampf forderten, da begannen auch die Söhne Angiras sich zu bedrücken. Mit gleichen Gelübden forderten sich der energiereiche Vrihaspati und der Asket Samvarta, und Vrihaspati quälte Samvarta sehr. Als sein älterer Bruder ihn schwer in Bedrängnis brachte, ließ Samvarta all seine Reichtümer zurück und ging in die Wälder mit nichts als dem Himmel, um seinen Körper zu bedecken (Digamvara = in nacktem Zustand). Zu ungefähr dieser Zeit hatte Indra die Dämonen besiegt und vernichtet, und als Herrscher über die himmlischen Regionen Vrihaspati, diesen besten Brahmanen und Angiras ältesten Sohn, zu seinem Priester ernannt. Zuvor war Angiras der Familienpriester von König Karandhama gewesen, der unter Menschen keinen Ebenbürtigen an Macht, Heldenmut und Charakter hatte und so kraftvoll wie Indra war, von gerechter Seele und strengen Gelübden. Er besaß Wagen, Krieger, viele Anhänger und elegante und kostbare Möbel, die kraft seiner Meditation durch den Atem seines Mundes entstanden. Mit seinen natürlichen Tugenden hatte er alle Könige unter seine Herrschaft gebracht. Er lebte so lange, wie er es wünschte und stieg in seinem Körper zum Himmel auf. Sein feindvernichtender Sohn Avikshit war so gerecht wie Yayati und nahm die ganze Erde in seine Herrschaft auf. Sowohl in Verdienst als auch Macht glich er seinem Vater. Sein Sohn Marutta hatte ebensoviel Energie und glich Indra selbst. Sogar die mit Ozeanen umhüllte Erde fühlte sich ganz und gar zu ihm hingezogen. Er trotzte immerzu Indra, und Indra forderte ihn mehrfach heraus. Marutta, dieser Meister auf Erden, war rein und vollkommen, so daß Indra in all seinen Kämpfen ihn nicht besiegen konnte. Und da er ihn nicht beherrschen konnte, rief er Vrihaspati zu sich, der von Himmlischen umgeben war und dessen Wagen von Pferden gezogen wurde.

Zu ihm sprach er:
Oh Vrihaspati, wenn du mir Gutes tun willst, dann führe für Marutta keine Riten für Götter und Ahnen durch. Ich habe die Herrschaft über die drei Welten errungen, während er nur Herrscher auf Erden ist. Und nachdem du einmal für den unsterblichen König der Himmlischen als Priester fungiert hast, wie kannst du dann noch ohne zu zögern dem sterblichen Marutta als Priester dienen? Möge dir Gutes geschehen. Wähle meine Seite oder die des Monarchen. Laß Marutta allein und bleibe glücklich bei mir.

Vrihaspati überlegte eine Weile nach diesem Vorschlag Indras und antwortete dann:
Du bist der Herrscher der Geschöpfe, und die drei Welten sind in dir gegründet. Du hast Namuchi, Vishvarupa und Vala vernichtet. Du bist der höchste Wohlstand für die Himmlischen, und erhältst sowohl Himmel als auch Erde. Wie kann ich, oh Herr der Himmlischen, der ich dein Priester war, nun einem sterblichen König dienen. Höre, was ich dir sage. Auch wenn der Gott des Feuers nicht mehr für Hitze und Wärme sorgen würde, die Erde ihre Natur verändern oder die Sonne nicht mehr scheinen würde – ich weiche niemals von dem Versprechen ab, was ich dir gegeben habe.

Und Vyasa fuhr fort:
Die Worte von Vrihaspati heilten Indra von seinen feindlichen Gefühlen. Er lobte den Brahmanen und kehrte in seine Wohnstatt zurück.


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